Schwäbische Zeitung: Reformdruck auf EU steigt - Leitartikel zur EU
Geschrieben am 10-01-2016 |   
 
 Ravensburg (ots) - Polen setzt die Axt an der Gewaltenteilung an,  
die Grundlage des Rechtsstaates ist. Die Slowakei will insgesamt nur  
so viele muslimische Flüchtlinge aufnehmen, wie in Baden-Württemberg  
kleinere Gemeinden es schon seit Längerem tun. Ungarn plant und  
finanziert seinen Staat mit EU-Fördermilliarden, will aber sonst  
nichts von Brüssel wissen. Dänemark macht die Grenze zu Schweden  
dicht. Deutschland hat sich in den Augen zahlreicher Partner wegen  
der unkontrollierten Aufnahme von Flüchtlingen isoliert. Ganz in den  
Hintergrund gerät, dass die Staatsschuldenkrise weiterhin schwelt.  
Europa-Skeptiker, ja Europafeinde sind in fast allen  
EU-Mitgliedstaaten auf dem Vormarsch. 
 
   Das und einiges mehr war in der Dramatik nicht absehbar, als der  
britische Premier David Cameron - ebenfalls aus rein innenpolitischen 
Gründen - ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens  
ankündigte. Heute muss man Cameron fast dankbar für diesen riskanten  
Schritt sein. Denn so hat er den Druck auf Europa erhöht, sich mit  
den Zersetzungstendenzen zu befassen. 
 
   Die EU muss sich reformieren, wenn sie ein Teil der  
internationalen Lösungen und nicht das Problem sein will. Dabei  
müssen alle Fragen auf den Tisch, die viele engagierte Europäer eher  
aussparen wollen. Hat sich die EU mit der Osterweiterung übernommen,  
kann eine Währungsunion ohne politischen Unterbau, wie etwa einen  
EU-Finanzminister, wirklich funktionieren? Braucht es ein Europa der  
zwei Geschwindigkeiten, wenn die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte  
nicht aufs Spiel gesetzt werden sollen? Als stärkstes EU-Mitglied  
muss Deutschland zwingend diese Debatte führen, und besonders  
gefordert ist dabei die Partei der großen Europäer Konrad Adenauer  
und Helmut Kohl. Die CDU muss aus der Deckung kommen. Europa darf  
nicht verwaltet werden. In wenigen Jahren werden die Deutschen ein  
Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren: Das ist nicht wirklich  
weltbewegend, wenn es um die Bewältigung internationaler  
Herausforderungen geht. 
 
 
 
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