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Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Wer abhebt, muss einzahlen

Geschrieben am 18-09-2015

Gera (ots) - Die Chinesen haben ein schönes Sprichwort: Kein
Schaden ohne Gewinn. Fernab von Asien kann man diesen Spruch aktuell
in Europa für Europa anwenden.

Europa hat momentan zahlreiche Schäden zu melden. Zum Beispiel
Länder wie Griechenland, die sich über Gebühr so hoch verschuldet
haben, dass es der europäischen Solidargemeinschaft schwer fällt,
immer wieder neues Geld an die Griechen zu verleihen. Oder die Krise,
die durch die momentan ungezählte Menge an Flüchtlingen entstanden
ist, die nach Europa streben. Vom Krieg in die Friedensregion Europa.
Nicht nur, aber maßgeblich.

Im Jahr 2012 hat die Europäische Union den Friedensnobelpreis
erhalten. Mit der Auszeichnung wurde die Rolle der Union bei der
Wandlung Europas von einem Kontinent der Kriege zu einem Kontinent
des Friedens gewürdigt. Das weckt Begehrlichkeiten. In Frieden leben?
Der Traum soll auch für außer-europäische Kriegsflüchtlinge
Wirklichkeit werden.

Doch nicht alle Länder Europas wollen da mitmachen. Zählen die
humanistischen Ideale wie die Würde des Menschen und die Orientierung
am Wohl des Menschen nicht mehr als Grundwert innerhalb der
europäischen Staatengemeinschaft?

Der sozialdemokratische Europapolitiker Jo Leinen hat diese Woche
eine feine Antwort auf solche Fragen gegeben: Mitgliedsstaaten im
Osten verstehen die EU zunehmend als Sparkasse, in die man Geld
einzahlt in der Hoffnung, wieder mehr Geld herauszubekommen. Auch auf
England trifft das leider zu. Denn spätestens seit Maggy Thatcher als
Regierungschefin an der Themse wetterte, sie wolle ihr Geld zurück,
liegen die Briten Europa quer im Magen wie eine verdorbene Roster.

Der Gewinn aus den Krisen für Europa kann darin bestehen, dass die
Staaten, die an der Union in Europa teilhaben wollen, gezwungen
werden zu lernen, dass die Gemeinschaft nur funktioniert, wenn nicht
einige Länder nur einzahlen und die anderen nur abheben. Für die EU
besteht keine Zwangsmitgliedschaft. Und wer sich verirrt hat, darf
auch wieder austreten.



Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 365 77 33 11 13
redaktion@otz.de


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