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Rheinische Post: Terrorverdacht in der Nachbarschaft Kommentar Von Michael Bröcker

Geschrieben am 25-03-2016

Düsseldorf (ots) - Die Nachricht von der Festnahme eines
Salafisten in Düsseldorf belegt, dass der Islamismus kein exklusives
Problem in muslimischen Parallelgesellschaften von Paris oder Brüssel
ist. Der Salafismus findet offenbar auch Anhänger im braven Bilk,
einem Multikulti-Stadtteil, in dem die Gentrifizierung bereits
begonnen hat. Radikalisierung ist keine Frage der Geografie. Sie ist
ortsunabhängig. Knapp 8000 Anhänger des Salafismus zählen die
Verfassungsschützer in Deutschland. Was heißt das nun? Der
Terrorismus ist hausgemacht. Samir E. ist ein Düsseldorfer. Er ging
in Düsseldorf zur Schule. Und trotzdem wollte der junge Mann offenbar
in Syrien IS-Kämpfer werden. Was passiert da? Wie sehr müssen die
Orientierungslosigkeit, der Frust und die soziale Isolation eines
jungen Mannes fortgeschritten sein, dass er eine todbringende
Ideologie zur Selbstfindung wählt? Sicherheitsbehörden allein sind
machtlos. Es bedarf der Anstrengung der gesamten Gesellschaft.
Lehrer, Eltern, Freunde und Nachbarn müssen wachsam sein, wenn sich
junge Menschen verändern, ihre Interessen sich verschieben. Wir
brauchen auch Transparenz bei den Moscheevereinen, in denen die
radikale Spielart des Islam immer wieder gedeiht. Der Staat muss
wissen, wer was in den Moscheen predigt. Predigten sollten auf
Deutsch gehalten werden. Auch Einblicke in Finanzierungsstrukturen
und Zielsetzung dieser Vereine sind nötig. So wie der Staat gegen
Rechtsradikale vorgeht, muss er gegen Salafisten vorgehen. Sie müssen
mit allen verfügbaren Mitteln überwacht werden, aber auch staatliche
Ausstiegsprojekte gehören dazu. Die Hinweise aus dem Umfeld der
Gefährder sind dennoch unverzichtbar. Das ist kein Aufruf zum
Denunziantentum. Das ist auch kein Generalverdacht gegen Muslime. Das
ist gesunder Menschenverstand.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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