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Westfalenpost: Der Skandal rückt näher an die Autofahrer heran Von Harald Ries

Geschrieben am 08-10-2015

Hagen (ots) - Tag für Tag sieht es schlimmer aus für den größten
Autobauer der Welt. Es begann mit mehreren hunderttausend
manipulierten Motoren in den USA - inzwischen sind wir bei mehr als
zehn Millionen in Europa. Die Betrüger-Software dafür ist noch
ausgeklügelter. Wenn der Anfang ein Paukenschlag war, lebt VW
mittlerweile im Donner-Inferno. Und alles soll in diesem
super-hierarchischen Konzern ohne Wissen der Vorstände erfolgt sein?
Der Glaube daran fällt schwer. Vielleicht geben die Razzien von
gestern Aufschluss.

Immer näher rückt der Skandal auch dem einzelnen Autofahrer. Wer
sich bislang für die Abgaswerte seines Wagens nur mäßig
interessierte, dürfte durch den Vorstoß von NRW-Finanzminister
Walter-Borjans aufgeschreckt werden: Der will die dem Staat
entgangene Kfz-Steuer nachfordern. Zwar von VW und nicht vom Halter.
Aber ob es wirklich so kommt? Und was ist, wenn das Auto nachgerüstet
wird und dann weniger Kraft auf die Straße bringt und/oder mehr Sprit
verbraucht? Da müsste der Konzern wohl Entschädigung leisten. Mit
unabsehbaren finanziellen Folgen.

Die Aktie allerdings stürzt nicht weiter. An der Börse mag man
nicht glauben, dass VW in seiner Existenz gefährdet ist. Ein
Unternehmen mit Staatsbeteiligung? Das wird die Politik schon
verhindern. Allerdings ist es gerade die Kumpanei aller
Bundesregierungen mit der Autoindustrie, die notwendige Anpassungen
an die gestiegenen Umweltanforderungen verzögert hat. Das rächt sich
nun. Wenn künftig Abgaswerte im Straßenbetrieb ermittelt werden,
dürften viele Hersteller Probleme bekommen. Wie sie die lösen,
bestimmt ihre Zukunftsfähigkeit. Sie müssen das schaffen. Ohne
Betrug. Sonst rutscht die ganze deutsche Wirtschaft in die Krise.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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