Lausitzer Rundschau: Zum Erfolg verdammt 
  
Merkel schwört die CDU ein - die Entfremdung bleibt
Geschrieben am 14-12-2015 |   
 
 Cottbus (ots) - Es ist das Schicksal der CDU, dass sie seit 15  
Jahren von einer Parteivorsitzenden geführt wird, die stets dann,  
wenn sich großer Unmut zu entladen droht, zur Höchstform aufläuft. In 
Karlsruhe ist das wieder einmal der Fall gewesen. Geschickt war  
Merkels Rede angelegt, in dem sie an die historischen Leistungen der  
CDU und ihrer anpackenden Kanzler erinnerte; deutlich und konkret  
waren ihre Erklärungen, wie sie die Flüchtlingskrise in den Griff  
bekommen will. Und es gehört zum Selbstverständnis der Union, dass  
sie sich in heikler Zeit hinter ihrer Führung versammelt. Mag der  
interne Frust noch so groß sein. Was nach außen wie ein  
Kanzlerinnen-Wahlverein wirkt, ist freilich eher der unbedingte  
Wille, regieren zu wollen. Das treibt die CDU an, das ist Teil ihres  
genetischen Codes. Und das unterscheidet sie von der SPD. Das  
selbstzerfleischende Bekennertum der Genossen ist den Unionisten  
fremd. Im Moment - das weiß auch die Basis - gibt es in der CDU  
keinen Besseren oder keine Bessere als Merkel. Auch wenn sich beim  
Parteitag in Karlsruhe der innerparteiliche Druck in der  
Flüchtlingspolitik nicht entladen hat, weg ist er damit nicht. Merkel 
ist es zwar gelungen, das Abdriften der Partei nach rechts zu  
verhindern und die Union in der bürgerlichen Mitte zu halten. Nur  
wird die bürgerlich-liberale Mitte in der Wählerschaft kleiner. Das  
ist das Problem aller Bundestagsparteien, die sich mit Ausnahme der  
CSU in der Flüchtlingspolitik nicht wesentlich unterscheiden. Teile  
der Gesellschaft orientieren sich aus Angst und Sorge deshalb  
verstärkt in Richtung AfD. Darauf hat Merkel in ihrer Rede Antworten  
geboten. Endlich einmal.  Die Kanzlerin setzt Menschlichkeit und  
Humanität, das Recht jedes Einzelnen auf Schutz und Chancen in  
Deutschland und Europa gegen den Hass und die Ausgrenzung der  
Rechtspopulisten. Das war ihre klare Abgrenzung, das war auch ein  
eindeutiger Auftrag an ihre Partei. Wer Werte hat, und die hat die  
Union, der muss sie selbstbewusst vertreten. Ohne zu verschweigen,  
dass sich das Land verändern wird - und es berechtigte Erwartungen an 
die Flüchtlinge gibt. Die Delegierten haben das beklatscht. Leugnen  
lässt sich trotzdem nicht, dass die Entfremdung zwischen der  
Vorsitzenden und der CDU-Basis so groß ist wie noch nie. Die  
Probleme, die der Flüchtlingsansturm verursacht, lassen sich eben  
nicht durch einen möglichst ausgewogenen Leitantrag oder eine  
leidenschaftliche Rede auf Dauer beseitigen. Auf die Delegierten  
wartet die komplizierte und herausfordernde Wirklichkeit daheim.  
Merkel muss deshalb liefern. Sie ist zum Erfolg verdammt. Ihre  
Politik, die in Europa bislang nicht fruchtet, muss tatsächlich dazu  
führen, dass die Bürger Erfolge bei der Begrenzung des Ansturms  
erkennen.  Viel Zeit dafür bleibt ihr nicht mehr. Ansonsten könnte  
die Quittung der Wähler bald folgen - vielleicht schon bei den  
Landtagswahlen im März nächsten Jahres. 
 
 
 
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