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Kölner Stadt-Anzeiger: Grüner fordert Distanzierung der Kirche von schwulenfeindlichem Erzbischof aus Nigeria

Geschrieben am 29-09-2015

Köln (ots) - Köln. Ein Auftritt des nigerianischen Erzbischofs
Ignatius Kaigama bei der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin löst
scharfen Protest von Parlamentariern und Homosexuellen-Vertretern
aus. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe) berichtet,
fordert der innen- und religionspolitische Sprecher der
Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, in einem Brief an den
Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, eine
öffentliche Distanzierung von Kaigamas "Parolen zur
Homosexuellenverfolgung". Die Bischöfe Nigerias hätten "öffentlich
massiv und wiederholt" dazu aufgerufen, Schwule und Lesben in ihrem
Land verschärft zu verfolgen, kritisierte der Schwulen- und
Lesbenverband LSVD. Dies verstoße nicht nur gegen die Menschenwürde,
sondern auch gegen die Lehre der katholischen Kirche, betonte Beck.
"Wer schweigt, macht sich mitschuldig an der schrecklichen
Homosexuellenverfolgung durch Muslime wie Christen", so Beck.

Marx' Sprecher Matthias Kopp räumte auf Anfrage des "Kölner
Stadt-Anzeiger" kulturell bedingte Unterschiede in der Beurteilung
der Homosexualität durch die deutsche und nigerianische Kirche ein.
Er betonte aber, ein positives Urteil Kaigamas über die Gesetzgebung
seines Landes habe sich nicht auf die Strafverfolgung Homosexueller
bezogen, sondern auf das Nein zur Anerkennung der Homo-Ehe und
anderer gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Dies habe Kaigama
"nach Missverständnissen" klargestellt. "Die Kirche in Nigeria
spricht sich gegen die Diskriminierung von Homosexuellen aus", so
Kopp.

Kaigama soll an diesem Mittwoch im Rahmen eines "Parlamentarischen
Kamingesprächs" im Katholischen Büro in Berlin über die Lage in
Nigeria berichten. Er setzt sich nach Kopps Worten intensiv für den
christlich-islamischen Dialog ein und leiste damit für das friedliche
Zusammenleben der Religionen einen "Dienst von eminenter Bedeutung".

Homosexualität ist in Nigeria strafbewehrt. Schwulen
Lebenspartnern drohen mehrere Jahre Haft. Die Gesetze wurden im
vorigen Jahr noch einmal verschärft. In einer Erklärung vom Juli 2015
prangerten die nigerianischen Bischöfe die "kulturelle Fäulnis
homosexueller Subkultur" an, für die der Westen die Tür öffne.



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149


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