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ZDF-Politbarometer April I 2018 (FOTO)

Geschrieben am 13-04-2018

Mainz (ots) -

Syrien: Mehrheit befürchtet Verschärfung des Konflikts bei einem
stärkeren militärischen Eingreifen des Westens / Drei Viertel
bescheinigen Bundesregierung schlechten Start

58 Prozent der Befragten glauben, dass ein stärkeres militärisches
Eingreifen der USA und westlicher Verbündeter generell eher zu einer
Verschärfung des Konflikts in Syrien führen würde. Nur 7 Prozent
erwarten, dass dies zur Lösung des Konflikts beitragen würde, und für
28 Prozent würde dies nicht viel ändern (Rest zu 100 Prozent hier und
im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Eine Beteiligung Deutschlands an
einem militärischen Einsatz westlicher Staaten in Syrien würden nur
18 Prozent befürworten, 78 Prozent wären dagegen. Wegen des
mutmaßlichen Einsatzes von Giftgas durch das syrische Militär hat
US-Präsident Donald Trump mit einem Raketen-Angriff auf Ziele in
Syrien gedroht. Eine große Mehrheit der Deutschen (90 Prozent) lehnt
das ab, lediglich 6 Prozent fänden einen solchen Angriff richtig.
Zudem rechnen 56 Prozent damit, dass ein US-Militärschlag in Syrien
zu direkten militärischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und
Russland führen würde, das die syrische Regierung und Machthaber
Assad unterstützt. 38 Prozent befürchten das nicht.

Schwaches Debüt der neuen Bundesregierung

Insgesamt 77 Prozent und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen
bescheinigen der neuen Bundesregierung einen eher schlechten Start,
nur für 17 Prozent war der Anfang positiv. Auch bei der letzten
Großen Koalition wurde die Anfangsphase kritisch, aber nicht ganz so
schlecht beurteilt: Im Januar 2014 sprachen 29 Prozent von einem
guten und 62 Prozent von einem schlechten Auftakt der damaligen
Regierung. 43 Prozent erwarten jetzt, dass CDU/CSU und SPD in den
nächsten Jahren eher gut zusammenarbeiten werden, 50 Prozent gehen
von einer eher schlechten Zusammenarbeit der Koalitionspartner aus.
Dennoch glauben die meisten (65 Prozent), dass die Große Koalition
bis zur nächsten regulären Bundestagswahl 2021 bestehen bleiben wird,
30 Prozent bezweifeln das. Kritik gibt es auch an der
Regierungschefin. Nur für 33 Prozent zeigt die Bundeskanzlerin in den
letzten Wochen Führungsstärke, für 58 Prozent - darunter 47 Prozent
der CDU/CSU-Anhänger - lässt sie die vermissen.

Projektion

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, könnte die
Union leicht zulegen auf 33 Prozent (plus 1), und die SPD bliebe bei
19 Prozent. Die AfD erreichte erneut 13 Prozent, die FDP gäbe einen
Punkt ab auf 8 Prozent, die Linke verschlechterte sich und käme auf 9
Prozent (minus 2), und die Grünen verbesserten sich auf 14 Prozent
(plus 2). Die anderen Parteien lägen zusammen bei unverändert 4
Prozent. Wie bisher hätte dann neben einer großen Koalition nur ein
Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, FDP und Grünen eine parlamentarische
Mehrheit.

TOP TEN

Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wurde
im März von den Befragten neu zusammengestellt. Zum ersten Mal zählt
jetzt Olaf Scholz dazu, und wieder dabei sind Heiko Maas sowie Ursula
von der Leyen. Nicht mehr im Ranking vertreten sind Cem Özdemir,
Markus Söder und Martin Schulz. Die beste Bewertung erhält erneut
Wolfgang Schäuble mit einem Durchschnittswert von 1,9 (Mrz.: 2,0) auf
der Skala von +5 bis -5. Danach folgen Sigmar Gabriel mit 1,3 (Mrz.:
1,5) und Olaf Scholz mit 1,1, der damit Angela Merkel, ebenfalls mit
1,1 (Mrz.: 1,4) und Unterschieden nur im Hundertstelbereich, von
Platz drei verdrängt. Dahinter Heiko Maas mit 0,7, Ursula von der
Leyen mit 0,3 und Sahra Wagenknecht mit 0,3 (Mrz.: 0,3). Andrea
Nahles kommt auf 0,2 (Mrz.: 0,1), dann Christian Lindner mit 0,2
(Mrz.: 0,2) und neues Schlusslicht ist Horst Seehofer mit 0,1 (Mrz.:
0,3).

Unterstützung für strengeres Vorgehen in der Flüchtlingspolitik

Der Forderung von Bundesinnenminister Horst Seehofer nach einem
strengeren Vorgehen in der Flüchtlingspolitik stimmen 60 Prozent der
Befragten zu, 34 Prozent sprechen sich dagegen aus. Im Detail findet
die Mehrheit der CDU/CSU- (68 Prozent) und der FDP-Anhänger (82
Prozent) sowie die geschlossene AfD-Anhängerschaft (100 Prozent) die
Position Seehofers gut. Die meisten Anhänger der SPD (51 Prozent),
der Linken (57 Prozent) und der Grünen (64 Prozent) jedoch lehnen
eine härtere Gangart in der Flüchtlingspolitik ab. Insgesamt 45
Prozent meinen, Seehofer werde sich in dieser Frage durchsetzen, 51
Prozent glauben das nicht.

Drei Viertel haben Verständnis für Streiks im Öffentlichen Dienst

Für die in dieser Woche stattfindenden Warnstreiks der
Beschäftigten im Öffentlichen Dienst zeigen 75 Prozent der Befragten
Verständnis, nur 23 Prozent haben dies nicht. Mit den Streiks wollen
die Gewerkschaften ihrer Forderung nach einer Erhöhung der Löhne und
Gehälter um 6 Prozent Nachdruck verleihen. 54 Prozent halten diese
Forderung für gerade richtig, 36 Prozent bezeichnen sie als zu hoch
und 6 Prozent als zu niedrig.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 10. bis 12. April 2018 bei 1159 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Zusätzlich wurden in einem
Politbarometer-Extra am 12. April 2018 972 zufällig ausgewählte
Wahlberechtigte zum Konflikt in Syrien befragt. Dabei werden sowohl
Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragungen
sind repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40
Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10
Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung:
CDU/CSU: 35 Prozent, SPD: 22 Prozent, AfD: 8 Prozent, FDP: 8 Prozent,
Linke: 7 Prozent, Grüne: 16 Prozent. Das nächste Politbarometer
sendet das ZDF am Freitag, 27. April 2018.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen auf www.forschungsgruppe.de.

http://heute.de

http://twitter.com/ZDFpresse

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Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
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Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
https://presseportal.zdf.de/presse/politbarometer



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121

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