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Hilfsorganisationen warnen: Keine Rückkehr in den Krieg Gemeinsamer Bericht warnt vor erzwungener Rückführung von Flüchtlingen / Wohlhabende Länder müssen ihren Verpflichtungen zur Aufnahme nachkommen

Geschrieben am 05-02-2018

Bonn (ots) - Heute veröffentlichten internationale
Hilfsorganisationen, darunter CARE, Aktion gegen den Hunger,
International Rescue Committee, Norwegian Refugee Council und Save
the Children, einen neuen Bericht zur Situation in Syrien. Sie warnen
davor, dass Hunderttausende Flüchtlinge trotz anhaltender Gewalt und
Bombardierungen in diesem Jahr zu einer Rückkehr nach Syrien
gezwungen werden könnten. Die Studie "Dangerous Grounds" diene als
Weckruf zu einem Zeitpunkt, an dem sich die öffentliche Rhetorik
zunehmend gegen Flüchtlinge wendet, das Überleben in Syriens
Nachbarländern schwieriger wird und viele Stimmen suggerieren, dass
der Krieg in Syrien vorbei sei und eine Rückkehr damit sicher, so die
Organisationen. Grundlage der Studie sind neue Erhebungen aus Syrien
und Interviews mit Betroffenen.

"Regierungen in Europa, den USA und in der Region um Syrien
schließen ihre Landesgrenzen und sprechen offen über
Rückführungsmaßnahmen bis hin zu erzwungenen Rückführungen.
Gleichzeitig zeigen die heftigen Kämpfe in den Regionen Idlib und
Ost-Ghouta, dass der Krieg noch lange nicht vorbei ist", so die
Organisationen.

Der Bericht hat erhoben, dass die Zahl der Rückkehrer in den
letzten beiden Jahren von 560.000 auf 721.000 anstieg. Die meisten
von ihnen waren Binnenvertriebene, die sich in ihre Heimatregionen
zurückgewagt haben. Jedoch verloren im selben Zeitraum dreimal so
viele Menschen ihre Heimat durch Kämpfe und Vertreibungen. Allein in
den ersten neun Monaten des Jahres 2017 flohen rund 2,4 Millionen
Syrer von zu Hause. Laut den Vereinten Nationen könnten 2018 weitere
1,5 Millionen Syrer wegen anhaltender Gewalt vertrieben werden.

Die Hilfsorganisationen klagen das mangelnde Engagement von
Drittstaaten bei der Aufnahme von Syrern an: Bis zum heutigen Tag
wurden lediglich drei Prozent der syrischen Flüchtlinge in
wohlhabendere Länder umgesiedelt. Viele Staaten sind ihren
Verpflichtungen, zu denen sie sich auf Syrien-Konferenzen in London
und Brüssel bekannten, nicht nachgekommen. Im Jahr 2017 halbierte der
Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen die Zahl der Anträge
auf Umsiedlung syrischer Flüchtlinge. Seit die US-Regierung die
Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien gestoppt hat, können die
vereinbarten Quoten nicht mehr eingehalten werden. Zeitgleich haben
andere Staaten ihre Aufnahmekontingente nicht erhöht. Politiker in
Europa, besonders in Dänemark und Deutschland, diskutieren
mittlerweile die Rückführung von Flüchtlingen nach Syrien.

Die Hilfsorganisationen weisen schließlich darauf hin, dass eine
Rückkehr - gesetzt dem Fall, es herrscht Frieden - nur mit massiver
Unterstützung beim Wiederaufbau zu unterstützen sei. Die Hälfte der
interviewten Menschen aus dem Süden Syriens berichten, dass ihre
Häuser vollständig zerstört sind. Im Nordwesten Syriens gab nur jeder
fünfte Interviewte an, noch eine Unterkunft zu haben. Die Hälfte der
Krankenhäuser ist zerstört, jede dritte Schule ist stark beschädigt
oder wird für andere Zwecke genutzt.

Liste der Organisationen, die an der Studie beteiligt waren:
Aktion gegen den Hunger, CARE, Danish Refugee Council, International
Rescue Committee, Norwegian Refugee Council, Save the Children

Hintergrundinformationen zur Studie:

Der Bericht "Dangerous Grounds" basiert auf bereits existierenden
Forschungsergebnissen sowie Beobachtungen und Untersuchungen der
Organisationen, die mit syrischen Flüchtlingen arbeiten und der
"Durable Solutions Platform" - einer Forschungsinitiative von
Hilfsorganisationen, die an langfristigen Lösungen für syrische
Flüchtlinge arbeitet.



Pressekontakt:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Ninja Taprogge
Medienreferentin
Tel: +49 228 975 63 48
Mobil: +49 151 701 674 97
Mail: taprogge@care.de

Aktion gegen den Hunger
Sylvie Ahrens-Urbanek
Pressesprecherin
Tel: +49 30 279 099 714
Mail: sahrens@aktiongegendenhunger.de

International Rescue Committee (IRC) Deutschland gGmbH
Jost Neumann
Referent Kommunikation
Tel: +49 30 55204697
Mobil: +49 1749295739
Mail: jost.neumann@rescue.org

NRC Flüchtlingshilfe Deutschland
Wolfgang Gressmann
Geschäftsführer
Mobil: +49 1511 555 63 02
Mail: wolfgang.gressmann@nrc.no

Save the Children Deutschland e.V.
Anna Blässer
Pressestelle
Tel.: +49 30 27 59 59 79 490
Mail: presse@savethechildren.de

Original-Content von: CARE Deutschland-Luxemburg e.V., übermittelt durch news aktuell


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