(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Trump und das Skandal-Video"

Geschrieben am 09-10-2016

Bielefeld (ots) - Donald Trumps Skandal-Video öffnet ein Fenster,
das einen unverfälschten Blick auf seinen Charakter erlaubt. Der
vulgäre Austausch zwischen Trump und »Hollywood-Access«-Produzent
Billy Bush über eine verheiratete Frau, die der Milliardär in
seiner Villa in Palm Beach massiv sexuell belästigte, offenbart eine
zutiefst gestörte Persönlichkeit. Dieser Mann gehört nicht ins Oval
Office, sondern auf die Couch eines Therapeuten. So widerlich Trumps
unverhohlener Sexismus ist, der Frauen zu Objekten seiner Begierde
degradiert, so wenig erklärt dies die Brisanz des Videos. Seine
Ausfälle gegenüber Frauen sind ausführlich dokumentiert. Viel
verheerender ist in diesem Fall die politische Dimension seiner
Äußerungen, die ihn als Kandidat für das wichtigste Amt der Welt
endgültig disqualifizieren. Als »Star«, so prahlte er in dem
Mitschnitt, könne er mit Frauen machen, was er wolle. Damit
provoziert Trump die Frage, was er wohl mit der sehr viel größeren
Macht als Präsident der Supermacht USA im Weißen Haus anstellte?
Trumps halbherzige Entschuldigung zur Geisterstunde verstärkte den
Eindruck, der Kandidat habe den Ernst der Lage nicht verstanden. In
seinem alternativen Universum glaubt der Narzisst wohl wirklich, er
könne sich alles erlauben, ohne das dies Folgen für ihn hätte. Das
traf vielleicht auf seine gläubigen Anhänger während der Vorwahlen
der orientierungslosen Republikaner zu, aber nicht auf die
Wählerschaft der USA insgesamt. Mit dem harten Kern der »Trumpers«
allein kann der Rechtspopulist am 8. November nicht gewinnen. Er
braucht Unabhängige und Unentschiedene, zu denen auch viele
konservative Frauen in den Vororten gehören. Spät, viel zu spät
dämmert den Republikanern, dass dieser Kandidat sie nicht nur das
Weiße Haus kostet. Trump gefährdet auch die konservative Mehrheit
im US-Kongress. Das erklärt, warum nun gleich reihenweise Abgeordnete
in heller Panik aus den Notausgängen laufen. Gewiss haben einige
ehrenwerte Motive. Die meisten müssen sich aber vorhalten lassen,
Trumps Muslimen- und Mexikaner-Hetze, die Verhöhnung von Behinderten
und eben auch Frauenhass aus zynischem Machtkalkül hingenommen zu
haben. Hillary Clinton braucht eigentlich nur noch die Ruhe bewahren.
Ihre E-Mail-Affäre und die Wikileaks-Enthüllungen verblassen im
Vergleich zu den Eskapaden Trumps. Jenseits eines Wunders dürfte das
Rennen für Trump gelaufen sein. Das »Hollywood-Acces«-Video wird als
kumulativer Höhe- und Wendepunkt der bizarren Wahlschlacht zwischen
dem Reality-TV-Star und Hillary Clinton in die Geschichtsbücher
eingehen.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

600516

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Skandal mit Ansage Kommentar Von Kirsten Bialdiga Düsseldorf (ots) - Niemand kann behaupten, er sei überrascht. Dass Donald Trump Frauen verachtet, ist lange bekannt. Mehrfach fiel er in der Vergangenheit durch Entgleisungen auf. Noch während des Rennens um die Präsidentschaftskandidatur beleidigte er öffentlich eine Fernsehmoderatorin: "Aus ihren Augen kam Blut, Blut kam aus ihr heraus . . . wo auch immer." Aus Sicht seiner republikanischen Parteifreunde waren die vielen diskriminierenden Äußerungen aber offenbar nur Kavaliersdelikte - genauso wie all die anderen populistischen mehr...

  • Rheinische Post: Fahren im Alter Kommentar Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Berichte über ältere Autofahrer, die durch Fehlverhalten im Straßenverkehr aufgefallen sind, lösen bei manchen Zeitgenossen reflexhaft die Forderung nach Führerscheinentzug aus. Die gemäßigtere Variante lautet: Autofahrer ab 65 (oder 70) sollten sich regelmäßig einer Tauglichkeitsprüfung unterziehen müssen. Solche Forderungen verkennen, dass Menschen ab 65 zwar 21 Prozent der Gesellschaft ausmachen. Laut ADAC sind sie aber lediglich in 13 Prozent aller Fälle Verursacher eines Unfalls mit Personenschaden. Daraus mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Der geplante Terroranschlag von Chemnitz und die Folgen Gut aufgestellt Cottbus (ots) - Häufig bemüht, aber immer noch wahr: Deutschland ist keine Insel der Glückseligen. Der internationale Terrorismus hat nicht nur Syrien, den Irak und Libyen zu seinen Schlachtfeldern erklärt. Sondern auch Europa. Und damit ebenso Deutschland. Der Axt-Anschlag in einem Regionalzug nahe Würzburg und der Selbstmordanschlag bei einem Musikfestival in Ansbach Mitte des Jahres haben auf schlimme Art und Weise gezeigt, wie groß die Gefahr tatsächlich ist. Zum Glück konnten jedoch zahlreiche geplante Attacken von den Sicherheitsbehörden mehr...

  • Rheinische Post: Plakative Flugverbote sind keine Lösung Kommentar Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Nachtflugverbote ab 22 Uhr sind in NRW unrealistisch. Wenn das Land wieder an die wirtschaftliche Spitze der Bundesrepublik will, darf es seine Infrastruktur nicht strangulieren. Gerade der Luftverkehr ist für das Land, das europäische Logistik-Drehscheibe werden will, von zentraler Bedeutung. Hier haben die Grünen das Augenmaß verloren. Augenmaß ist allerdings auch bei der Kritik am grünen Bemühen um Lärmschutz geboten. Denn darin liegt ein wahrer Kern: Die Politik kann den notwendigen Ausbau der Infrastruktur in mehr...

  • Westfalenpost: Die Westfalenpost zum Wahlkampf in den USA Hagen (ots) - Wenn alles gut geht, dann ist Donald Trump am 9. November Geschichte. Abgestraft vom Souverän, dem amerikanischen Wähler. Der Immobilien-Milliardär als schlechtester republikanischer Verlierer aller Zeiten - das wäre doch was. Verdient hätte er es. Aber auch ohne Amt hat der Mann schon jetzt schweren Schaden angerichtet. Er zieht das politische System in den Dreck, er beschmutzt Amerika, er gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt einer ganzen Nation. Dass Donald Trump die Frauen verachtet, ist eigentlich keine mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht