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NRZ: Touristenschwund trifft Erdogan - von MANFRED LACHNIET

Geschrieben am 08-03-2017

Essen (ots) - Darf man noch zum Urlauben in die Türkei fahren?
Viele diskutieren gerade darüber. Tatsächlich sind die Buchungen in
das einstmals beliebteste Reiseziel der Deutschen drastisch
zurückgegangen. Kein Wunder: Denn die Unruhen im Land, und vor allem
die aggressiven Töne des machtversessenen Erdogan - das schreckt
viele Erholungssuchende ab. Natürlich gibt es auch jene, die "jetzt
erst recht" rufen und den Hoteliers, den Kellnern, Köchen und
Taxifahrern mit ihren Devisen helfen wollen. Das mag jeder für sich
entscheiden. Am Ende wird wohl der (niedrige) Preis dafür sorgen,
dass die Strände um Antalya oder Belek nicht gänzlich leer sein
werden. Tatsache ist indes, dass der Tourismus eine wichtige Stütze
der türkischen Wirtschaft ist. Und die befindet sich gerade in großen
Schwierigkeiten. Schlecht für Erdogan. Denn es war besonders die
florierende Wirtschaft, die den Staatschef seinerzeit besonders
beliebt im Volk machte. Er sonnte sich gern in den steigenden Absatz-
und Umsatzzahlen, die seinem Volk Arbeit, etwas Wohlstand und
Aufstieg bescherten. Diese Phase ist nun gestoppt. Dass er die
Ursache der Misere ist, sieht Erdogan natürlich nicht ein. Gut
möglich, dass er schon bald die Bundesregierung für die sinkenden
Buchungszahlen verantwortlich macht - und sich als Opfer geriert.
Doch wie dem auch sei: Wirtschaftlicher Druck ist sicher ein Mittel,
um Einfluss zu nehmen. Es ist nämlich keineswegs so, dass Deutschland
von der Türkei abhängig ist wegen des Flüchtlingspakts. Umgekehrt tut
es Erdogan schon ziemlich weh, wenn die Touristen ausbleiben. Zugeben
würde er das natürlich nie.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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