Westfalenpost: Christian Kerl zu Parteien/Mitgliederschwund:
Ein Problem für die Demokratie
Geschrieben am 11-07-2016 |   
 
 Hagen (ots) - Die Parteienmüdigkeit der Deutschen ist kein ganz  
neues Phänomen, aber langsam wird sie doch zu einem echten Problem.  
Alles, was die Parteien versucht haben, um den Mitgliederschwund zu  
stoppen, hat nicht gewirkt - zu mächtig sind die Faktoren, die ihre  
Attraktivität schmälern. Die stabilen Milieus, die den Nachwuchs  
sicherten, gibt es so nicht mehr. Der Pragmatismus, mit dem die  
Parteien auf die geringere Gestaltungskraft in Zeiten der  
Globalisierung reagieren, höhlt das politische Heimatgefühl aus. Und  
der Nutzen einer Mitgliedschaft hat abgenommen. Wer sich heute  
engagieren möchte, kann das etwa in Bürgerinitiativen schneller und  
oft erfolgreicher tun. Zur Gefahr wird die abnehmende  
Integrationskraft paradoxerweise weniger für die Parteien als für das 
Gemeinwesen. Parteien können auch als schlanke Organisationen  
erfolgreich agieren, sie sind sogar besser zu steuern. Nur: Als  
Mittler zwischen Bürgern und Staat leisten sie umso weniger, je  
geringer ihre Verankerung in der Gesellschaft ist. Und es ist ein  
Problem, wenn ein immer geringerer Teil der Bürger in  
Parteiversammlungen entscheidet, wer in Parlamenten und Regierungen  
sitzen darf. Deshalb muss darüber gesprochen werden, wie  
Außenstehenden ein größeres Mitspracherecht bei der Nominierung von  
Kandidaten eingeräumt werden kann. Oder ob nicht die Wähler mehr  
Möglichkeiten bekommen sollten, einzelne Personen für die Parlamente  
zu bestimmen, statt Parteilisten anzukreuzen. Die Parteien könnten  
das verkraften: Sie bleiben ja unverzichtbar, um Einzelinteressen zu  
bündeln und die Demokratie zu organisieren. Sie müssen aber neue  
Beteiligungsformen finden - auch solche, die ohne lebenslange  
Mitgliedschaft funktionieren. 
 
 
 
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