(Registrieren)

Rheinische Post: Rheinischer Präses: Pegida-Hetze ist das Gegenteil von Christentum

Geschrieben am 24-10-2015

Düsseldorf (ots) - Die Evangelische Kirche im Rheinland verschärft
ihren Ton gegenüber der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung deutlich.
"Das ist das Gegenteil des Christentums und seines Kerns", schreibt
der rheinische Präses Manfred Rekowski in einem Beitrag für die in
Düsseldorf erscheinende Rheinische Post (Samstagausgabe): "Wem es um
die Werte geht, für die das christliche Abendland steht, der ist bei
Pegida & Co. falsch. Da sind keine Retter des christlichen
Abendlandes. Dort wird Hass geschürt." Rekowski erinnerte an das
Attentat auf die Kölner Oberbürgermeister-Kandidatin Henriette Reker:
"Von der Parole zur Lynch-Fantasie und von der Hassrede zur Gewalttat
ist es nur ein Katzensprung." Er sei über "Hemmungslosigkeit" und
"Hetze" erschüttert: "Die Versammlungen von Pegida und Konsorten sind
Brutstätten dieses Ungeistes."

Der komplette Beitrag im Wortlaut:

Erst Fahnen und Transparente, dann Miniatur-Galgen und nun der
Mordangriff auf die Politikerin Henriette Reker - von der Parole zur
Lynch-Fantasie und von der Hassrede zur Gewalttat ist es nur ein
Katzensprung. Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte gibt es seit
Monaten beinahe täglich. Mich erschüttern Hemmungslosigkeit und
Tabubruch, die nicht erst im Attentat von Köln sichtbar wurden. Die
Versammlungen von Pegida und Konsorten sind Brutstätten dieses
Ungeistes. Dort und in sozialen Netzwerken geben viele vor, das
christliche Abendland verteidigen zu wollen. Ihre Hetze offenbart
aber, dass es ihnen ums Abendland nicht gehen kann - jedenfalls nicht
um das christliche. Wüssten sie, was das Christliche am Abendland
ausmacht, würden sie anders denken und reden und vor allem anders
handeln. Ich wiederhole mich, aber ich erkläre es, wenn nötig, immer
wieder: Das christliche Abendland speist sich aus seinen jüdischen
Wurzeln. Es speist sich aus den Wurzeln, aus denen Jesus von
Nazareth, der Christus, gelebt hat. Er war Jude und kannte das Gesetz
Gottes: Darin hat Gott den Seinen die Fremdlinge ans Herz gelegt -
genauso wie die Witwen und Waisen, die heute sinnbildlich für
Menschen stehen, die Schutz und Fürsorge brauchen: z. B. Arme,
Asylsuchende und Obdachlose gleichermaßen. Was das Christliche
ausmacht, kann man in der Bibel nachlesen. Die Bibel, das Buch, auf
das wir Christen uns nicht nur im Abendland berufen, weiß, wie die
Menschen ticken. Sie weiß nicht nur um Schutzbedürftige. Sie erzählt
auch von der Wut derer, die meinen, zu kurz zu kommen. Sie kennt
Überheblichkeit und Bosheit der Menschen. Und Gleichgültigkeit und
Versagen der Mächtigen sind ihr auch nicht fremd. Die Bibel ist da
ganz von dieser Welt. Aber sie beschreibt auch Wege, die aus Angst,
Neid und zerstörerischem Hass herausführen. Sie erzählt, wie Jesus
diese Wege vorgelebt hat - gewaltfrei. Einfach zu gehen sind diese
Wege nicht. Auch das weiß die Bibel. Wem es um die Werte geht, für
die das christliche Abendland steht, ist bei Pegida & Co. falsch. Da
sind keine Retter des christlichen Abendlandes. Dort wird Hass
geschürt. Das ist das Gegenteil des Christentums und seines Kerns.
Gottes Liebe zu den Menschen ist der Kern. Diese Kern-Botschaft
weitet Herz und Horizont, und das haben wir bitter nötig. Weil ich
Christ bin, werde ich nicht müde, auch das immer wieder in Erinnerung
zu rufen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

578183

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Neue Studie belegt negative Effekte der Sommerzeit Düsseldorf (ots) - Nach einer neuen Studie ist die Sommerzeit schlechter für den Menschen als bisher vermutet. "Mittlerweile gibt es vermehrte wissenschaftliche Anhaltspunkte dafür, dass sich die Anpassung der biologischen Rhythmen des Menschen insbesondere an die Zeitumstellung im Frühjahr nicht so einfach vollzieht, wie noch vor wenigen Jahren angenommen worden war", zitiert die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Samstagausgabe) aus einem noch unveröffentlichten Gutachten für den Forschungsausschuss des Bundestages. mehr...

  • Rheinische Post: Buchhändler nehmen Pirinçcis Titel aus dem Programm Düsseldorf (ots) - Nach der "Pegida"-Rede von Akif Pirinçci in Dresden haben Amazon, Buch-Großhändler und Buchketten reagiert. Nach Recherchen der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) haben sie die Werke des Autors aus dem Programm genommen. Bei Amazon.de ist kein Titel von Pirinçci mehr erhältlich. Bei den Buchhandels-Ketten "Mayersche" und "Thalia" sind die Bücher weder in den Filialen noch in den Online-Shops zu finden. "Derzeit sehen wir von einer aktiven Präsentation der Titel des Autors in unseren Buchhandlungen und im Online-Shop mehr...

  • Rheinische Post: NRW plant Holzhäuser für Flüchtlinge Düsseldorf (ots) - NRW bereitet den Aufbau von Holzhäusern für Flüchtlinge vor. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) will am Dienstag im Kabinett ein Konzept "Holzbauten für Flüchtlingsunterkünfte" vorstellen, wie die "Rheinische Post" (Samstagausgabe) aus dem Umfeld der Landesregierung erfuhr. Das Umweltministeriums wollte sich dazu nicht äußern, dementierte den Vorgang aber auch nicht. Ein Sprecher sagte lediglich: "Wir prüfen derzeit, ob der Einsatz von Holzmodulen für den Bau von Flüchtlingsunterkünften in NRW geeignet mehr...

  • Rheinische Post: Kommunen in NRW fordern neue "Mikätzchen" für Flüchtlinge und Debatte über höhere Pensionsgrenze für Lehrer Düsseldorf (ots) - Der Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen fordert von der Landesregierung mehr Lehrer für Flüchtlingskinder. "Allein in NRW sind für die 40.000 erwarteten zusätzlichen Schüler pro Jahr 3000 Lehrer nötig", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Bernd Jürgen Schneider, der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Samstagausgabe): "Die sind nicht von den Bäumen zu pflücken." Er schlug deshalb eine verkürzte Ausbildung vor, um rasch neue Lehrer zur Verfügung zu haben: "Man müsste mehr...

  • Rheinische Post: Gröhe will Flüchtlinge als Arzthelfer Düsseldorf (ots) - Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will Flüchtlinge mit medizinischen Kenntnissen gezielt für die Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge einsetzen. "Schon aufgrund ihrer Sprachkenntnisse können Flüchtlinge mit medizinischen Kenntnissen bei der Versorgung in Erstaufnahmeeinrichtungen eine wichtige Hilfe sein", sagte Gröhe der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Deshalb müsse es medizinischen Helfern ermöglicht werden, gemeinsam mit deutschen Ärzten in den Aufnahmeeinrichtungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht