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Mittelbayerische Zeitung: "Unverdächtig" / Ein Kommentar der Mittelbayerischen Zeitung zum Shitstorm gegen Manfred Weber (CSU)

Geschrieben am 07-01-2018

Regensburg (ots) - Ausgerechnet der CSU-Politiker Manfred Weber
bekommt den Ärger ab, der sich in der Flüchtlingspolitik gegenüber
seiner Partei aufgestaut hat. Es trifft den Falschen. Der Niederbayer
steht zwar für eine Willkommenskultur mit festen Regeln. Er äußert
seine Vorstellungen aber stets differenziert und nie lärmend, er ist
um Gerechtigkeit und Ausgleich bemüht. Wer in der Asylpolitik der CSU
nach bewusst gesetzten Entgleisungen sucht, sollte lieber in eine
andere Richtung blicken. Die von CSU-Chef Horst Seehofer und
Landesgruppenchef Alexander Dobrindt bei der Winterklausur
zelebrierte innige Nähe zu Ungarns Rechtsaußen Viktor Orban hat
deutlich mehr Erregungspotenzial. Der politische Freund ist für die
CSU zwar der Garant, dass die Balkanroute im Landtagswahljahr
möglichst dicht bleibt. Trotzdem wäre es gut gewesen, wenn Seehofer
und Dobrindt den scharfen Kritiker von Kanzlerin Angela Merkel und
der EU ein wenig gezügelt hätten - so wie das wahre Freundschaft
verlangt. Weber hat sich jedenfalls nicht gescheut, Orban in
sachlichen Worten an Bringschulden gegenüber Brüssel zu erinnern. Der
"Shitstorm" im Internet traf Weber am Wochenende dennoch nicht
gänzlich unverschuldet. Es hätte ein besseres Wort als "final"
gegeben, wenn von Lösungen in der Flüchtlingsfrage die Rede ist. Das
Wort passt auch bei einer arglosen Interpretation nicht wirklich:
Endgültig kann eine EU-Lösung angesichts der sich ständig wandelnden
Flüchtlingsströme nicht sein. Fakt ist: Webers Wortwahl hat eine
Reihe von Menschen irritiert, denen nicht per se Böswilligkeit zu
unterstellen ist. Gut, dass der CSU-Politiker sich sofort erklärt
hat, um Missverständnisse auszuräumen. Damit sollte der Twitter-Sturm
nun auch wieder abflauen. Den Weber-Kritikern sei geraten: Auch bei
der CSU lohnt es sich, zwei Mal hinzusehen, bevor man losschlägt.
Weber hat jedenfalls Gnade verdient.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de

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