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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Pisa-Studie

Geschrieben am 29-01-2018

Bielefeld (ots) - Eine Pisa-Studie, bei der Deutschland mal
richtig gut abschneidet: Darauf hat die Republik lange warten müssen.
Ausgerechnet in einer Zeit, in der so heftig darüber gestritten wird,
ob die soziale Ungleichheit in Deutschland denn nun zunimmt oder
nicht, hat sich die soziale Schere an den Schulen offenbar erheblich
geschlossen. Ganz falsch können die Reformen also nicht gewesen sein.
Deutschland, ein Bildungsparadies? Unsinn. Dazu sind die jüngsten
Studien noch in allzu nachdrücklicher Erinnerung. Bei der
Lesekompetenz der Viertklässler hatte Deutschland im internationalen
Vergleich zuletzt sogar Punkte verloren. Da ist noch Luft nach oben.
Und: Ja! Die soziale Herkunft spielt trotz der Fortschritte noch
immer eine erhebliche Rolle beim Bildungserfolg - ebenso die Frage,
welche Sprache in der jeweiligen Familie gesprochen wird. Einfach nur
mehr Geld ins Bildungssystem zu stecken, wird die nach wie vor
bestehenden Probleme nicht lösen. Computerausstattung der Schulen?
Ist laut Studie eher Nebensache! Klassengröße? Ist gar nicht so
wichtig wie oft gedacht. Worauf es aus Sicht der Bildungsforscher
wirklich ankommt, macht die jüngste Pisa-Sonderauswertung
eindringlich klar. Eine gute soziale Mischung an der Schule und ein
positives Schulklima: Das sind die entscheidenden Faktoren für den
Lernerfolg. Wenn Lehrer über Jahre hinweg eine Klasse begleiten, dann
wissen sie um die Stärken und Schwächen eines jeden Kindes und können
entsprechend reagieren. Und starke Schüler ziehen die schwächeren
mit. Alles Binsenweisheiten? Wohl kaum. Sonst wäre die
Unterrichtswirklichkeit in vielen Schulen eine andere. Und
Brennpunktschulen, an denen sich Probleme konzentrieren, wären längst
abgeschafft. Ein gutes Schulklima lässt sich nicht verordnen. Dazu
bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung von Schulleitung, Kollegium,
Eltern und Schülern. Die Politik kann allenfalls die
Rahmenbedingungen setzen - etwa bei der Stundenbelastung der Lehrer.
Und, ganz wichtig: Nicht immer nur über Defizite klagen, sondern den
Schulen jenen Respekt erweisen, den sie verdienen. Die jüngste
Pisa-Studie bietet dazu schon einmal einen guten Anlass.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell


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