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Westfalenpost: Zeichen für eine höchst ungesunde Entwicklung Von Andreas Thiemann

Geschrieben am 27-09-2015

Hagen (ots) - Nun ist in diesen Tagen reichlich oft in der
VW-Konzern-Spitze vom Klima, beziehungsweise vom Klima-Wandel die
Rede. Und die Verantwortlichen meinen damit erst in zweiter Linie die
umweltschädigenden Folgen ihrer Abgas-Manipulationen. Nein, bei
dieser neuen Klima-Debatte geht es um das Fremdwort Compliance.
Dieser Begriff wird gern in Führungsetagen verwendet, sorgt an der
Basis aber eher für ratlose Gesichter.

Compliance besagt, dass man sich untadelig, vorschriftsmäßig und
ethisch korrekt verhalten soll. Im Grunde genommen also eine
Selbstverständlichkeit quer durch alle gesellschaftlichen und
innerbetrieblichen Ebenen hindurch. Bei VW ist ein vorgegaukeltes
Compliance-Klima offenbar mehr und mehr einem Klima der Angst
gewichen. Es galt, nicht dem offenen Vertrauen, sondern vielmehr der
unbedingten Vertraulichkeit verpflichtet zu sein. Der Konzern ist in
diesem Sinne nicht als bloßer Arbeitgeber zu verstehen, er hat den
Rang einer Familie. Und diese gilt es, koste es, was es wolle, zu
schützen - und nicht etwa anzuschwärzen.

Derlei Verhaltensmuster sind allerdings nicht allein VW-relevant.
Es könnte sich also schon sehr schnell herausstellen, dass das Wort
Compliance auch andernorts nichts weiter als eine leere Hülle
darstellt. Es ist wohl dem schier ungezügelten Profitstreben
geschuldet, dass ethische Maßstäbe im Handeln und Behandeln auf dem
Altar der Gewinn-Interessen geopfert werden.

Der Neo-Kapitalismus hat am Beispiel VW gezeigt, dass betrügerisch
erzielte Zuwächse über Nacht schon zu Milliarden-schweren Verlusten
führen können. So wird Volkswagen nicht nur zum leuchtenden Menetekel
für eine Branche, sondern für das ganze System.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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