(Registrieren)

Westfalen-Blatt: zur Terrorgefahr

Geschrieben am 20-11-2015

Bielefeld (ots) - Schon wieder zielt ein radikal-muslimischer
Anschlag auf Frankreich. Unter den Hotelgästen in Bamako sollen
sich viele Franzosen befinden, die Unterkunft wird häufig von
Personal der Fluglinie Air France gebucht. Und Frankreich, Malis
ehemalige Kolonialmacht, führt den Kampf gegen die Islamisten in der
Sahelzone militärisch an. In Mali hat sich nicht die Terrormiliz
»Islamischer Staat« (IS) zu der Geiselnahme bekannt. Zwei mit
El-Kaida verbundene Gruppen nehmen den Angriff für sich in Anspruch.
Dass der jüngste Übergriff nicht auf das IS-Konto geht, sollte der
westlichen Welt noch mehr Sorgen bereiten, als sie ohnehin schon hat:
Die Anschläge von Paris könnten eine Initialzündung auch für andere
islamistische Terrorgruppen oder Einzeltäter sein. Ein globaler
Wettlauf der Dschihadisten ist die so ziemlich schlimmste
Vorstellung, die man in einer freien Gesellschaft haben kann. Ankara
(102 Opfer), Sinai (224), Beirut (44), Paris (130): Diese IS
zugeschriebenen und von IS reklamierten Anschläge im Wochentakt
sprechen dafür, dass es sich um eine gesteuerte Terrorkampagne
handelt. Gezielt werden Bürger von Staaten ermordet, die in Syrien
gegen den »Islamischen Staat« kämpfen: neuerdings die Türkei,
Russland und Frankreich und schon seit Beginn des Bürgerkriegs die
schiitische Hisbollah aus dem Libanon. Ob El-Kaida oder IS:
Radikalisierte Islamisten, die einen Anschlag ausführen wollen,
können sich wahlweise auf eine der beiden Gruppen beziehen und sie
wie ein Label, eine Marke, benutzen. So pervers ist der Terror in
Zeiten sozialer Netzwerke, in denen Dschihadisten ihre tödlichen
Botschaften für die Nachwelt hinterlassen. Ob der 13. November 2015
für Europa das ist, was der 11. September 2001 für die USA war? In
der Europäischen Union der 28 Nationalstaaten scheinen zumindest die
EU-Innenminister die Zeichen der Zeit erkannt zu haben: Sicherheit
kennt keine Grenzen. Die Beschlüsse von Freitag gehen in die richtige
Richtung. Ohne eine Vernetzung der Geheimdienste und eine dadurch
hoffentlich bessere Überwachung der Gefährder verbessert sich die
Lage nicht. Dschihadisten kennen keine Nationalitäten, sie handeln
aus ihrem Glauben oder dem, was sie dafür halten, heraus. Deshalb
sollten ganz selbstverständlich auch innerhalb Europas EU-Bürger
an den Grenzen kontrolliert werden. Pass und Staatsangehörigkeit
sagen doch heutzutage kaum noch etwas über einen Menschen aus. Und
wenn die Anzahl der zu Attentaten bereiten Islamisten in Europa zu
hoch ist, um sie nachhaltig zu überwachen, dann müssen im ersten
Schritt die verdächtigen Nicht-EU-Bürger, deren Namen auf
Terrorlisten der Geheimdienste stehen, in ihre Herkunftsländer
zurückgeführt werden. Das sollten uns Freiheit und Sicherheit wert
sein.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

580076

weitere Artikel:
  • Sonntag aktuell: zum Parteitag der Südwest-CDU Stuttgart (ots) - Die CDU ist noch weit weg von der Rückeroberung der Regierung. Die neuen Umfragen beweisen, dass Parteimeinung eben nicht gleich Bürgermeinung ist. Die CDU würde derzeit nur auf 37 Prozent kommen, und viele Bürger hätten weiter lieber Winfried Kretschmann statt Guido Wolf als Ministerpräsidenten. Was folgt daraus? Die CDU, aber auch alle anderen im Landtag vertretenen Parteien sollten bis zum Wahltag am 13. März 2016 jede Gelegenheit nutzen, um mit inhaltlichen Konzepten und weniger mit Schlagworten um die mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Der weite Weg zum Wlan - Kommentar von Jens Anker Berlin (ots) - Es ist ja nicht so, dass Berlin keinen Kummer gewöhnt wäre. Allzu oft verzögern sich Vorhaben an Kompetenzstreitigkeiten innerhalb der Verwaltung oder zwischen Senat und Bezirken, die für Außenstehende schwer nachzuvollziehen sind. Das Zuständigkeitsgerangel raubt allen Beteiligten Zeit und Energie. Hebt der Denkmalschutz erstmal seinen Finger, dann ist die Vollbremsung schon eingeleitet. So war es in den letzten sage und schreibe sieben Jahren mit dem Senatsbeschluss, das kostenlose Internetsurfen in der Berliner mehr...

  • CSU-Landesgruppenchefin Hasselfeldt: Keine Vermengung von Internationalem Terrorismus und Flüchtlingszahlen Bonn (ots) - Die CSU-Landesgruppenchefin im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, hat sich gegen die in der Union und ihrer Partei vereinzelt zu hörenden Stimmen gewandt, die einen Zusammenhang zwischen Internationalem Terrorismus und den Flüchtlingszahlen sehen. "Beides hat nichts miteinander zu tun. Wir haben beide Aufgaben unabhängig voneinander zu lösen", erklärte die CSU-Politikerin im Fernsehsender phoenix. Hasselfeldt machte deutlich, dass die unterschiedlichen Ansichten von CDU und CSU über den Flüchtlingszuzug auch weiterhin offen mehr...

  • Grünen-Fraktionschef Hofreiter sieht bei möglichem UN-Mandat für Syrien möglicherweise auch die Bundeswehr gefordert Bonn (ots) - Der bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Anton Hofreiter, hat im Rahmen der Bundesdelegiertenkonferenz seiner Partei in Halle deutlich gemacht, dass er einen Militäreinsatz gegen Islamisten und auch eine Bundeswehrbeteiligung in Syrien wie auch in Mali unter bestimmten Bedingungen befürwortet. "ISIS und auch die Islamisten in Mali müssen auch militärisch bekämpft werden", erklärte Hofreiter im Fernsehsender phoenix. Zwar werde ein Sieg über die Islamisten nur politisch gelingen, doch könne man der Gewalt nicht mehr...

  • Der Tagesspiegel: Oppermann: Einsatz der Bundeswehr zur Terrorabwehr "indiskutabel" Berlin (ots) - SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hat der Forderung von Finanzminister Schäuble, die Bundeswehr zur Terrorabwehr im Inneren einzusetzen, eine Absage erteilt. "Das ist für die SPD indiskutabel", sagte Oppermann dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Die Trennung der Aufgaben von Polizei und Bundeswehr gelte in Deutschland aus guten Gründen: "Wir brauchen keine Militarisierung der inneren Sicherheit." http://www.tagesspiegel.de/politik/fluechtlingspolitik-oppermann-b undestag-soll-jaehrlich-kontingente-festlegen/12621674.html mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht