Lausitzer Rundschau: Sommer der Angst
Zu den politischen Konsequenzen der Terrorserie in Deutschland
Geschrieben am 25-07-2016 |   
 
 Cottbus (ots) - Mit Würzburg, spätestens Ansbach, ist der Terror  
im Herzen des Landes angekommen, in den Klein- und Mittelstädten.  
Dass so etwas "doch nicht bei uns" passiert, das sagt jetzt keiner  
mehr. Auch wenn noch nicht klar ist, wie gesteuert die Anschläge  
waren oder ob sie eher als erweiterte Suizide einzustufen sind, auch  
wenn man den Amoklauf von München nicht mitzählen kann und Reutlingen 
ebenfalls nicht - dies ist schon jetzt ein Sommer der Angst.  
Politisch wird er Angela Merkel zugerechnet werden. Es ist eine böse  
Wendung der Geschichte, dass ausgerechnet das Bundesland der  
Willkommenskultur des vergangenen Sommers, Bayern, am meisten  
betroffen ist. Die Reaktion ist klar und wird von den Rechten sofort  
auf den Punkt gebracht: Hättet ihr nicht all die Flüchtlinge ins Land 
gelassen und mit ihnen die Terroristen, hätten wir alle heute kein  
Problem. Es ist eine sehr, sehr einfache Gleichung. Wer noch bereit  
ist nachzudenken, möge es tun: Der Terror ist jetzt in Deutschland  
angekommen, wohl wahr. Aber hätte es ohne Flüchtlinge keine  
Terrorgefahr gegeben? Jeder weiß, dass es anders ist. Zweitens: Die  
klare Mehrheit der Deutschen stand im vergangenen Jahr hinter der  
humanitären Entscheidung, die Flüchtlinge nicht abzuweisen. Zu Recht, 
denn sie wollten Menschlichkeit zeigen und kein kaltes Land sein. Ein 
hohes Gut. Nun sind die Menschen da. Das kann man nicht einfach  
zurückdrehen, weil einige diese Mitmenschlichkeit schändlich  
missbrauchen. Man darf nicht eine Million Verzweifelte mitverhaften  
für ein paar Durchgeknallte. Sondern man muss die Durchgeknallten  
schneller erkennen und sie, da hat der bayerische Innenminister  
absolut recht, auch schneller wieder ausweisen. Und drittens: Hätte  
man nicht von vornherein damit rechnen müssen, dass es unter den  
Entwurzelten auch Verzweiflung gibt, Desorientierung, Psychosen,  
Drogensucht, Kriminalität? Gerade bei jungen Männern. Vielleicht hat  
man sich Illusionen über ihre Lage gemacht, vielleicht ist die  
Schlussfolgerung genau andersherum, dass man manchem zu wenig  
geholfen hat und nicht zu viel. Angela Merkel hat im vergangenen  
Sommer ihr berühmtes "Wir schaffen das" gesagt und die Versorgung der 
Flüchtlinge gemeint. Jetzt zeigt sich, dass nicht nur logistische  
Probleme zu bewältigen sind. Alles gehört noch einmal auf den  
Prüfstand und nachjustiert, von der Betreuung der Flüchtlinge über  
Sanktionen gegen Gefährder bis hin zu den Fähigkeiten der Polizei.  
Denn die Sicherheit der eigenen Bevölkerung ist ein ebenso hohes Gut. 
Für sie muss alles getan werden. Schaffen wir das auch? 
 
 
 
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