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Neue Westfälische (Bielefeld): Kanzlerin entmachtet de Maizière Minister auf Abruf THOMAS SEIM

Geschrieben am 07-10-2015

Bielefeld (ots) - Politik ist kein Kinderspiel. Da muss man hart
sein, wenn man im Alltagsbetrieb nicht untergehen will. Hart gegen
sich selbst, vor allem aber hart gegen andere. Thomas de Maizière ist
ein ehrlicher, treuer Diener seiner Kanzlerin, ein Beamter, der sich
aufs Administrieren versteht. Die Politik-Ränkespiele um Botschaften,
Macht und Einfluss sind ihm nicht unbekannt, aber wesensfremd. Nun
ist aus dem treuen Diener ein Opfer geworden. Die Organisation der
Flüchtlingsfragen, die durch die Bewegung nach Deutschland zur
zentralen und großen Aufgabe der Bundesregierung gewachsen ist, hat
Thomas de Maizière nicht in den Griff bekommen. Dazu hat er mit der
Kritik an Flüchtlingen und dem Beispiel von den Ausländern, die
angeblich Hunderte von Kilometern mit Taxis durch Deutschland fahren,
den Kurs der Bundeskanzlerin gekreuzt. Also hat Merkel ihn
entmachtet. Das ist an der Spitze des Staates so: Man wird schnell
zur "lahmen Ente", zum Minister auf Abruf, wenn man der Mächtigsten
ins Gehege läuft. Man könnte es bei dieser schicksalhaften
Betrachtung belassen, wenn de Maizière nicht zu den Kandidaten für
eine Merkel-Nachfolge gezählt worden wäre. Ebenso wie
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die von einer
Plagiatsaffäre um ihren Doktortitel gelähmt wird. Kanzleramtsminister
Altmaier aber, der nun Merkels Flüchtlingspolitik koordiniert, ist
sicher ein veritabler Verwalter. Ein Nachfolger der Kanzlerin ist er
nicht. Merkel hat sich also noch einmal mächtiger gemacht im Berliner
Politikbetrieb. Nun muss ihr allerdings auch die Bewältigung der
Herausforderungen durch die Flüchtlingsbewegung gelingen. Sie ist ab
sofort allein dafür verantwortlich. Es wird wieder etwas einsamer um
die Kanzlerin.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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