Börsen-Zeitung: Mau, Kommentar zur Commerzbank von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 09-02-2017 |   
 
 Frankfurt (ots) - Jahresabschluss und Ausblick der Commerzbank  
machen es dem geneigten Publikum nicht leicht, einzuschätzen, wie gut 
oder schlecht es der nach Bilanzsumme nur noch viertgrößten deutschen 
Bank wirklich geht. Zum einen ist das Zahlenwerk wieder mal ein  
Sammelsurium von Sonder- und Bewertungsfaktoren, was sich schon jetzt 
absehbar auch 2017 nicht grundlegend ändern wird. Zum anderen leben  
die Gelben seit Generationen auf einer schwer überschaubaren  
Dauerbaustelle, auf der - so viel ist sicher - auch in den nächsten  
Jahren Hochbetrieb herrschen wird. Beides - die Verzerrung der  
Erfolgsrechnung durch angebliche Einmaleffekte und der permanente  
Umbruch - sind freilich zumindest unter den privaten Großbanken keine 
Spezifika der Commerzbank. Ehrlich gesagt ist uns aus den vergangenen 
Jahrzehnten keine Rechnungsperiode erinnerlich, die man auch nur für  
eines dieser Häuser in beiderlei Hinsicht als "Normaljahr" einstufen  
könnte. 
 
   Beim Blick auf das aktuelle Zahlenbild der Commerzbank erscheint  
das Prädikat "ganz ordentlich", das Vorstandschef Martin Zielke der  
operativen Entwicklung gibt, recht wohlwollend. Nun gut, er ist  
Partei. Tatsächlich macht das operative Ergebnis mit 1,4 Mrd. Euro  
und einem Rückgang um 28% einen eher traurigen Eindruck. Man fragt  
sich zudem, was darin enthaltene Beiträge aus dem Verkauf der  
Visa-Beteiligung, der Wertaufholung beim Heta-Engagement oder  
Immobilienveräußerungen mit dem operativen Geschäft zu tun haben  
sollen. 
 
   Andererseits gibt es enorme Belastungen etwa aus  
Goodwillabschreibungen, durch die Zinspolitik der EZB und nicht zu  
vergessen aus der Risikovorsorge für Schiffskredite, die hoffentlich  
nicht noch allzu weit über 2017/18 hinaus zur Gewohnheit werden. In  
diesen "Übergangsjahren" müssen ohnehin der milliardenschwere  
Restrukturierungsaufwand und mögliche negative Folgen der neuen  
Rechnungslegung (IFRS 9) verdaut werden. Bis dahin sieht es bei  
vermutlich eher bescheidenem Ertragswachstum mau aus. 
 
   Die gute Nachricht: Es stimmt, die Commerzbank liefert, was sie  
versprochen hat. Sie hat trotz externer Zusatzbelastungen die Kosten  
im Griff. Die Kapitalausstattung dürfte auskömmlich sein. Die  
Digitalisierung wird entschlossen vorangetrieben, der Umbau (nicht  
Abbau) des Filialnetzes ebenfalls. Mehr als 1 Million Privatkunden  
hat die Bank seit 2012 netto gewonnen, allein 137000 seit Oktober,  
das ist äußerst respektabel. Der deutsche Markt war wohl doch nicht  
so verkrustet und verteilt, wie es manch früherer Commerzbank-Chef  
immer beklagt hatte. 
 
 
 
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