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Börsen-Zeitung: Auf Tauchstation, Kommentar zur Verfassung der Finanzmärkte von Kai Johannsen

Geschrieben am 20-01-2016

Frankfurt (ots) - Die Kapital- und Rohstoffmärkte sind zur
Wochenmitte auf Tauchstation gegangen. In Anbetracht der Häufigkeit
der Marktturbulenzen in diesem doch noch recht jungen Handelsjahr
2016 könnte man fast schon hinzufügen: Und täglich grüßt das
Murmeltier.

Die Märkte sind gestern von den selben Faktoren erschüttert
worden, die schon in den vergangenen Tagen mehrfach für
Verunsicherung gesorgt haben. Der Ölpreis sackt immer weiter ab und
hat nun auch noch die Marke von 28 Dollar unterschritten. In diesem
Jahr haben die Ölsorten, ob nun Brent oder West Texas Intermediate,
rund ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Die noch vor einigen Wochen
von manchen mit einem Schmunzeln aufgenommene Prognose von 20 oder
weniger Dollar könnte bald Realität werden. Mit dem Abrutschen des
Ölpreises und der Schwäche der Industriemetalle geraten die
Rohstoffwährungen immer weiter unter Druck. Denn die Haushalte der
Rohstoffländer werden immer stärker in Mitleidenschaft gezogen. Der
russische Rubel fiel gestern auf ein Rekordtief. Andere Währungen wie
der kanadische Dollar befinden sich auf mehrjährigen Tiefs.

Hinter der Ölpreisschwäche steht einerseits das enorme Überangebot
auf dem Ölmarkt, das nun nach der Aufhebung der Sanktionen gegen den
Iran noch verstärkt werden könnte. Sie ist andererseits Ausdruck der
Sorge vor einem deutlichen Abgleiten der chinesischen Konjunktur.
Makrodaten aus dem Reich der Mitte, die an den Märkten als weniger
robust angesehen werden, werden wohl noch so manches Börsenbeben
auslösen. Die Aktien befinden sich infolge der China-Sorgen seit
Jahresbeginn fast kontinuierlich im Sinkflug.

In dieser Phase der verstärkten Marktunsicherheit steuern die
Anleger wieder die sicheren Häfen an. Gold ist gefragt, vor allem
aber wandern die Gelder in Bundesanleihen und andere als sicher
angesehene Papiere, wozu mittlerweile auch Unternehmensanleihen aus
dem Investment-Grade-Bereich gehören. Der Bund-Future ist seit
Jahresanfang auf Klettertour, und gestern stellte er denn auch noch
seinen im April vorigen Jahres aufgestellten Rekord ein. So viel zu
dem Thema, dass die höheren Leitzinsen in den USA auch in der
Eurozone zu höheren Renditen führen werden. Bislang ist das weit und
breit nicht zu sehen. Im Gegenteil: Es geht immer weiter nach unten.
Bis sechs Jahre Laufzeit sind die Bundrenditen nun wieder negativ.
Siebenjahrespapiere befinden sich an der Nulllinie. Was der
Rentenmarkt damit an Vorzeichen für die Konjunkturentwicklung abgibt,
ist mehr als nur besorgniserregend.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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