(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Wenn nicht die, wer dann? Verfassungsgericht nimmt Klage zum NPD-Verbot an

Geschrieben am 07-12-2015

Cottbus (ots) - Die Tatsache, dass das Bundesverfassungsgericht
den Antrag des Bundesrates für ein NPD-Verbot zur Hauptverhandlung
zulässt, ist noch keine Vorentscheidung, aber doch ein wichtiges
Signal: Die gesammelten Unterlagen sind offenbar schwerwiegend genug,
um den konkreten Verdacht zu begründen, dass diese Partei die
freiheitlich-demokratische Grundordnung beseitigen will. Die
Karlsruher Richter machen so etwas nicht leichtfertig, immerhin haben
sie vor zwölf Jahren ein NPD-Verbot schon einmal abgelehnt. Sie haben
die eingereichten Papiere lange geprüft. Auch die V-Männer des
Verfassungsschutzes scheinen kein Verfahrenshindernis mehr zu sein;
offenbar wurden die meisten Zuträger abgeschaltet. Nun sollten
Bundesregierung und Bundestag noch einmal nachdenken, ob sie den
Verbotsantrag nicht doch aktiv unterstützen. Vor allem die Union
hatte bisher gezögert in der durchaus nachvollziehbaren Sorge, bei
einem erneuten Scheitern werde die NPD nur noch aufgewertet. Doch
inzwischen hat sich die Lage nicht nur juristisch verändert, auch
politisch. Das dem Verbotsantrag beigefügte Material stammt sämtlich
aus den Jahren vor dem Flüchtlingsstrom. Es berücksichtigt weder die
zahlreichen Anschläge auf Flüchtlingsheime und auf Lokalpolitiker,
die Flüchtlingen helfen, noch die Hetze im Netz. Inzwischen ist alles
noch viel schlimmer geworden, inzwischen glauben die deutschen
Rechtsextremisten, dass sie ihr Thema gefunden haben und mit dem
Mittel der Gewalt Politik machen können. Sie treten immer dreister
auf. Es wäre, egal wie der Prozess ausgeht, ein wichtige Botschaft an
alle Täter, Nachahmungstäter und Sympathisanten, wenn die
Staatsinstitutionen unisono sagen würden: Die NPD gehört verboten.
Wenn nicht die, wer dann?



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

581157

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kommentar / Im Schulsystem ist Improvisieren angesagt = Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Welche Herkulesaufgabe die Bewältigung der Flüchtlingskrise ist, wird stets dann deutlich, wenn man Schlaglichter auf einzelne Bereiche setzt. Beispiel Schule: Für die geschätzt 350.000 Flüchtlingskinder, die in diesem Jahr nach Deutschland gekommen sind, müssen allein bis zu 25.000 zusätzliche Lehrer eingestellt werden. Diese Größenordnung überfordert unser Bildungssystem. Denn üblicherweise werden überhaupt in einem Jahr etwa 25.000 Lehrer bundesweit eingestellt, um jene zu ersetzen, die in den Ruhestand gehen. mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Brüchig / Kommentar zu Frankreich von Reinhard Breidenbach Mainz (ots) - Es kam, wie es kommen musste. Wohl wahr: Nach dem Schwarzen Freitag ist Frankreich so verunsichert wie seit dem Indochina-Desaster, vielleicht sogar seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Das spielt dem Front National, in dem sich Rechtspopulisten, aber auch stramme Rechtsextremisten tummeln, in die Karten. Aber selbst ohne den 13. November hätte Marine Le Pens Truppe womöglich an der Spitze gelegen in dieser ersten Runde der Regionalwahl. Die Menschen haben ein feines Gespür dafür, dass zwar die Großartigkeit der "Grande mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Wahlsieg der Front National Stuttgart (ots) - "Braucht Frankreich jetzt eine "Front republicain", um den Vormarsch der Front National in letzter Minute zu verhindern? Angesichts des großen FN-Stimmenvorsprungs bei der ersten Runde der Regionalwahlen in einzelnen Regionen könnte die Bildung einer werteorientierten Front aller demokratischen Parteien der Fünften Republik zur Verhinderung eines Siegs der Rechten ein starkes Zeichen sein - wenn auch eines der demokratischen Ausgrenzung, das die Augen vor den Machtverhältnissen im Land wissent- und mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Wahlsieg des Front National in Frankreich Ruck ganz nach rechts Peter Heusch, Paris Bielefeld (ots) - Die Regionalwahlen sind die letzten Urnengänge vor den Präsidentschaftswahlen. Entsprechend groß ist ihre Signalwirkung. Eine beängstigende Signalwirkung, aus französischer wie aus europäischer Sicht. Denn der scheinbar unaufhaltsame Vormarsch des rechtsextremen Front National sorgt gerade dafür, dass unseren Nachbarn ihr gesamtes politisches Koordinatensystem um die Ohren fliegt. Schon seit er beständig über der 20-Prozent-Marke liegt, stellt der Front National das traditionelle Zwei-Lager-System in Frage. Bislang mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Trumps Blödsinn - Provokation als Methode im US-Wahlkampf / Leitartikel von Bernd Hilder zur Forderung von US-Milliardär Donald Trump nach einem Einreiseverbot von Muslimen Weimar (ots) - Wäre der Polit-Clown Donald Trump derzeit nicht der aussichtsreichste Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, seine blödsinnigen Dauerprovokationen mit grotesken Forderungen wären keine Schlagzeile wert. So aber genießt er Rampenlicht und einkalkulierten Protest, wenn er ein Einreiseverbot für Muslime in die USA fordert - oder die Ausweisung der Kinder von illegalen Einwanderern aus Lateinamerika, selbst wenn die einen US-Pass besitzen. Rüpel Trump weiß natürlich, dass all dies gegen die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht