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Neue Westfälische (Bielefeld): Münchner Treffen Die Unsicherheitskonferenz Ralf Müller, München

Geschrieben am 19-02-2017

Bielefeld (ots) - Was waren das noch für Zeiten, als die Welt in
zwei Blöcke aufgeteilt war. Damals warfen sich Amerikaner und Russen
auf der "Münchner Sicherheitskonferenz" vor, Böses im Schilde zu
führen. Das war's. Heute ist alles aus den Fugen geraten - auch die
Konferenz: Immer mehr Teilnehmer, immer mehr Konflikte, immer mehr
Desinformation. Desinformation wird heute "Fake News" oder auch
Postfaktisches genannt. Gemeint ist: Obwohl die Medien immer mehr
Informationen in immer kürzerer Zeit transportieren, schwindet die
Klarheit. Autokraten machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt.
Wenn sich der iranische Außenminister hinstellt und sein Land als
Hort der Stabilität und des Friedens preist, wenn Russlands
Außenminister jeden Vorwurf der Einmischung in die Politik anderer
Länder zurückweist, und Iraks Regierungschef so tut, als hätte man
das Land unter Kontrolle, dann hat es keinen Sinn mehr zu
diskutieren. Unter solchen Umständen wäre für die westlich
orientierte, liberale, demokratische Welt ein fester Untergrund
unverzichtbar. Doch dieser Teil der Welt destabilisiert sich selbst:
In Europa durch populistische und nationalistische Strömungen, sowie
durch Europrobleme und Migration. Und in den USA regiert Donald
Trump. Während sich Vizepräsident, Verteidigungs- und
Heimatschutzminister um Beruhigung der Verbündeten und klare Ansagen
bemühten, zog ihr Chef vor Journalisten eine Show ab, die weniger
amüsierte als erschreckte. Ein Haudrauf-Präsident und die
komplizierten Konflikte der Welt - kann das gut gehen? Die
Unberechenbarkeit Trumps hat sich nicht entschärft. Das Credo der
Trump-Administration ist simpel und rückwärtsgewandt: Frieden durch
Stärke, wobei nur die militärische gesehen wird. Noch törichter ist
es, dass die Europäer doppelt so viel Geld für die Rüstung ausgeben
wie Russland und über viel mehr Soldaten als die USA verfügen, aber
mangels Kooperation nur einen Bruchteil ihrer Fähigkeiten erreichen.
Kein Konflikt der Welt ist gelöst, etliche haben sich verschärft,
neue drohen und der Terrorismus ist nicht besiegt. Das ist das Fazit
der Münchener Unsicherheitskonferenz. Viel Tröstendes gab es nicht
außer den Hinweis des UN-Sondergesandten für Syrien, Staffan de
Mistura: "Krise bedeutet auch Chance". Wenn das stimmt, hat die Welt
riesengroße Chancen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westf?lische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


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