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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Eklat beim SC Paderborn

Geschrieben am 25-01-2016

Bielefeld (ots) - Der SC Paderborn ist nicht mehr der viel
bestaunte Sensationsaufsteiger, nicht mehr einer der
außergewöhnlichsten Tabellenführer, die es in der Bundesliga jemals
gab, nicht mehr der aufmüpfige Klein-Club, der sich mit allem, was
er hatte, gegen den Abstieg stemmte. Er hat jetzt andere
Anstrengungen unternommen. Erstens: Wie schafft man es zur
Skandalnudel? Zweitens: Wie versucht man so etwas wieder aus der Welt
zu bringen?

Der SCP entschied sich dazu, Spieler Nick Proschwitz zu
entsorgen, den sportlichen Leiter Michael Born und den Cheftrainer
Stefan Effenberg jedoch aus der Sache herauszuhalten. Dabei sind die
beiden in Positionen, die es auch verlangen, sich um das öffentliche
Erscheinungsbild und das Auftreten ihrer Mannschaft zu kümmern. Mit
ihren Angaben und Alibis gab sich Präsident Wilfried Finke nach
Stunden zufrieden.

Dabei hatte zur Vorbereitung auf den Abstiegskampf des bis in die
Niederungen der zweiten Liga durchgereichten Vereins eine fröhliche
Veranstaltung im Trainingslager gehört, von dem sich außer
Blumentöpfen zumindest noch Hotelgäste belästigt fühlten. In dem
Fünf-Sterne-Haus in Belek hinterließ der SCP-Tross eine Visitenkarte,
die er besser gar nicht erst verteilt hätte.

Es steht auch ein Name darauf, den die Paderborner gestern
selbst entfernt haben. Mag ein gewisser Alkoholpegel auch die
Hemmschwelle signifikant senken und die Toleranzgrenze bei
Fußballmannschaften auf Ballermann-Niveau anzusiedeln sein, so hätte
Proschwitz besser daran getan, auf dem Platz zu zeigen, dass der
SCP die Hosen an hat. Stattdessen fielen sie. Abgesehen vom Rauswurf
und seifigen Herrenwitzen wird ihm das nicht viel mehr eintragen.

Was nun Teile eines professionellen Teams nach der Tageswende
woanders zu suchen haben als auf den Zimmern, mag man unterschiedlich
beurteilen. Offenbar bevorzugen die sportliche Leitung und der
Cheftrainer in diesem Punkt eine elastische Leine. Ausgang bis um 1
Uhr - soll sogar üblich sein am Abschiedsabend. Nur wäre es aber
nach der offenbar aus dem Ruder gelaufenen Teamfeier drei Tage zuvor
höchste Zeit gewesen, sich zu zügeln. Eine entsprechende Anweisung
des Führungspersonals wurde entweder nicht deutlich genug erteilt
oder stieß auf taube Ohren. Um Erfindungen handelt es sich bei den
Vorkommnissen nicht. Warum sonst wäre es zum Gespräch gekommen
zwischen Hotel-Management, Organisator und Verein? Auch war es so,
dass Manager Born einiges unternahm, die Dinge unter den türkischen
Teppich zu kehren. Alles Kinderkram? Wie bitte?

Indirekt hat sich Präsident Finke zumindest den Trainer dann doch
noch vorgenommen und ihn dazu verdonnert, in der Rückrunde liefern zu
müssen. Aber nicht nur Stefan Effenberg ist angezählt, sondern der
ganze SC Paderborn.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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