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Deutsches Lehrerforum 2017: Digitalisierung in der Schule muss Priorität haben

Geschrieben am 30-11-2017

Berlin (ots) - Die digitale Ausstattung der Schulen und die
notwendige Sanierung von Schulgebäuden sind gleichrangig anzugehen,
fordern die Teilnehmer des Deutschen Lehrerforums 2017. In ihrem
Positionspapier setzt sich die Initiative für die flächendeckende
Digitalisierung der Schulen ein. Denn digitale Medien seien ein
nützliches Mittel, um mehr Chancengleichheit in der Bildung zu
verwirklichen.

Breitbandanbindung aller Schulen ans Internet, starkes WLAN und
mobile Endgeräte für die Schülerinnen und Schüler, aber auch
IT-Spezialisten an den Schulen mit ausreichenden zeitlichen
Ressourcen - so skizziert das Positionspapier die Voraussetzungen für
digitale Bildung. Die Teilnehmenden des Deutschen Lehrerforums machen
sich dafür stark, digitales Lernen in sämtlichen Schulformen und in
allen Altersgruppen zu etablieren.

Doch Digitalisierung geht weit über technische Ausstattung und
personelle Kapazitäten hinaus: "Das Potenzial des Unterrichts mit
digitalen Medien wird dann ausgeschöpft, wenn die Schülerinnen und
Schüler nicht nur konsumieren, sondern mit ihnen arbeiten und so
einen kritischen und reflektierten Umgang mit digitalen Medien
lernen", formuliert Sabine Brieske, Leiterin der Liebigschule
Frankfurt am Main, das Bildungsziel. Sie hat beim Deutschen
Lehrerforum an dem Positionspapier federführend mitgearbeitet.

Digitale Medien seien auch wichtig, um Bildungsunterschiede
aufgrund von Herkunft und dem sozialen Status zu überwinden - in
Deutschland immer noch ein schwerwiegendes Problem. Häufig müssen
Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien oder mit
Migrationsgeschichte in der Schule gegenüber Akademikerkindern
aufholen. Die sich durch digitale Medien eröffnende, stärkere
individuelle Förderung bietet da einen vielversprechenden Ansatz.
"Die Digitalisierung des Unterrichts muss so umgesetzt werden, dass
allen Schülerinnen und Schülern, ungeachtet ihres sozio-ökonomischen
Hintergrunds, die gleichen Chancen und Möglichkeiten auf Bildung und
Teilhabe eröffnet werden", heißt es in dem Papier.

Noch ein weiterer Aspekt ist den Lehrkräften wichtig: "Bildung mit
digitalen Medien ist Teil der ethischen Bildung - und umgekehrt",
erklärt Gunilla Neukirchen, die die Berliner Beethoven-Schule leitet
und sich ebenfalls im Lehrerforum engagiert. Schulen bräuchten
Grundwerte und Normen als Basis für die digitale Bildung und die
Erziehung zu verantwortungsvoller Mediennutzung. Darum fordert das
Deutsche Lehrerforum einen "Verhaltenskodex" für die Arbeit mit
digitalen Medien.

Auch das Lehramtsstudium müsse sich, so das Deutsche Lehrerforum,
auf das Zukunftsthema Digitalisierung stärker einstellen, es müsse
"an der Hochschule erlebbar werden", heißt es in dem Positionspapier,
damit angehende Lehrkräfte darin geschult werden, digitales Lernen
und Lehren in der Praxis einzusetzen. "Die Lehrerbildung sollte
digitales Lehren und Lernen in der Schule zu einem Gegenstand der
Forschung machen."

Positionspapier als PDF-Download:
https://deutsches-lehrerforum.de/positionspapier-2017

Das Deutsche Lehrerforum ist eine unabhängige, 2015 geschaffene
Initiative für engagierte Lehrkräfte aller Schulformen. Es fördert
den bundesweiten Austausch und die Vernetzung, trägt zur
Wertschätzung ihrer Arbeit und ihres Engagements bei und positioniert
ihre Anliegen gegenüber der Politik, Lehrerbildung und
Öffentlichkeit. Das Deutsche Lehrerforum ist eine gemeinsame
Initiative von Heraeus Bildungsstiftung, Schöpflin Stiftung, Stiftung
Bildung und Gesellschaft, Stiftung Mercator, Stifterverband, Teach
First Deutschland und Wübben Stiftung.



Kontakt:
Stiftung Bildung und Gesellschaft
Peggy Groß
Pressereferentin
T 030 322 982-530
presse@stiftung-bildung-und-gesellschaft.de

Original-Content von: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, übermittelt durch news aktuell


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