Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obamas Treffen mit Putin
Geschrieben am 27-09-2015 |
Bielefeld (ots) - So geht es nicht mehr weiter. Das dürfte die
klare Erkenntnis zum Status Quo im Bürgerkriegsland Syrien sein, die
hinter der Entscheidung von US-Präsident Barack Obama steht, mit
Wladimir Putin zu sprechen. Seit sich Hunderttausende auf Booten und
zu Fuß auf den Weg nach Europa gemacht haben, lässt sich die Krise
nicht weiter ignorieren. Sie steht sprichwörtlich vor der Haustür.
Weil George W. Bush mit seiner kopflosen Invasion in Irak die
Büchse der Pandora in der Region geöffnet hatte, stehen die USA
unter Druck, mehr zu tun. Erst Freitag gab sich Obama nach langem
Zögern einen Ruck, Putin nun am Rand der UN-Vollversammlung in New
York nach fünfzehn Monaten Funkstille direkt zu sprechen.
Russland spielt in der syrischen Tragödie eine Schlüsselrolle,
weil es das Assad-Regime militärisch stützt. Dahinter stehen
geostrategische Interessen Moskaus, das seinen Mittelmeerhafen in
Latakia nicht verlieren will. Zudem sehen die Russen Syrien als
Pufferzone, die ihnen islamistischen Terror vom Hals hält. Beides hat
Damaskus bisher garantiert. Diese Analyse legt fast zwingend nahe,
dass es ohne Russland keine Lösung geben wird.
Angesichts des Elends in Syrien darf nichts unversucht bleiben,
das Schlachten zu beenden. Der erste Schritt auf dem Weg dahin ist
der direkte Dialog zwischen Obama und Putin. So lässt sich am besten
herausfinden, was der Machtpolitiker aus Moskau im Schilde führt. Das
scheint umso mehr geboten, seit die Amerikaner mit ihrem eigenen
Latein am Ende sind. Obamas Anti-IS-Koordinator, Ex-General John
Allen, erklärte zum November seinen Rücktritt, nachdem er im Kongress
einräumen musste, dass ganze »vier bis fünf« von den USA ausgebildete
Rebellen in Syrien kämpften. Dass der ehemalige General Petraeus
zuletzt vorschlug, mit den El-Kaida-nahen Kämpfern der Al-Nusra-Front
gemeinsame Sache zu machen, zeigt wie perspektivlos die Situation
geworden ist.
Gemessen daran klingt die Entscheidung Obamas vernünftig, auch
mit Putin, den er für einen politischen Straßenschläger hält, jeden
Spielraum auszuloten. Der Kampf gegen den »Islamischen Staat« bietet
sich als Schnittmenge an. Und scheint dringlicher denn je, weil der
IS im Unterschied zu dem bloß an seinem Überleben interessierten
Assad-Regime eine revolutionäre Kraft ist, die eine ganze Region
destabilisiert.
Es gibt viele gute Gründe, die Erwartungen an das Treffen zwischen
Obama und Putin nicht zu hoch zu schrauben. Aber es könnte dazu
beitragen, die Sponsoren der diversen Bürgerkriegsparteien an einen
Tisch zu bekommen. Die Türkei, Saudi-Arabien und Iran werden für eine
nachhaltige Lösung gebraucht. Auch deshalb ist das Treffen Obamas und
Putins am Rande der Vollversammlung der Vereinten Nationen so
wichtig.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
576413
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Stichwahlen in Nordrhein-Westfalen
Die CDU kann auch Großstadt
Lothar Schmalen Bielefeld (ots) - Das tut den Sozialdemokraten richtig weh: Nach
Oberhausen hat die SPD nun auch die Ruhrmetropole Essen verloren.
Erstmals seit langem stellen die Christdemokraten damit wieder einen
Oberbürgermeister in einer deutschen Großstadt mit mehr als 500.000
Einwohnern. Die Aussage von CDU-Landeschef Armin Laschet vor 14
Tagen, dass die Großstadt-Durststrecke der Partei vorbei sei, ist von
dem Ergebnis der Stichwahl um das OB-Amt in Essen dick unterstrichen
worden. Dass Thomas Kufen (CDU) den Amtsinhaber Reinhard Paß (SPD) mehr...
- Rheinische Post: NRW-Justizminister und DSW-Präsident: VW-Aufsichtsrat sollte zivilrechtliche Schritte gegen Winterkorn prüfen Düsseldorf (ots) - Nachdem die Staatsanwaltschaft gegen Ex-VW-Chef
Martin Winterkorn wegen möglicher Beteiligung an Straftaten
ermittelt, sollte nach Auffassung von NRW-Justizminister Thomas
Kutschaty (SPD) und Ulrich Hocker, Präsident der Schutzvereinigung
für Wertpapierbesitz (DSW), der Aufsichtsrat auch zivilrechtliche
Schritte prüfen. "Strafrechtlich gilt die Unschuldsvermutung", sagt
Hocker gegenüber der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Dienstagausgabe). "Aber der Aufsichtsrat ist vom Aktiengesetz her
verpflichtet, mehr...
- Rheinische Post: SPD gegen Trennung von Flüchtlingen nach Glaube und Herkunft Düsseldorf (ots) - SPD-Politiker haben sich trotz wiederholter
gewaltsamer Auseinandersetzungen in Flüchtlingsunterkünften gegen
eine Trennung der Bewohner nach Glaube und Herkunft ausgesprochen.
"Das Hauptproblem ist nicht die Ethnie oder die Religion, sondern die
Zustände und die beengten Wohnmöglichkeiten", sagte
SPD-NRW-Landesgruppenchef Achim Post der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Der stellvertretende SPD-Chef
Ralf Stegner sagte: "Man muss sensibel bei ethnischen Konflikten
agieren, aber mehr...
- Rheinische Post: Hauseigentümerverband geißelt Pläne für Wohnungsbeschlagnahmungen Düsseldorf (ots) - Deutschlands größter Hauseigentümerverband hat
die Pläne von Kommunen scharf kritisiert, mehr Wohnraum für
Flüchtlinge auch durch Beschlagnahmungen oder Eigenbedarfskündigungen
zu schaffen. "Mietern kommunaler Wohnungen zu kündigen, um dort
Flüchtlinge unterzubringen, ist rechtlich ein problematischer Weg.
Politisch ist dieses Vorgehen katastrophal", sagte Rolf Kornemann,
Präsident des Verbandes Haus & Grund, der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Kooperation und nicht
Konfrontation mehr...
- WAZ: CDU-Landeschef Laschet bringt
Staatshilfe für RWE ins Gespräch Düsseldorf (ots) - CDU-Landeschef Armin Laschet hat staatliche
Hilfen für den angeschlagenen Energiekonzern RWE ins Gespräch
gebracht. "Es gibt aus meiner Sicht eine gesamtgesellschaftliche
Verantwortung, gemeinsam mit dem Unternehmen die Bewältigung der
Vergangenheitslasten aus vielen Jahrzehnten zuverlässiger Kernkraft-
und Braunkohlestrom-Lieferung zu organisieren", sagte Laschet der
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstagausgabe).
"Es ist keine vorausschauende Politik, RWE das Geschäftsmodell
wegzunehmen und den mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|