(Registrieren)

NABU zu Sondierungen: Klima- und Umweltschutz sichern

Geschrieben am 09-01-2018

Berlin (ots) - Zur Halbzeit der laufenden Sondierungsgespräche von
Union und SPD kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller:

"Die Aufgabe der Klimaschutzziele bis 2020 wäre ein Skandal. Nicht
nur, dass sowohl SPD als auch Unionsparteien damit nachträglich ihre
klimapolitischen Versäumnisse rechtfertigen, mit dieser Entscheidung
würde das einzige umweltpolitische Wahlversprechen der
Bundeskanzlerin, noch bevor es zu einer Koalition kommt, gekippt. Es
ist beunruhigend, dass bis zum jetzigen Stand der
Sondierungsgespräche die wichtigen Natur- und Umweltthemen von zu
vielen als Hemmschuh der heimischen Wirtschaft betrachtet werden.
Dabei hängt unsere prosperierende Wirtschaft vom Erhalt der
biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen in Deutschland
und weltweit ab. Es kann deshalb bei einer Neuauflage der GroKo keine
Ausreden mehr geben, wichtige Themen wie die Verkehrswende, ein
Umsteuern in der Landwirtschafts- und Meeresschutzpolitik und der
Naturschutzfinanzierung anzugehen, zumal sich Deutschland
verpflichtet hat, die globalen Nachhaltigkeitsziele der UN auch in
Deutschland zu erreichen."

Bislang sei kaum zu bemerken, dass diese Verpflichtung
Auswirkungen auf die politischen Ziele der GroKo-Unterhändler hätte.
Dies sei auch ein fatales Zeichen für die EU insgesamt, die auf ein
Vorangehen ihres reichsten Mitgliedsstaates angewiesen sei.

Der NABU nennt vier Kernforderungen für eine zukunftsfähige
Umwelt- und Naturschutzpolitik:

1) Die Reduktion der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020
um 40 Prozent ist möglich und machbar. Wichtige Punkte dabei
sind der Kohleausstieg bis spätestens 2035 und ein
Klimaschutzgesetz, das die international vereinbarten
Klimaziele konsequent in Deutschland vorantreibt. Das wird
nur im Einklang mit verbindlichen Effizienzzielen im Wärme-
und Gebäudesektor durch ein Energie-Effizienzgesetz
funktionieren. Ebenso gehört dazu eine Verkehrswende, die
ernsthafte Minderungen der CO2- und Schadstoffemissionen
vorsieht.

2) Eine neu ausgerichtete Landwirtschaftspolitik, die strikt am
Prinzip "öffentliches Geld für öffentliche Leistung"
ausgerichtet ist und über geänderte Förderinstrumente der EU
zum Erhalt der biologischen Vielfalt und nachhaltig
wirtschaftender Bauernhöfe beiträgt. Hierzu ist auf EU-Ebene
ein Naturschutzfonds von mindestens 15 Milliarden jährlich
einzurichten. Auch das LIFE-Programm der
Europäischen-Kommission muss auf eine Milliarde Euro
jährlich aufgestockt werden.

3) Der Meeresschutz muss institutionell gestärkt werden, um
Arten und Lebensräume an unseren Küsten besser zu schützen.
Um Meeresschutz- und Klimaschutzziele konsequent umzusetzen,
muss sich die zukünftige Bundesregierung von dem
fragwürdigen Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2
verabschieden.

4) Für ein Land wie Deutschland mit produzierender Industrie
und auf hohen Naturverbrauch ausgelegten Konsumverhalten
seiner Einwohnerinnen und Einwohner muss die nachhaltige
Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere von
Nicht-Energierohstoffen, das oberste Ziel sein.

Mehr Infos zu den NABU-Forderungen:

www.NABU.de/bundestagswahl



Pressekontakt:
Pieter de Pous, Fachbereichsleiter Naturschutz und Umweltpolitik, Tel
+49 (0)30.284984-1601, E-Mail: Pieter.dePous@NABU.de



NABU-Pressestelle

Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper

Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958

Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

621059

weitere Artikel:
  • Fall Kandel: Polizei hat Bericht an Jugendamt Anfang Januar verschickt / Recherche der Redaktion "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" / Sendung am 11.1., 20:15 Uhr im SWR Fernsehen Mainz (ots) - Im Behördenstreit um die Bluttat in Kandel gibt es eine neue Wendung. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz teilt auf Nachfrage gegenüber dem SWR-Politikmagazin "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" mit, dass es am 2. Januar einen ausführlichen Bericht an das Jugendamt der Kreisverwaltung Germersheim geschickt habe, das heißt: 18 Tage nach der ersten Strafanzeige gegen den Afghanen und knapp eine Woche nach der Tat im Drogeriemarkt in Kandel. Vom Jugendamt der Kreisverwaltung gibt es bisher noch keine Bestätigung über den Eingang mehr...

  • NRZ: Ein Stolperstein für das Projekt GroKo - ein Kommentar von JAN JESSEN Essen (ots) - Es ist natürlich Unsinn, davon auszugehen, dass nichts nach außen dringt, wenn sich 39 Politiker miteinander unterhalten. Es geht immer auch darum, die Deutungshoheit über Erfolg und Misserfolg zu behalten, da gehört das Durchstechen von Wasserstandsmeldungen dazu. Es darf eben nur nicht öffentlich geschehen, und deswegen hat Armin Laschet einen unprofessionellen Fehler gemacht, als er vor Publikum über den Stand der Verhandlungen berichtete. Er hat zwar keine Inhalte verraten - aber er hat der Union eine offene Flanke mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Pressestimme zum Metallerstreik Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau schreibt zum Arbeitskampf in der Metallindustrie: Flexibilität wird immer dann zum Thema, wenn sie den Produktionsabläufen dient oder wenn die Kundschaft sie erwartet. Dann sind die Unternehmen flexibel, ordnen Schichtarbeit und Wochenenddienst an. Wenn nun auch die Arbeitnehmer ihren Arbeitsalltag flexibler gestalten wollten, führe das in den Abgrund, warnen die Arbeitgeber. Das haben sie vor Einführung der 35-Stunden-Woche oder des Mindestlohns genauso gerufen und dennoch hat sich mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Verbrechen real / Kommentar von Reinhard Breidenbach zum Anti-Mafia-Einsatz Mainz (ots) - Es dauerte keine 48 Stunden, da wurde die Fiktion von Fakten überholt, wenn auch vergleichsweise unblutig. Die Deutschen und ihre Polizei nähmen die Mafia doch nicht wirklich ernst, hieß es am Sonntagabend im Ludwigshafener "Tatort". Der reale Einsatz am Dienstag beweist aber immerhin, dass das Problem der Organisierten Kriminalität offenbar doch nicht unterschätzt wird. Mafiöse Organisationen sind nicht nur eine Macht, sie sind brandgefährlich. Einschlägige Filme darf man spannend finden, aber zu verklären oder zu mehr...

  • neues deutschland: Kommentar zur zur Annäherung der koreanischen Staaten: Entspannung in Fernost Berlin (ots) - Totale Vernichtung oder freundliches Näherrücken? In der nordkoreanischen Rhetorik gegenüber den politisch verfeindeten Brüdern und Schwestern im Süden ist die Zeitspanne zwischen beidem häufig recht kurz. Wenn Seoul dann im ähnlichen Tonfall zurückkeilt, ist Ostasien stets höchst alarmiert. In diesen Tagen aber ist wieder eine Politik der ausgebreiteten Arme angesagt: Olympiateilnahme des Nordens in Südkorea, ein wieder in Gang gesetzter Heißer Draht, die Wiederaufnahme der Militärgespräche - das politische Klima mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht