(Registrieren)

Westfalenpost: Zum Rücktritt von Bahnchef Rüdiger Grube - Keine gute Nachricht für Bahnfahrer

Geschrieben am 30-01-2017

Hagen (ots) - Dieser Rücktritt kommt zur Unzeit. Überraschend hat
Bahnchef Rüdiger Grube die Brocken hingeworfen, hört von einem Tag
auf den anderen auf. Ein so überflüssiger wie unnötiger Streit um
seine Vertragsverlängerung ist der Grund. Vor allem für die
Bahnkunden könnte sich das als eine schlechte Nachricht erweisen.
Grube hat die Deutsche Bahn wieder auf das richtige Gleis gesetzt.
Sein Vorgänger Hartmut Mehdorn hatte Bahnfahrern wie -personal mit
seinem Kurs Richtung Börse noch schwer zugesetzt, das Unternehmen
fast totgespart. Grube setzte der Sparbahn eine Zukunftsvision
entgegen, nahm Kunden wieder ernst, umwarb sie mit neuen, modernen
Angeboten. Aber Mehdorns Erbe wog und wiegt schwer; die über Jahre
vernachlässigte Infrastruktur - Züge, Schienen, Bahnhöfe - ist auch
heute noch Ursache vieler Verspätungen und Ausfälle; zumal auch ihre
Sanierung Zeit braucht. Und längst nicht alles gelang Grube. Die
Güterverkehrssparte bleibt ein Sorgenkind, im politisch verordneten
Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 wird die Bahn noch etliche Milliarden
versenken - ohne großen Nutzen. Grubes Nachfolger also tritt kein
leichtes Amt an. Wobei der erst einmal gefunden werden muss.
Eigentlich sollte Merkels einstiger Kanzleramtsminister Ronald
Pofalla einmal den Vorstandsvorsitz des Staatsunternehmens übernehmen
- das aber definitiv nicht in diesem (Wahl-)Jahr. Ob sich da ein
Übergangskandidat finden lässt, ist die eine Frage. Ob Pofalla
wirklich geeignet ist, die schwerwiegendere andere. Grube hat sich
gegen so manche Zumutung aus dem Verkehrsministerium gewehrt - etwa
die Milliardendividende für den Bund. Solcher Widerstandsgeist ist
bei Pofalla eher nicht zu erwarten.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

607493

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Rücktritt von Bahnchef Grube Stuttgart (ots) - Ist das nun die Stunde des Aufsteigers Ronald Pofalla? Nach Jahrzehnten im Dienste der Politik heuerte er vor gerade mal zwei Jahren bei der Bahn an, wurde nach sieben Monaten Vorstandsmitglied und hat seit wenigen Wochen das bedeutsame Infrastruktur-Ressort mit rund 50000 Mitarbeitern inne. Für die Bundesregierung hat es durchaus seinen Reiz, anstelle eines Managers aus der Welt der Wirtschaft jemand mit politischem Stallgeruch einzusetzen - also jemanden, dem man nicht erst beibringen muss, dass Minister und Wahlkreisabgeordnete mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Enttäuschte Hoffnungen / Kommentar von Jens Anker zu Integration von Flüchtlingen Berlin (ots) - Viele der insgesamt rund 70.000 Flüchtlinge werden dauerhaft in Berlin bleiben, weil sie vor Krieg und Verfolgung geflohen sind und eine Rückkehr für sie trotz der vielen Hürden, die sich ihnen in den Weg stellen, nicht infrage kommt. Es ist deshalb richtig, dass der Senat die Integrationsbemühungen für sie vorantreibt und Geld für Sprachkurse, Ausbildung und Berufsberatung bereitstellt. Die Erfahrungen der vergangenen Flüchtlingswellen zeigen: Jeder heute investierte Euro in die Integration spart 100 Euro Sozialkosten mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Die Ukraine-Gefahren = Von Gregor Mayntz Düsseldorf (ots) - Sie hätte es trennen können: die harsche Kritik an Donald Trumps Einreiseverbot in die USA und das Statement zum Besuch des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Berlin. Doch Angela Merkel verband beide Botschaften und machte damit zugleich klar, wo beim Frieden in der Ukraine zugleich Lösungen wie neue Eskalationsgefahren liegen: beim neuen US-Präsidenten und seiner Ankündigung, mit Russlands Präsident Wladimir Putin möglichst enge Beziehungen haben zu wollen. Mitten in den Spekulationen über einen möglichen mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Frankreichs Utopien = Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Aller Voraussicht nach werden Frankreichs Sozialisten nach der desaströsen Präsidentschaft von François Hollande bei der Wahl des nächsten Staatschefs im Mai keine Rolle spielen. Vielleicht wird die Partei sogar implodieren. Denn eine Mehrheit ihrer Mitglieder hat am Sonntag mit Benoît Hamon einen Radikalen als Spitzenkandidaten für die Präsidentenwahl auf den Schild gehoben. Ob er mit seinem unfinanzierbaren Programm jemals würde regieren können, ist Hamons Anhängern egal. Hauptsache, es ist schön links und regt mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Wie bei Trump? / Kommentar zu Frankreich / Von Reinhard Breidenbach Mainz (ots) - Im Mai 1968 begannen in Paris die Straßenschlachten der Studentenrevolte. Im Mai 2017 könnte es in Paris erneut Aufruhr geben. Was noch vor Monaten, ähnlich wie im Fall Trump, ausgeschlossen erschien, eskaliert nun zu einer furchterregenden Möglichkeit: Marine Le Pen, charismatische und rechtsradikale Anführerin des Front National, könnte Präsidentin werden. Die vereinigte Linke einschließlich der Gewerkschaften würde dann vermutlich auf die Straße gehen. Aber ausgerechnet die Entscheidung der Sozialisten, Benoît Hamon mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht