(Registrieren)

WAZ: Eine Aufgabe für die ganze Region. Kommentar von Matthias Korfmann zu Revierparks

Geschrieben am 28-10-2015

Essen (ots) - Revierpark. Das klingt nach alter Zeit. Die Parks,
die so wie diese Region heißen, stammen aus einer anderen Epoche. Als
das Ruhrgebiet noch qualmte und dampfte, als es mehr Malocher als
Dienstleister gab, als ein Kanzler den "blauen Himmel über der Ruhr"
erst in Aussicht stellte. In dieser Industrielandschaft waren die
Revierparks grüne Inseln, Orte der Nah-Erholung. Der Billigflug ans
Mittelmeer musste ja noch erfunden werden. Die Zeiten ändern sich,
das Ruhrgebiet ist heute vor allem grün (auch wenn sich das jüngsten
Umfragen zufolge außerhalb immer noch nicht rumgesprochen hat), und
die Parks sind immer noch da. Sind diese Parkanlagen von gestern?
Ganz ohne Zweifel. Können wir deshalb auf sie verzichten? Könnten wir
vielleicht, sollten wir aber nicht. Rund zwei Millionen Besucher
zählten die Bäder in den Revierparks im vergangenen Jahr. Das mögen
zu wenige sein, um schwarze Nullen zu erreichen. Aber an diesen zwei
Millionen kommen wir nicht vorbei. Es gibt noch immer eine
nennenswerte Nachfrage. Und Dortmund macht in Wischlingen vor, dass
ein Revierpark Zukunft haben kann, wenn gut investiert wird. Hier
sinkt das Interesse der Bürger am Park nicht, es wird sogar größer.
Im Revier wurde zuletzt nach mehr Zusammenarbeit zwischen den Städten
gerufen. Das Projekt "Rettet die Revierparks" könnte ein Modell sein
dafür. Das Thema geht immerhin die ganze Region an, es sind gleich
mehrere Städte und Stadträte direkt beteiligt, und es geht - wie
zeitgemäß! - ums Sparen. Es ist leider typisch fürs Ruhrgebiet, dass
auch hier gleich wieder die Egoismen durchbrechen. Da macht Dortmund
mit Wischlingen sein eigenes "Ding", da werden auch in Herne Stimmen
laut, den Park eventuell in Eigenregie zu betreiben. Schade. Denn
wenn es an der Ruhr nicht mal klappt, ein paar Parks gemeinsam zu
betreiben, dann bleibt kaum Hoffnung für die großen Projekte wie die
Verbesserung des regionalen Nahverkehrs. Auch da gilt es, neu über
Gesellschaften, über Pöstchen und Nachfrage nachzudenken. Auch da ist
noch vieles von gestern.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

578486

weitere Artikel:
  • Thüringische Landeszeitung: Fragliche Kehrtwende / Kommentar von Katja Dörn zum Ende der Ein-Kind-Politik in China Weimar (ots) - Im Land des Lächelns war manchen Frauen lange Zeit gar nicht zum Lächeln zumute. Die jahrzehntelange Ein-Kind-Politik wurde rigoros durchgesetzt - Strafen und Zwangsabtreibungen inklusive. Millionen Kinder leben illegal, weil ihre Eltern gegen die offizielle Politik verstoßen haben. Dass die kommunistische Führung nun eine Kehrtwende macht, hat weniger mit einer menschlicheren Familienpolitik zu tun. Das Land braucht dringend Nachwuchs. Doch ob sich der Plan erfüllen lässt, ist fraglich. Bereits vor der Ein-Kind-Politik mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Auf Schrumpfkurs - Deutsche Bank bezahlt für viele Fehltritte / Leitartikel von Matthias Benkenstein zum harten Sparkurs der Deutschen Bank Weimar (ots) - Milliardenverlust, historischer Dividendenverfall, Jobabbau: Die Deutsche Bank fährt unter ihrem neuen Chef John Cryan einen harten Sparkurs. Harte Zeiten stehen der Belegschaft bevor, doch es führt wohl kein Weg daran vorbei. Lange war die Deutsche Bank die Nummer Eins in Deutschland und Europa. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie sogar als "Deutschland AG" bezeichnet. Irgendwann war dem Institut das rein deutsche Geschäft wegen der stärker werdenden Konkurrenz aber nicht mehr genug. Unter Alfred Herrhausen mehr...

  • Rheinische Post: Hendricks will mehr Kinderlärm zulassen Düsseldorf (ots) - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will Anwohnerklagen gegen laute Kinderstimmen künftig zusätzlich erschweren. Das geht aus einem Positionspapier ihres Ministeriums hervor, das der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) vorliegt. Demnach soll künftig auch Kinderlärm, der von Sportstätten ausgeht, rechtlich privilegiert werden. "Vereinssport von Kindern soll unter anderem in den Ruhezeiten, etwa an Sonn- und Feiertagen zwischen 13 und 15 Uhr, uneingeschränkt stattfinden können", mehr...

  • Rheinische Post: EU-Kommission appelliert an Einigkeit in Berliner Koalition / Oettinger: EU braucht 2016 zwei Milliarden Euro von Deutschland für Flüchtlinge Düsseldorf (ots) - EU-Kommissar Günther Oettinger hat die Spitzen der großen Koalition vor ihren Treffen am Wochenende aufgerufen, den Streit in der Flüchtlingspolitik umgehend beizulegen. "Wir erleben in einigen EU-Ländern einen Rechtsruck, die Rechtspopulisten gewinnen an Zustimmung. Die deutsche Bundesregierung ist für uns ein wichtiger Hort der Stabilität", sagte Oettinger der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Unsere Erwartung an Berlin ist, sich nicht intern zu zerstreiten, sondern handlungsfähig zu mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Bundestag Neue Funktion für Korte und Hänsel in der Spitze der Linkenfraktion Halle (ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte, und seine Fraktionskollegin Heike Hänsel sollen in der nächsten Woche zu den Nachfolgern der bisherigen Ersten Stellvertreter Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht gewählt werden und ebenso wie diese keinen Arbeitskreis leiten, sondern für die Bund-Länder-Beziehungen sowie die Kontaktpflege zu den sozialen Bewegungen zuständig sein. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Freitag-Ausgabe) unter Berufung auf führende mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht