(Registrieren)

Westfalen-Blatt: zum CDU-Parteitag

Geschrieben am 02-12-2016

Bielefeld (ots) - Die SPD im Kandidatenwirrwarr, eine AfD mit
Umfrageverlusten, Rot-Grün in NRW ohne Mehrheit und insgesamt
unsichere Zeiten, in denen sich die Menschen nach Konstanten sehnen:
Das könnte für Angela Merkel eine Steilvorlage sein im Hinblick auf
den Bundesparteitag der CDU. Auch aus den Reihen ihrer Kritiker ist
kein Gegenwind zu erwarten. Wenn darüber hinaus an diesem Sonntag
Europa nach den Wahlen in Österreich und Italien nicht noch weiter in
Turbulenzen gerät, könnte es eine gute Woche für Angela Merkel und
die CDU werden. Doch Zweifel sind erlaubt. Eine Revolte gegen die
Kanzlerin käme zur Unzeit. Kritik an Angela Merkel und ihrer Politik
gab es zuletzt genug, nicht nur aus Bayern. So haben Carsten
Linnemann und seine Mitstreiter längst in den Wahlkampfmodus
geschaltet. Es ist politisches Einmaleins, dass in dieser Phase
Ärger untereinander kein guter Ratgeber ist. Daran hält sich auch
der Paderborner Bundestagsabgeordnete, so groß seine Unzufriedenheit
mit der Kanzlerin auch sein mag. Von Essen soll ein Signal der
Geschlossenheit ausgehen, nicht ein Signal des Krawalls. Denn alle
wissen: Nur mit einer starken Kanzlerin kann die Union im selbst
ausgerufenen Lagerwahlkampf gegen Rot-Rot-Grün erfolgreich sein.
Trotzdem ist gute und schlechte Stimmung nicht auf Knopfdruck hin-
und herzuschalten. Darin besteht die Gefahr. Wie glaubwürdig ist eine
Partei, die zuletzt intern zerrissen schien und nach außen Friede,
Freude, Eierkuchen vermitteln will? Die Stimmung ist das eine - auf
den Inhalt kommt es an. Neben einer brillanten Rede, die menscheln
sollte und nicht so technokratisch verkopft daher kommen darf, muss
Angela Merkel Antworten auf die großen politischen Fragen geben. Was
passiert, wenn wieder mehr Flüchtlinge ins Land kommen? Wie lösen wir
die Probleme, die die Globalisierung und Digitalisierung mit sich
bringen? Wie schaffen wir es, die Gesellschaft wieder mehr zu einen?
Und welche Antworten hat die CDU auf den zunehmenden Rechtspopulismus
in unserem Land? Es wird von Merkel mehr klare Kante erwartet. Das
Einrichten von Transitzonen an der Grenze, falls die
Flüchtlingszahlen steigen und ein Verbot der Vollverschleierung
sind nur zwei Punkte, die auf der Agenda stehen. Zunächst richten
sich die Blicke nach Rom und Wien. Bei den Wahlen am Sonntag muss mit
einer Stärkung der Populisten gerechnet werden. Sollte Norbert Hofer
zum Präsidenten in Wien aufsteigen und Matteo Renzi mit seiner
Verfassungsreform scheitern, droht Europa und somit auch der
Kanzlerin ein schwarzer Sonntag. Angela Merkel wird darauf beim
Parteitag reagieren müssen. Ganz gleich wie die Wahlen ausgehen
werden und was sie möglicherweise für Folgen haben könnten.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

604060

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Donald Trumps designiertem Verteidigungsminister: Beruhigend, von Thomas Spang Regensburg (ots) - Die Entscheidung Donald Trumps, einen Mann mit dem Spitznamen "Mad Dog" an die Spitze des Pentagon zu setzen, hat paradoxerweise etwas Beruhigendes. Der pensionierte Vier-Sterne-General James Mattis verdiente sich die Bezeichnung nicht, weil er verrückt wäre, sondern als Ehrentitel. Aus europäischer Perspektive bringt der designierte Verteidigungsminister ein Stück Verlässlichkeit mit. Mattis hält nichts von dem Mobbing der NATO-Alliierten, aus dem Trump im Wahlkampf einen Lieblingssport machte. Der General traut mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Renzis Zitterpartie: Ein Ja zur Verfassungsreform wäre ein Gewinn für Italien - und für Europa. Von Julius Müller-Meinigen Regensburg (ots) - Seit etwa 35 Jahren gibt es konkrete Pläne, das umständliche parlamentarische System in Italien zu verändern. Abgeordnetenhaus und Senat in Rom sind gleichberechtigte Kammern, Gesetze pendeln vor ihrer Verabschiedung bis zu dreimal hin und her. Regierungen sind auf das Vertrauen beider Parlamentskammern angewiesen. Weil diese aber mit verschiedenen Systemen gewählt werden, kämpft die Exekutive seit jeher mit unterschiedlichen Mehrheiten. Auch deshalb brachte es Italien in den vergangenen 70 Jahren auf stolze 63 mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Fader Beigeschmack bei Nebenverdiensten Düsseldorf (ots) - Die Unterscheidung gilt sicher noch immer: Es gibt, wie der berühmte deutsche Soziologe Max Weber vermerkt hat, Berufspolitiker, die für die Politik leben, und solche, die von ihr leben. Im Idealfall trifft beides zu, denn auch ein leidenschaftlicher Politiker muss sein Auskommen haben. Deswegen sollte nicht kleinlich um jeden Euro gefeilscht werden, wenn es wieder einmal um die Diäten geht. Mit 11.000 Euro brutto im Monat ist die finanzielle Absicherung der nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten fraglos mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Der Fiskus schlampt Düsseldorf (ots) - Das Verfassungsgericht hat das letzte Wort, doch das Finanzgericht Niedersachsen hat die Berechnung des Kinderfreibetrags schon mal in der Luft zerrissen. Das ist peinlich für das Bundesfinanzministerium, das sich gerne als Hort der Seriosität geriert. 2014 hatte die Regierung es einfach unterlassen, die Erhöhung des Freibetrags an die Steuerzahler weiterzureichen. Was ist das für ein Demokratie-Verständnis? Gerade beim Existenzminimum von Kindern verbietet sich Schlamperei. Zugleich geht die Kritik der Richter mehr...

  • Rheinische Post: Kein Ersatz für Renzi Düsseldorf (ots) - Die Unterscheidung gilt sicher noch immer: Es gibt, wie der berühmte deutsche Soziologe Max Weber vermerkt hat, Berufspolitiker, die für die Politik leben, und solche, die von ihr leben. Im Idealfall trifft beides zu, denn auch ein leidenschaftlicher Politiker muss sein Auskommen haben. Deswegen sollte nicht kleinlich um jeden Euro gefeilscht werden, wenn es wieder einmal um die Diäten geht. Mit 11.000 Euro brutto im Monat ist die finanzielle Absicherung der nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten fraglos mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht