(Registrieren)

Spielregeln im Finanzausgleich begünstigen wenige Krankenkassen

Geschrieben am 07-12-2017

München (ots) - Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) verbucht
in den ersten drei Quartalen 2017 einen Gesamtüberschuss von 2,52
Milliarden Euro. Allerdings verteilen sich die Salden sehr
unterschiedlich auf die einzelnen Krankenkassen und Kassenarten. Eine
Folge von bestehenden Verzerrungen durch den Morbiditätsorientierten
Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA), stellt der Landesverband der
Betriebskrankenkassen (BKK) in Bayern fest.

Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern: "Ein
Schönreden der Zahlen verdeckt die Fakten. Die meisten Kassen würden
gerne die vom Bundesgesundheitsminister propagierten Spielräume für
Beitragssenkungen ausschöpfen. Leider werden aber nur einige wenige
Teilnehmer von den Spielregeln des Morbi-RSA begünstigt, zu Lasten
der anderen."

Die Schere bei den Einnahmen- und Ausgabesalden geht weiter
auseinander. Vornehmlich eine Kassenart kann 44 Prozent der aktuellen
GKV-Überschüsse verbuchen. Ebenso bei den Vermögen. Die eine
Kassenart baut ihr Vermögen stetig überdurchschnittlich auf, andere
hinken bestenfalls hinterher und müssen in Summe Vermögen abbauen.
Die Spielräume für Senkungen der Beitragssätze bleiben für die
meisten Krankenkassen stark begrenzt. König weiter: "Ich vermisse
eine ehrliche, unvoreingenommene und differenzierte Analyse der
vorgelegten Zahlen."

Überdies kommen erhobene Zusatzbeiträge nicht allein den
Krankenkassen und deren Versichertengemeinschaften zugute. Jeder
zusätzlich erhobene Euro subventioniert auch Krankenkassen mit bester
Vermögenslage und geringeren Beitragssätzen. Denn weil auch die
Zusatzbeiträge komplett in den Gesundheitsfonds fließen, werden diese
auch nach dessen Regeln ausgeschüttet: Basis sind stets die
durchschnittliche Ausgaben und die durchschnittlichen Einnahmen.

Beispiel zum Rückfluss des Zusatzbeitrages:

Zur Deckung der Kosten muss eine Krankenkasse einen Zusatzbeitrag
von 1,3 Prozentpunkten erheben. Bei einem Gutverdiener mit 4.000 Euro
Monatseinkommen entspricht dies einem Zusatzbeitrag von 52 Euro, die
komplett in den GKV-globalen Gesundheitsfonds fließen. Zurück aus dem
Fonds an die Krankenkasse kommen aber nur rund 26 Euro; weniger als
die Hälfte von dem, was das Mitglied als Zusatzbeitrag an seine
Krankenkasse entrichtet. Der Hintergrund: Die Rückzahlung bemisst
sich an den durchschnittlichen Beitragseinnahmen der GKV, derzeit
sind dies gut 2.000 Euro.

Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des
öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und
ihrer Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband
Bayern 16 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit rund 3,1 Millionen
Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben knapp 2,4 Millionen
Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse (BKK) versichert sind.
Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen
GKV-Marktanteil von rund 22 Prozent.



Pressekontakt:
Manuela Osterloh
Pressesprecherin
Ltg. Kommunikation

Tel.: +49 89 74579-421| Fax: +49 89 74579-55421
E-Mail: osterloh@bkk-lv-bayern.de | www.bkk-bayern.de
E-Mail: presse@bkk-lv-bayern.de
BKK Landesverband Bayern | Züricher Str. 25 | 81476 München
Körperschaft des öffentlichen Rechts | Vorständin: Sigrid König

Original-Content von: BKK Landesverband Bayern, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

617657

weitere Artikel:
  • Elektronisches Bezahlen auf dem Vormarsch - Bargeld bleibt aber beliebt Düsseldorf (ots) - Immer mehr Bundesbürger zahlen ihre Einkäufe im stationären Handel mit Karte. "Auslaufmodell" ist das Bargeld deshalb aber lange noch nicht. Im Gegenteil: mehr als jeder dritte Verbraucher zahlt an der Kasse weiterhin bevorzugt in bar, ein weiteres Drittel zu gleichen Teilen in bar und mit Karte. Neue "kontaktlose" Bezahlverfahren werden erst selten genutzt. Dies zeigt die aktuelle Ausgabe des «Trendmonitor Finanzdienstleistungen» des Marktforschungsinstituts Nordlight Research. Rund 1.200 Bundesbürger ab 18 mehr...

  • Audi-Absatz im November mit neuem Bestwert (FOTO) Ingolstadt (ots) - - Weltweit rund 160.000 Auslieferungen im Monat, plus 4,5 Prozent - Vertriebschef Bram Schot: "Blicken nach verkaufsstärkstem November zuversichtlich auf den Abschluss des Jahres" - Neuer Audi A8 geht in Europa an den Start Audi setzt im Jahresendspurt den Aufschwung der vergangenen Monate fort. Im November übergab die Premiummarke weltweit rund 160.000 Automobile an Kunden, 4,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Ein klares Plus erzielte das Unternehmen dabei erneut in Nordamerika (+13,6%) und mehr...

  • Bauwirtschaft korrigiert Konjunkturprognose nach oben / Wachstum von 3,3 % für dieses und von 2,6 % für 2018 erwartet Berlin (ots) - "Wir sind im Frühjahr noch von einem Wachstum von +2,8 % ausgegangen, wir rechnen nun mit einer Steigerung um +3,3 %. Für 2018 erwarten wir eine gute Stabilisierung der Entwicklung mit einem Wachstum um +2,6 %. Die Bauwirtschaft stützt weiter die Gesamtkonjunktur!" Dieses ist die Quintessenz von Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, zur Lage der Bauwirtschaft anlässlich des 5.Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin. Für das Handwerk im Bauhauptgewerbe rechnet Schneider mit einer mehr...

  • Konjunkturampel in der Eurozone bleibt auf Grün Frankfurt am Main (ots) - - KfW Research erhöht Konjunkturprognosen für 2017 auf 2,3 % (vorher: 2,2 %) und für 2018 auf 2,4 % (2,0 %) - Binnennachfrage bleibt solide - Exportsektor sorgt für zusätzlichen Schub - Aufhellung in Weltwirtschaft kompensiert bisher Eurostärke Die Wirtschaft in der Eurozone setzt ihren Aufschwung fort und geht mit Rückenwind ins neue Jahr. KfW Research hebt seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr auf 2,3 % an (Vorprognose: 2,2 %). Damit steuert die Währungsunion auf das wirtschaftlich mehr...

  • NORMA: Gebührenfrei, flächendeckend Bargeldauszahlung möglich / Beim Discounter aus Nürnberg jetzt bequem Geld abheben (FOTO) Nürnberg (ots) - Gebührenfrei Bargeld abheben und gleichzeitig noch viel Geld beim Einkauf sparen, in den NORMA-Discountern ist das möglich - und zwar nicht nur zur Weihnachtszeit. Denn bei NORMA lässt sich der jederzeit besonders preisgünstige Einkauf jetzt auch mit dem Bargeldbezug kombinieren, ab einem Einkaufswert von 20 Euro erhalten die Kunden an der Kasse den gewünschten Bargeldbetrag bis zur Höhe von 200 Euro garantiert gebührenfrei. Jeder kennt das Problem, das sich bisher viel zu oft nicht vermeiden ließ: Nicht mehr...

Mehr zu dem Thema Finanzen

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht