Neue Westfälische (Bielefeld): NRW-SPD will TTIP-Abkommen mit USA kippen
Wahlkampf mit Wirtschaftspolitik
Thomas Seim
Geschrieben am 13-07-2016 |   
 
 Bielefeld (ots) - Das Superwahljahr 2017 wird erkennbar. In dieser 
Woche verabschiedete sich die NRW-SPD von dem umstrittenen  
Freihandelsabkommen TTIP mit den USA. Das ist insofern überraschend,  
als die Bundesregierung bislang noch innerhalb der EU und mit den USA 
über einen Abschluss verhandelt. Über Sinn und Unsinn von TTIP ist  
viel gestritten worden. Viele der von unterschiedlichsten  
Interessengruppen vorgetragenen Bedenken sind durchaus  
diskussionswert. Man muss nicht nur Zweifel an der Marktfähigkeit und 
Sinnhaftigkeit von den - berechtigt oder unberechtigt - umstrittenen  
sogenannten "Chlorhühnchen" aus den USA haben, sondern kann auch bei  
der Deregulierung von Umwelt- und Industriestandards sowie dem  
Finanzsektor berechtigte Zweifel daran haben, dass alle Partner  
gleich profitieren würden. Die Geheimhaltungsstrategie von Kanzlerin  
Merkel und Vizekanzler Gabriel sorgte nicht immer für Vertrauen. Und  
schließlich darf man auch einen Gedanken daran verschwenden, ob das  
TTIP-Abkommen zur Zeit das richtige Vorrangthema ist, wenn ab Herbst  
der Austritt Großbritanniens aus der EU dort Wirkung zeigen wird. Die 
Festlegung der NRW-SPD, das Abkommen sei tot, zeigt indes, dass der  
Wahlkampf begonnen hat - sowohl im bevölkerungsreichsten Bundesland  
als auch im Bund. Man darf davon ausgehen, dass die Ankündigung des  
SPD-Fraktionschefs im Landtag, Norbert Römer, mit Ministerpräsidentin 
Hannelore Kraft abgestimmt ist oder von ihr mitgetragen wird. Gegen  
NRW aber wird TTIP nicht durchzusetzen sein. Das galt schon früher  
für Gesetzesvorhaben des Bundes. So wird Römers Ankündigung das Aus  
für TTIP bedeuten. Dafür spricht, dass der Sprecher der  
NRW-Abgeordneten im Bundestag, Achim Post, die neue Lage an Römers  
Seite mitverkündete. Auch die Bundes-SPD unter Gabriel scheint sich  
von TTIP endgültig verabschiedet zu haben. Das alles wäre eine  
unauffällige, aber wirksame Demonstration von Macht: NRW blockiert  
die weitreichenden Ziele und Vorgaben der Bundesregierung. Aber auch  
das ist bemerkenswert: Die SPD kommt - offenbar ohne Rücksicht auf  
die große Koalition in Berlin - den Bedenken einer breiten Front von  
TTIP-Kritikern in Sozialverbänden und Gewerkschaften entgegen, auf  
deren Unterstützung sie im Wahljahr 2017 zählen will. 
 
 
 
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