(Registrieren)

Koalitionäre müssen beim Meeresschutz nachbessern

Geschrieben am 31-01-2018

Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe fordert CDU, SPD und CSU auf,
sich in den Koalitionsverhandlungen für eine nachhaltige Meeres- und
Fischereipolitik auf nationaler und europäischer Ebene einzusetzen -
Besserer Schutz der Ostsee und vollständige Dokumentation der Fänge
notwendig - Nullnutzungszonen zur Erholung der Fischbestände kommen
auch Fischern zu Gute

Anlässlich der laufenden Koalitionsverhandlungen fordert die
Deutsche Umwelthilfe (DUH) CDU, SPD und CSU auf, sich mit
weitreichenderen Maßnahmen für einen wirksamen Meeresschutz
einzusetzen. Nötig ist ein ganzheitliches Meeresschutzprogramm im
Koalitionsvertrag. Schädliche Fischereisubventionen, die zu
Überkapazitäten in den Flotten führen oder illegale
Fischereiaktivitäten finanzieren, müssen beendet werden. Fangquoten
sollten sich an wissenschaftlichen Empfehlungen orientieren, um die
Überfischung der Meere zu stoppen.

Der Zustand von Nord- und Ostsee ist weit von dem entfernt, was
gemäß der Europäischen Meeresstrategie-Rahmen-Richtlinie (MSRL) als
guter Umweltzustand bis 2020 erreicht werden soll. "Das Ziel,
Plastikmüll im Meer zu reduzieren ist gut, jedoch bei Weitem nicht
ausreichend. Um das Ökosystem von Nord- und Ostsee zu schützen und
Arten zu erhalten, ist es zwingend erforderlich, in der Meerespolitik
umzusteuern", sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der
DUH.

Die neue Bundesregierung muss sich auf EU-Ebene gegen verschiedene
Subventionen einsetzen, die dem Meeresschutz zuwiderlaufen. Dies gilt
besonders für den Kampf gegen die Überfischung der Weltmeere. "Wir
brauchen ein Bekenntnis zu einer fairen und naturverträglichen
Ausgestaltung der Fischereipolitik, damit schädliche
Fischereisubventionen, die unter anderem zu Überkapazitäten in den
Flotten führen oder illegale Fischereiaktivitäten finanzieren,
endlich abgeschafft werden", so Müller-Kraenner weiter. Die
Koalitionäre sollten vereinbaren, dass sich Deutschland für Klauseln
zu einer Übernahme der MSRL-Ziele in den Fachpolitiken der EU stark
macht - der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP), der Gemeinsamen
Agrar-Politik sowie der Verkehrs- und Chemikalienpolitik.

Auch auf nationaler Ebene ist ein besserer Meeresnaturschutz
dringend notwendig. Dies betrifft zum einen die konsequente Umsetzung
der zum 1.1.2014 reformierten Gemeinsamen Fischereipolitik. "Nach wie
vor werden Fangquoten für Nord- und Ostsee vergeben, die über die
wissenschaftlichen Empfehlungen hinausgehen und damit nicht den
rechtlich verpflichtenden sog. größtmöglichen Dauerertrag
ermöglichen. Zudem wird gegen das Anlandegebot verstoßen", sagt
Ulrich Stöcker, Abteilungsleiter Naturschutz bei der DUH. "Wir
brauchen ein klares Bekenntnis zur Durchsetzung geltenden
europäischen Rechts und eine vollständige Dokumentation der Fänge,
die etwa in Großbritannien schon längst auf gutem Wege ist."

Zudem fordert die DUH ein deutliches Bekenntnis zum Schutz der
Ostsee. Anders als in der Nordsee gibt es für die dortigen
Meeresschutzgebiete noch keine Entwürfe für Managementpläne, und auch
das von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks lange angekündigte
Schallschutzkonzept zur Vermeidung und Reduzierung von
Unterwasserlärm lässt weiter auf sich warten.

"Wir wollen wirksame Meeresschutzgebiete auch in der Ostsee, die
ihren Namen verdienen, also vorbildlich im Sinne des Naturschutzes
gemanagt werden und wo naturverträgliche Fischereitechniken zur
Anwendung kommen. Zudem fordern wir nutzungsfreie Zonen in den
deutschen Meeresschutzgebieten, wie etwa in der Pommerschen Bucht.
Diese kommen nicht nur besonders geschützten Arten wie den
Schweinswalen und Kegelrobben zu Gute", sagt Stöcker. Weltweit
zeigten alle Erfahrungen mit solchen fischereifreien Zonen, dass sich
hier die Fischbestände erholen und dass sich auch den Fischern im
Umfeld bessere Fangerträge bieten.



Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Ulrich Stöcker, Abteilungsleiter Naturschutz
0160 8950556, stoecker@duh.de

DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe


DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

623973

weitere Artikel:
  • Groko-Verhandlungen: Neuer Rahmen für das digitale Arbeiten 4.0 gesucht (FOTO) Berlin (ots) - Das GroKo-Sondierungspapier sprach nebulös davon, dass man "mit einem neuen Rahmen den vielfältigen Wünschen und Anforderungen in der Arbeitszeitgestaltung gerecht werden" will. Jetzt muss dieser Rahmen in den Koalitionsverhandlungen skizziert werden. Neben einer Änderung der Arbeitszeitordnung stehen die Gesetze "zur sozialrechtlichen Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen" ("Flexi I-Gesetz 1998; Flexi II-Gesetz 2009) in der Diskussion. Im Klartext geht es um die Einrichtung von sogenannten Zeitwertkonten. mehr...

  • Hirte: Mit zukunftsorientierter Wirtschaftspolitik den Wohlstand sichern Berlin (ots) - Freien Handel sichern - Wohlstand auch in der Fläche fördern Das Bundeskabinett hat am heutigen Mittwoch den Jahreswirtschaftsbericht 2018 beschlossen. Hierzu erklärt der Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Christian Hirte: "Deutschland befindet sich im achten Jahr seines wirtschaftlichen Aufschwungs. Unser Land verfügt über eine leistungsfähige, breit aufgestellte und innovative Wirtschaft, die sich im globalen Wettbewerb behauptet. Diese ist Voraussetzung für unseren Wohlstand und mehr...

  • Istanbul-Konvention: Geschlechtsspezifische Gewalt wirksam bekämpfen Berlin (ots) - Anlässlich des Inkrafttretens des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt (Istanbul-Konvention) für Deutschland am 1. Februar 2018 erklärt das Deutsche Institut für Menschenrechte: "Geschlechtsspezifische Gewalt und Belästigungen sind in Deutschland nach wie vor weit verbreitet. Sie öffentlich zu thematisieren - wie derzeit in der Me-Too-Debatte - ist wichtig, um ein Bewusstsein für das Ausmaß und die Folgen geschlechtsspezifischer Gewalt zu schaffen. mehr...

  • NOZ: Grüne fordern von Bund und Ländern gemeinsame Strategie gegen Lehrermangel Osnabrück (ots) - Grüne fordern von Bund und Ländern gemeinsame Strategie gegen Lehrermangel Bildungsexperte Gehring: Schluss mit gegenseitiger Abwerbung von Pädagogen - "Rechtsansprüche allein reichen nicht" Osnabrück. Grünen-Bildungsexperte Kai Gehring hat Bund und Länder zu einer bundesweiten Strategie gegen den massiven Mangel an Grundschullehrern aufgefordert. "Anstatt sich gegenseitig die Lehrkräfte abzuwerben, gehören die Länder gemeinsam mit dem Bund an einen Tisch", sagte Gehring der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mehr...

  • Städte als Stickstoffdioxid-Freilandlabore der Dieselkonzerne: Deutsche Umwelthilfe leitet Verfahren gegen Kraftfahrt-Bundesamt ein Berlin (ots) - In einem beispiellosen Großversuch setzt die Automobilindustrie viele hunderttausend Menschen abwechselnd niedrigen oder bis zu 40-fach erhöhten Emissionen des Dieselabgasgiftes Stickstoffdioxid aus - Den für diesen Versuch ausgewählten Probanden wird allerdings jede Auskunft verweigert, in welchen Situationen sie stark erhöhten oder niedrigen Konzentrationen des Reizgases NO2 ausgesetzt sind - Während bei Labortests die Probanden ein Recht auf Information über Art und Intensität der Schadstoffkontamination haben, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht