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NRZ: Die Angst darf uns nicht besiegen - von CHRISTIAN PETERS

Geschrieben am 22-03-2016

Essen (ots) - Es fällt unglaublich schwer in diesen Stunden, die
richtigen Worte zu finden. Ja, es ist unfassbar, eine Katastrophe
nicht nur für die großartige und weltoffene Metropole Brüssel. Die
ganze freie Welt schaut auf Belgiens Hauptstadt, weint mit den
Angehörigen der Opfer und bangt mit den unzähligen Verletzten um ihr
Leben. Erneut hat der Terror unbarmherzig zugeschlagen. Täter, die
sich längst von jeder menschlichen Regung entfernt haben, ermorden
jeden, der nicht in ihre Weltanschauung passt. Männer, Frauen, Kinder
und Greise. Gestern Paris, heute Brüssel und morgen? Niemand kann
mehr sicher sein, auch Deutschland steht im Fokus des Terrors, wie
beinahe tägliche Drohungen auch in sozialen Netzwerken beweisen. Das
ändert unser Leben, unsere Alltagsgewohnheiten und bei immer mehr
Menschen hierzulande auch das Verhalten gegenüber Fremden. Da werden
Ängste geweckt, die man bislang gar nicht kannte. Toleranz und
Hilfsbereitschaft stehen nach solchen barbarischen Anschlägen bei
Millionen Mitmenschen mindestens auf der Kippe. Fragen drängen sich
zunehmend auf: Lassen wir im Zuge des zuletzt manchmal auch
unkontrollierten Flüchtlingsstroms auch die Mörder ungehindert in
unsere Länder? Müssen wir den Zustrom der Geflüchteten aus dem Nahen
und Mittleren Osten vielleicht doch viel rigoroser eindämmen, als
bislang geschehen? Muss sich das christliche Abendland nicht doch
viel energischer mit dem Islam insgesamt auseinandersetzen?

Fragen, die selbstverständlich legitim sind, die aber kaum zu
beantworten sind. Einen Generalverdacht dürfen wir nicht zulassen:
Flüchtling ist eben nicht gleich Flüchtling, der Islam hat - übrigens
wie auch das Christentum - unendlich viele Facetten. Alles deutet
daraufhin, dass erneut radikale Islamisten hinter dem Blutbad von
Brüssel stehen. Aber es gehört zur Wahrheit, immer wieder darauf
hinzuweisen: Diese Menschenfeinde treten ihre Religion mit Füßen,
besudeln und beleidigen sie. Überall, am Arbeitsplatz, in der Familie
oder im Freundeskreis, haben wir gestern diskutiert, mitgelitten,
aber auch versucht, uns wieder zu beruhigen. Ängste mit anderen zu
teilen, machen sie ein bisschen weniger bedrohlich. Denn eines bleibt
auch nach dem Terror von Brüssel gewiss: Die Mörder wollen nicht nur
töten, sie möchten unsere Herzen, unsere Gefühle beherrschen. Ihr
ganzes unmenschliches Handeln zielt darauf ab, dass wir Freiheit,
Wohlstand und Miteinander aufgeben, weil wir Angst haben. Stehen wir
zusammen, lassen wir es nicht zu.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


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