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Nach Razzia: Verdächtiger Rechtsterrorist äußert sich erstmals / Karlsruher Ermittler befürchten Angriffe auch auf Juden

Geschrieben am 17-04-2018

Hamburg (ots) - Wladislav S., der von der Bundesanwaltschaft mit
anderen der Gründung einer rechtsterroristischen Vereinigung
verdächtigt wird, äußert sich im NDR-Magazin "Panorama 3" erstmals zu
den Vorwürfen.

Er rechne sich selbst dem nationalsozialistischen Spektrum zu.
"Das ist ein anderes Spektrum als Skinheads oder Rechtsextreme, es
verfolgt schon die weltanschauliche Ideologie von damals. (..) Wir
wollen für unser Volk das Beste, das heißt aber nicht, dass wir
andere Völker diskriminieren."

Der Generalbundesanwalt führt seit Januar dieses Jahres ein
Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Gründung und
Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Die Organisation
"Nordadler" sei gegründet worden, um den Nationalsozialismus zum
Wiedererstarken zu verhelfen. Nach den Ermittlungen betreiben
Mitglieder von "Nordadler" beim Messenger-Dienst Telegram eine
Chatgruppe mit dem Namen "Führung".

Der Generalbundesanwalt wirft den Beschuldigten vor, Anschläge auf
politische Gegner geplant zu haben. Zu diesem Zweck habe man die
Beschaffung von Waffen und Grundbestandteilen zur Herstellung von
Sprengstoff erörtert.

Nach den Ermittlungen erstellen und beschaffen die Beschuldigten
Listen möglicher Anschlagsopfer wie Juden und Angehörige der Antifa.
Wladislav S. habe Dateien mit dem Titel "Antifa Göttingen" oder
"Antifa Northeim" geführt.

Laut Wladislav S. seien bei einem anderen Beschuldigten Listen mit
Namen von Politikern sichergestellt worden. Diese sollten im Falle
eines Staatszusammenbruchs "zur Rechenschaft" gezogen werden.
Anschläge seien aber nicht geplant, so Wladislav S. aus
Katlenburg-Lindau in Süd-Niedersachsen.

Ziel der Durchsuchung heute war es, Waffen und Sprengstoff
sicherzustellen sowie Pläne zur Durchführung eines Anschlags oder
Angriffs.

Für die Absicht zur Begehung von Tötungsdelikten spreche die
Befassung der Gruppe mit Waffen sowie Spreng- und Brandvorrichtungen.
Wladislav S. habe bereits an Sprengversuchen teilgenommen.

Die Ermittler haben offenbar unter anderem Gespräche der
Beschuldigten abgehört. Daraus geht offenbar auch hervor, dass ein
Schießtrainer gefunden werden sollte. Zudem sollen die Beschuldigten
beabsichtigt haben, eine Immobilie im Raum Nordhausen zu kaufen. Den
geplanten Kauf der Immobilie bewerten die Ermittler als Beweis für
die "Ernst- und Dauerhaftigkeit der Planungen", weil die
Beschuldigten dort hinziehen wollten.

Zu den Berichten, wonach er Kontakt zu dem IS-Sympathisanten
Sascha L. gehabt haben soll, sagt Wladislav S. in Panorama 3: "Ich
kannte ihn aus nationalsozialistischen Kreisen". Sascha L. soll
tatsächlich vor seinem Übertritt zum Islam in der Neonazi-Szene aktiv
gewesen sein.

Die Vorwürfe gegen ihn in diesem Zusammenhang seien "lächerlich",
so Wladislav S.: Weil im Zusammenhang mit L. sein Computer
beschlagnahmt wurde, seien die Ermittler auf seine Gruppe aufmerksam
geworden.

Panorama 3 am 17.4.2018 (NDR-Fernsehen, 21:15 Uhr)



Pressekontakt:
Rückfragen an: Robert Bongen, 040 4156 4979

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell


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