(Registrieren)

Westfalenpost: Monika Willer zur Kritik an Angela Merkel: Einfache Antworten gibt es in der Flüchtlingsfrage nicht

Geschrieben am 20-01-2016

Hagen (ots) - Deutschland hat mal wieder einen Sündenbock
gefunden. Diesmal heißt er Angela Merkel und ist von Beruf
Bundeskanzlerin. Ihre Flüchtlingspolitik sei die Ursache der
aktuellen Probleme, dessen sind sich viele gewiss. Nehmen wir mal an,
die Merkel-Kritiker setzen sich durch. Nehmen wir mal an, die
Kanzlerin gibt auf und tritt zurück.

Was dann? Wachsen dann wie von Zauberhand plötzlich schwer
bewachte Schutzzäune rund um Deutschlands Grenzen, eine neue
lückenlose Mauer, die keine Asylsuchenden mehr durchlässt, wohl aber
für die Erfordernisse der Wirtschaft weiterhin offen bleibt? Schon
alleine diese Vorstellung reicht aus, um die Vorwürfe gegen Merkel
als das zu disqualifizieren, was sie sind: unseriös. Niemand konnte
vorhersehen, dass sich eine ganze Weltregion plötzlich auf die Beine
macht, um in Europa Schutz vor Krieg zu suchen, und dass sich
Glücksritter aller Couleur an die Fersen der Verfolgten heften. Zäune
werden sie nicht aufhalten. Alle Grenzschließungsparolen können doch
nur die Illusion von Sicherheit erzeugen. Hier sind andere Lösungen
gefragt, und die zu entwickeln und umzusetzen kostet eben Zeit.
Einfache Antworten gibt es nicht in der Flüchtlingsfrage, so unbequem
diese Einsicht auch ist.

Man kann Merkel nicht vorwerfen, beim Thema Flüchtlinge versagt
zu haben. Das Ziel der Kanzlerin, dass das vereinte Europa
gemeinsam der Herausforderung begegnet, bleibt richtig. Wer soll es
denn übrigens besser machen? Diese Frage sei erlaubt. Deshalb täte
ein wenig mehr Gelassenheit not, ein wenig mehr Zuversicht, dass ein
so starkes und reiches und vor allem rechtsstaatliches Land wie
Deutschland Wege finden wird, die Lage zu meistern.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

583672

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Über die Sicherheitslage in Niedersachsen schreibt Peter Mlodoch: Bremen (ots) - Niedersachsen ist von Vorfällen wie zu Silvester in Köln bisher verschont geblieben. Auch die sonstige Kriminalität von Flüchtlingen hält sich in Grenzen; ihre Delikte fallen nach neuen Zahlen nicht mehr auf als jene von Einheimischen. Sorge muss da viel eher der erhebliche Anstieg von Attacken auf Asylbewerber bereiten. Auch wenn Niedersachsen nicht die Gewaltwelle anderer Bundesländer zu verzeichnen hat: Jeder Stein oder jeder Molotow-Cocktail ist so feige wie abscheulich. Immerhin wurden die Täter des Brandanschlags mehr...

  • Badische Zeitung: Österreich und die Obergrenze / Im Einklang mit Merkel Kommentar von Thomas Fricker Freiburg (ots) - Österreichs Obergrenze ergibt nur im Kontext Sinn. Zum einen baut das Land darauf, dass seine Nachbarn auf dem Balkan bald ebenfalls Obergrenzen ausrufen, strenger kontrollieren und so die Einreisen bremsen. Zum anderen erhöht Wien den Druck auf die Europäische Union, die Lasten der Fluchtbewegung gerechter zu verteilen. Letzteres dürfte im Einvernehmen mit Berlin geschehen. Auch Merkel ringt um eine europäische Lösung. Je dramatischer dieses Ringen wird, umso eher wird man ihr verzeihen, falls sie nach dem nächsten mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Österreichs Obergrenze Bielefeld (ots) - Noch sind die Folgen nicht absehbar, aber eines ist schon jetzt gewiss: Sie werden erheblich sein. Was der Beschluss der österreichischen Regierung, der Aufnahme von Asylbewerbern eine nationale Obergrenze zu setzen, in der Praxis bewirken soll: Wien setzt darauf, dass sich der Effekt nach Süden fortsetzt und die Balkanstaaten schärfer kontrollieren und letztlich ihre Grenzen schließen. In Österreich wird bald gewählt. Am 24. April entscheiden die Bürger darüber, wer als nächster Bundespräsident oder nächste Bundespräsidentin mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Begrenzung der Flüchtlingszahlen Bielefeld (ots) - Nun also auch der Bundespräsident und nicht irgendein bayerischer Landrat oder frustrierter Provinzpolitiker. Die Häufigkeit, mit der Joachim Gauck in seiner Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos ein Wort in den Mund genommen hat, das Angela Merkel mit Vehemenz vermeidet, muss aufhorchen lassen: Begrenzung. Begrenzung sei notwendig, so der Bundespräsident, um nationale Identität zu bewahren und Akzeptanz zu erhalten. Gauck ermahnt damit fast schon direkt die Kanzlerin - und fordert ihre Einsicht ein. Nun hat mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Zweimal ins Schwarze = Von Stefan Weigel Düsseldorf (ots) - Finanzminister Norbert Walter-Borjans hat gut daran getan, seine Beamten schnell zurückzupfeifen. Die Ankündigung des Finanzamts Meschede im Sauerland, Schützenvereinen die Gemeinnützigkeit und damit einen bedeutenden Steuervorteil abzuerkennen, wenn sie keine Frauen als Mitglieder akzeptieren, wirkt zwar logisch, wenn man es mit der Gleichberechtigung ernst meint. Allerdings geht es bei der Gemeinnützigkeit und ihrer steuerlichen Berücksichtigung vor allem darum, welchen Nutzen ein Verein für unsere Gesellschaft mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht