| | | Geschrieben am 16-06-2017 Börsen-Zeitung: Günstiger als der Dax,
Marktkommentar von Dietegen Müller
 | 
 
 Frankfurt (ots) - Welches Unternehmen hat in fünf Jahren den
 freien Cash-flow von 377 Mill. auf 11,6 Mrd. Dollar oder um das rund
 30-Fache gesteigert? Welches in 15 Jahren dieselbe Kennziffer von 135
 Mill. auf 9,7 Mrd. Dollar um das 71-Fache? Oder welches - noch
 extremer - in 15 Jahren von 18 Mill. auf 25,8 Mrd. Dollar, also um
 das über 1400-Fache?
 
 Die Antworten sind sehr naheliegend. Jeder ist schon einmal mit
 mindestens einem dieser Unternehmen in Kontakt gekommen. Unter
 Vermögensverwaltern gelten diese Konzerne wegen ihrer globalen
 Reichweite und ihres skalengetriebenen Einflusses auf die
 Wertschöpfungsstruktur vieler Branchen als die drei Reiter der
 Apokalypse. Bibelfeste werden wissen, dass es eigentlich vier sein
 müssten: So ist zu Facebook, Amazon und Google vielleicht auch noch
 Apple zu zählen. Der Elektronikgigant würde gut hineinpassen. Er hat
 es geschafft, in 15 Jahren seinen freien Mittelzufluss von minus 47
 Mill. Dollar auf 52,28 Mrd. Dollar zu steigern - eine Kalkulation bar
 jeder Vorstellungskraft.
 
 Diese vier Unternehmen haben 2016 laut Reuters fast 100 Mrd.
 Dollar an freiem Mittelzufluss erzielt. Dem steht eine
 Marktkapitalisierung von rund 2300 Mrd. Dollar (2050 Mrd. Euro) oder
 das 23-Fache gegenüber. Im Vergleich dazu bringen die 30
 Dax-Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 1200 Mrd. Euro auf die
 Waagschale - dies bei einem freien Cash-flow von zuletzt in Summe
 44,4 Mrd. Euro. Der Vergleich ist etwas unfair: Unter den
 Dax-Konzernen wies auch der eine oder andere einen negativen Free
 Cash-flow (FCF) aus. Und doch ist es bemerkenswert, dass die Anleger
 dem Dax in der Bewertung derzeit das rund 27-Fache des freien
 Mittelzuflusses zutrauen - also mehr als den vier apokalyptischen
 Reitern. Liegt der Markt falsch? Für Investoren spielt genau hier die
 Musik. Ein steigender FCF bei gleichzeitig hohem Wachstum des
 Unternehmens ist ein Indikator für die Qualität eines
 Geschäftsmodells. Der FCF zeigt die operativen Mittel nach Abzug von
 Investitionen, die etwa für Zukäufe oder Ausschüttungen zur Verfügung
 stehen.
 
 Seit einigen Tagen durchlaufen große US-Tech-Werte wieder einmal
 Turbulenzen. Nach einem Kursrutsch am Montag und einer leichten
 Erholung gaben am Donnerstag die Notierungen wieder nach.
 Kursrückschläge in der Größenordnung von 2 Prozent wurden dabei schon
 als "Ausverkauf" tituliert. So stellen sich viele die Frage: Sind
 Tech-Aktien nach ihrem phänomenalen Kursaufschwung zu teuer? Hat sich
 eine Bewertungsblase gebildet? In der medialen Berichterstattung
 überwiegen die Argumente, wonach die Aktien dieser vier Reiter der
 Apokalypse hoffnungslos überbewertet sind. Wer jetzt kaufe, werde
 sich ins finanzielle Verderben stürzen. Gängige Bewertungskennziffern
 wie Kurs-Buchwert- oder Kurs-Gewinn-Verhältnis zeigen in der Tat
 Relationen, die übliche Maßstäbe sprengen und fundamental kaum
 gerechtfertigt scheinen.
 
 Es fehlt auch nicht der Verweis auf den Börsengang des
 Instant-Messaging-Dienstes Snap: Das hohe Verluste schreibende
 Unternehmen kam Anfang März zu überzogenen Bewertungen an den Markt
 und gilt als ein Menetekel einer Tech-Blase. Inzwischen sind die
 Titel auf ihren Initial-Public-Offering-Preis gefallen. Pessimisten
 verweisen auch auf Twitter oder Groupon. Beide haben mit ihrem
 Geschäftsmodell die Kurve nicht gekriegt.
 
 Ganz anders sehen die Einschätzungen der Analysten aus. Diese
 Zunft ist aufgrund einiger Skandale und eklatanter Fehleinschätzungen
 in Zeiten der Dotcom Bubble um die Jahrtausendwende gerade im
 Tech-Sektor aus Investorensicht mäßig beleumundet. Ihre Meinungen
 sind eindeutig: Von 44 von Reuters erfassten Analysten empfehlen 38
 etwa den Kauf von Google-Mutter Alphabet. Bei Amazon raten von 46
 Analysten immerhin 40 zum Einstieg.
 
 Ein Fall von kollektiver Verblendung? In Relation zum FCF sehen
 die Kurssteigerungen der vergangenen Jahre in diesen vier Titeln
 nicht exzessiv aus. Im Fall von Google sind sie sogar moderat. Eine
 Blase sieht anders aus. Das heißt nicht, dass Internetaktien günstig
 sind oder Kursrückschläge von 20 bis 30 Prozent wie Anfang 2016
 undenkbar.
 
 Das größte Risiko dürfte sein, dass diese Giganten irgendwann von
 der Regulierung zurückgebunden werden. Diese könnte von Google & Co.
 mehr Beteiligung an den Kosten für die Telekomnetze verlangen, über
 welche die Datenströme laufen. Die Preismacht der Netzbetreiber ist
 nämlich seit langem dramatisch geschrumpft, wie rückläufige oder
 stagnierende freie Mittelzuflüsse in diesem Sektor zeigen. Während
 der Dotcom Bubble hat der Markt dies völlig falsch eingeschätzt - und
 die Telekompapiere zu Unrecht hochgejubelt.
 
 
 
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 Börsen-Zeitung
 Redaktion
 
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