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Thüringische Landeszeitung: Hollande pokert - Franzosen neigen relativ schnell zu Streiks / Leitartikel von Axel Zacharias zu den Protesten gegen die Arbeitsmarktreform in Frankreich

Geschrieben am 27-05-2016

Weimar (ots) - Traditionell neigen die Franzosen bei politischer
Unzufriedenheit deutlich mehr zum Streik als die Deutschen. Das Erbe
der Französischen Revolution wirkt offenbar bis heute. Hinzu kommt,
dass in unserem Nachbarland die kommunistische Gewerkschaft CGT sich
schnell mal an den Klassenkampf erinnert. Die Protestkultur ist dort
eine andere als in den meisten anderen EU-Ländern.

Nun verfügt Frankreichs Präsident François Hollande derzeit auch
nicht gerade über eine solide Basis an Wählern. Diese hat er in der
Vergangenheit mit seiner Politik bereits kräftig frustiert. Trotzdem
sollte niemand Hollande unterschätzen. Zwar steht nicht zu
befürchten, dass er wie weiland Margaret Thatcher in Großbritannien
einen Krieg mit den Gewerkschaften beginnt - und ihn dann auch noch
gewinnt - aber auf der Suche nach einem Ausweg ist er sicherlich
recht erfinderisch.

Das Problem ist, dass eine solch weitreichende Reform wie die des
Arbeitsmarktes immer zu Beginn einer Regierungszeit angepackt werden
muss, wenn man als Regierung dies politisch überleben will. Hollande
und Premier Manuel Valls haben dies anders gemacht, und dies könnte
ihnen jetzt auf die Füße fallen. Wir haben es ja in Deutschland mit
SPD-Kanzler Gerhard Schröder und seiner Agenda 2010 selbst erlebt,
wie sich der Wind aufgrund solcher politischer Großprojekte schnell
dreht - bis hin zur Abwahl.

So könnte sich Frankreich wieder zum nächsten Sorgenkind der
Europäischen Union entwickeln. Aber Hollande pokert auch, denn er
weiß seit Griechenland, dass die EU kein wirtschaftlich bedrohtes
Mitgliedsland fallen lässt.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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