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Westfalenpost: Eine Protestnote gegen Massenmord Von Martin Korte

Geschrieben am 03-01-2016

Hagen (ots) - Ach, was regen wir uns eigentlich auf? Saudi-Arabien
ist kein demokratisches Land, die Gesetzgebung stammt aus dem
Mittelalter und ähnelt der des Islamischen Staats, Frauen werden
unterdrückt, Andersdenkende diskriminiert. Jetzt hat das Königreich
mal wieder im Staatsauftrag Menschen töten lassen, und weil die
Herrscher in diesem Fall eine Massenhinrichtung anordneten und sich
ein schiitischer Regime-Kritiker unter den Opfern befindet, empört
sich die freie Welt. Die Vereinten Nationen bezweifeln, dass der
angeordnete Massenmord den Maßstäben des internationalen Rechts
Rechnung trägt. Hört, hört! Das ist doch alles scheinheilig.
Saudi-Arabien richtet seit Jahren Menschen hin, verurteilt kritische
Geister zu Peitschenhieben, ahndet den Handel von Alkohol mit dem Tod
durch das Schwert und verbietet es Kassiererinnen, Männer zu
bedienen. Alle, die mit Saudi-Arabien Handel treiben, die das Öl des
Wüstenreichs kaufen und ihm im Gegenzug moderne Waffen liefern,
wissen das längst. Nun schicken sie wieder Protestnoten nach Riad und
bestellen im schlimmsten Fall Botschafter ein. Mehr nicht. Nächste
Woche spricht niemand mehr über die 47 Toten. "So funktioniert halt
Realpolitik" - sagen jetzt die Realpolitiker. "Kann man nichts dran
ändern." Kann man nicht? Sind wir verpflichtet, Waffen nach
Saudi-Arabien liefern? Müssen wir gute Beziehungen zu einem
menschenverachtenden, anachronistischen Staat pflegen? Haben wir am
Weltbild der Saudis eigentlich irgend etwas zum Besseren verändert,
seit wir mit ihnen zusammenarbeiten? Mit Protestnoten werden wir die
Haltung der Despoten dort nicht beeinflussen.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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