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Dutzende Bohrschlammgruben auch in Schleswig-Holstein

Geschrieben am 08-06-2016

Hamburg (ots) -

Sperrfrist: 08.06.2016 22:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Auch in Schleswig-Holstein wurde in der Vergangenheit Bohrschlamm
aus der Erdölförderung verklappt. Das geht aus einer bislang
unveröffentlichten Antwort der Landesregierung auf eine kleine
Anfrage der Piraten-Fraktion hervor, die NDR Info vorliegt. Laut der
schleswig-holsteinischen Landesregierung könnten sich an insgesamt
etwa 100 Orten Altlasten aus der Erdölförderung befinden. Bohrschlamm
gilt heute in der Regel als Sondermüll und muss in speziellen
Deponien entsorgt werden. Die jetzt bekannt gewordenen Lagerstätten
sind quer über Schleswig-Holstein verteilt und befinden sich unter
anderem in Naherholungsgebieten sowie in Wasserschutzgebieten,
darunter Preetz, Glinde und Schwentinental. Trinkwassereinzugsgebiete
sind auch betroffen. Das Umweltministerium nennt hierzu auf Nachfrage
von NDR Info die Gemeinden Sterup, Schwedeneck, Boksee, Wacken,
Lankau, Schwarzenbek, Escheburg und Grube. Dass eine Gefährdung für
das Trinkwasser besteht, kann das Ministerium derzeit nicht
ausschließen. In einer Stellungnahme heißt es, dass man derzeit
prüfe, ob von den Gruben eine akute Gesundheitsgefahr ausgehe. Die in
den Wasserschutzgebieten bekannt gewordenen Fälle seien bereits
untersucht und als unbedenklich eingestuft worden. Die Schlammgruben
in den genannten Trinkwassereinzugsgebieten würden frühestens im
Spätsommer geprüft. Der Piratenabgeordnete Patrick Breyer fordert die
Landesregierung auf, die Entsorgung des Bohrschlammes in allen
Trinkwassereinzugsgebieten zur Priorität zu machen. Außerdem wirft er
der Landesregierung mangelnde Transparenz vor. Die ältesten bekannten
Lagerstätten in Schleswig-Holstein stammen aus den 1930er Jahren.
Offenbar sind sich mehrere Gemeinden über deren Existenz nicht im
Klaren. So erklärte der Bürgermeister von Glinde, Rainhard Zug, im
Gespräch mit NDR Info, er wünsche sich mehr Informationen vom Land
und den zuständigen Behörden sowie weitreichende Untersuchungen. Auch
in Niedersachsen existieren mehr als 500 Bohrschlammgruben. Dort
hatten Tests ergeben, dass zahlreiche von ihnen
gesundheitsgefährdende Stoffe wie Quecksilber, Arsen und Radium 226
enthalten. Mittlerweile hat Niedersachsen damit begonnen, die
Altlasten zu bergen und aufwendig zu entsorgen.

8.Juni 2016/LL



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de


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