(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Abwägen / Kommentar von Reinhard Breidenbach zum Rundfunkbeitrag

Geschrieben am 18-03-2016

Mainz (ots) - Machen wir uns nichts vor: Nur mit größter
juristischer Mühe ist es dem Bundesverwaltungsgericht gelungen, den
Rundfunkbeitrag für rechtens zu erklären. Früher war es so: Jemand
hatte ein Gerät, man konnte getrost davon ausgehen, dass er es auch
benutzte, deshalb musste er Gebühr bezahlen. Seit 2013 ist Beitrag
für jede Wohnung schon dann fällig, wenn dort Empfang möglich ist.
Punktum. Das ist schon etwas anderes. So spürt man jetzt durchaus ein
Gschmäckle von Zwangsfinanzierung, und ob die nächst höhere Instanz,
das Bundesverfassungsgericht, das hinnimmt, bleibt abzuwarten.
Vorläufig aber ist die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks gesichert - prinzipiell eine gute Nachricht, denn jener ist
eine unverzichtbare Säule der Meinungsbildung in der Demokratie. Wer
nun einwendet, diese positive Tatsache rechtfertige nicht den - wenn
auch nur leichten - Drall zur Zwangsfinanzierung, hat nicht völlig
Unrecht. Denn: Der gute Zweck heiligt nicht jedes Mittel.
Andererseits gilt auch das ungeschriebene Gesetz: Wenn der Zweck
herausragend gut ist, kann er auch Mittel heiligen, die ein bisschen
problematisch sind. Juristen nennen das Güterabwägung. Dass die nun
zugunsten des bestehenden Beitragsmodells ausfiel, sollte unter
anderem zur Folge haben, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch
sorgsamer mit Geld umgeht. Bedeutet nicht zuletzt: Beitragsgeld, das
ihm wie von selbst in die Kasse fließt, darf nicht zum Ausbau von
Textangeboten dienen, die den Zeitungsverlagen, die um jeden
Kunden-Euro kämpfen müssen, das Geschäft verhageln.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

587414

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Holger Schellkopf zum Streit um die Rundfunkgebühren Regensburg (ots) - Die Entscheidung der Richter in Leipzig war ebenso unausweichlich wie die Fortsetzung des Theaters. Der Streit um die Rundfunkgebühren wird jetzt also vor dem Bundesverfassungsgericht ausgetragen. Egal, wie die Entscheidung dort ausfällt, am grundsätzlichen Bedarf einer Veränderung des Systems wird sich nichts verändern. Mit den gegen die Zwangsabgabe plärrenden Rechtsausleger, die dann - siehe AfD - gleichzeitig einen durch Steuern finanzierten Staatsfunk fordern, hat das indes wenig zu tun. Es geht vielmehr darum, mehr...

  • Sonntag aktuell: Kommentar zu den bevorstehenden Urteilen in den Kriegsverbrechertribunalen gegen Karadzic und Bemba Stuttgart (ots) - Die Taten mögen zwar lange her sein, die Mühlen von Fahndung und Justiz zuweilen unerträglich langsam gemahlen haben, aber diese Verbrechen vergehen nie für die Versehrten, Traumatisierten und Hinterbliebenen. Ihr Schicksal und das der Ermordeten rechtfertigt all den Aufwand für Gerichte dieser Art. Eines steht fest, ergeht ein Urteil, das die politische Verantwortung für das Ungeheuerliche klar zuweist und zugleich rechtsstaatlichen Maßstäben genügt, ist enorm viel erreicht: ein Minimum an Gerechtigkeit für mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Kontrollen reichen nicht - Kommentar von Gilbert Schomaker Berlin (ots) - Berlins Polizei versucht es mit Druck: Regelmäßig winken Beamte des Verkehrsdienstes hochmotorisierte Autos aus dem Verkehr und kontrollieren die Veränderungen, damit die Wagen schneller und lauter werden. Zivilstreifen fahren über den Kudamm, um Fahrer zu stellen, die mit Tempo 80 über die Busspuren rasen. Dass die Polizei so massiv gegen die Raserszene vorgeht, hat einen Grund, den man nicht vergessen darf. Auslöser war ein Unfall bei einem Autorennen auf dem Kurfürstendamm, bei dem ein unschuldiger Fahrer eines mehr...

  • Der Tagesspiegel: Grünen-Chefin Peter: EU-Türkei-Vereinbarung hat mehr Tote im Mittelmeer zur Folge Berlin (ots) - Die Grünen haben die EU-Vereinbarung mit der Türkei zur Bewältigung der Flüchtlingskrise scharf kritisiert. Grünen-Chefin Simone Peter sagte dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag-Ausgabe): "Der beschlossene Ablasshandel zulasten der Geflüchteten wird absehbar zu einer Verlagerung der Fluchtrouten führen und damit zu mehr Toten im Mittelmeer. Das als europäische Lösung der Flüchtlingsfrage zu etikettieren, ist zynisch." Die Einigung der EU-Länder stehe auch deshalb auf dünnem Eis, weil die Türkei im eigenen Land brutal mehr...

  • Der Tagesspiegel: Lammert: Abgeordneten-Immunität kann abgeschafft werden / Bundestagspräsident sieht Parlamentarier durch Schutz vor Strafverfolgung nicht bevorzugt, sondern belastet Berlin (ots) - Im Hinblick auf die öffentliche Berichterstattung über Strafverfahren gegen Abgeordnete wie zuletzt gegen den Grünen-Politiker Volker Beck hat sich Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) dafür ausgesprochen, die Immunität von Parlamentariern abzuschaffen. Er sehe "keine Vorteile" in dem grundgesetzlich festgeschriebenen Schutz vor Strafverfolgung, sagte Lammert dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" (Sonntagsausgabe). "Immunität wird in der Öffentlichkeit häufig als Privileg der Abgeordneten angesehen, ist in mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht