| | | Geschrieben am 28-08-2015 Lausitzer Rundschau: Abschreckung gleich null
Die Debatte um Versammlungsverbote und Notstand
 | 
 
 Cottbus (ots) - Etwas läuft gehörig schief in Deutschland. Seit
 Monaten werden geplante Flüchtlingsunterkünfte in Brand gesetzt.
 Inzwischen schrecken Täter auch nicht davor zurück, einen
 Molotowcocktail in ein Gebäude zu schleudern, in dem sich Menschen
 befinden. Meistens hört man jedoch nichts davon, dass irgendein
 Brandstifter gefasst und hart bestraft worden ist. Abschreckung
 gleich null. Dessen aber nicht genug: Bei ihrem Besuch in Heidenau
 wird Kanzlerin Angela Merkel in übelster und aggressivster Weise
 beleidigt, direkt vor Polizisten, doch kein Beamter greift ein; auf
 jeder Kirmes langt die Polizei zügiger hin, wenn sich jemand
 danebenbenimmt. Die Regierung selbst scheut sich jetzt auch noch
 davor, juristisch gegen die Pöblerin vorzugehen. Andere werden
 dadurch ermutigt. Unbehelligt wird zudem im Netz zur Gewalt
 aufgerufen - auch hier haben Konsequenzen für die Hetzer bisher
 Seltenheitswert gehabt. Und in Sachsen ist nun versucht worden, ein
 Versammlungsverbot für Heidenau zu erlassen. Fatal. So kapituliert
 man vor den Fremdenfeinden. Gerichtlich ist dieses Verbot am Freitag
 zwar zum Glück gekippt worden. Trotzdem werden sich die
 Rechtsradikalen ins Fäustchen lachen, weil es ihnen doch beinahe
 gelungen wäre, ein friedliches Willkommensfest für Flüchtlinge zu
 verhindern. Was ist nur los in Deutschland? Was sind eigentlich die
 wiederholten Androhungen des Innenministers und anderer Politiker
 wert, hart und bestimmt gegen Hass und Gewalt vorgehen zu wollen?
 Offenbar nichts. Es fehlt an konsequenten Handlungen. Gewiss, die
 Polizeigewerkschaften haben recht, wenn sie beklagen, dass in den
 vergangenen Jahren Zigtausende Stellen abgebaut wurden. Viele Beamte
 gehen auf dem Zahnfleisch, weil weniger Personal eine größer werdende
 Belastung aushalten muss. Diese Rechnung geht zwangsläufig nicht auf.
 Hier muss politisch in den Ländern gegengesteuert werden. Vom
 Notstand zu sprechen, ist freilich übertrieben. Aber die Sicherheit
 in Deutschland hat unter den Spardiktaten der Vergangenheit massiv
 gelitten. Das ist in vielen Bereichen erkennbar. Und dennoch hat der
 Rechtsstaat die Pflicht, mit allen Mitteln jene zu schützen, die hier
 friedlich demonstrieren und leben wollen oder auch nur mit einem Fest
 ein Zeichen setzen möchten. Dann muss eben an Sicherheit mobilisiert
 werden, was an Sicherheit mobilisiert werden kann. Dafür gibt es die
 länderübergreifende Zusammenarbeit. Sachsen bleibt ein Paradebeispiel
 dafür, wie man nicht mit dem Flüchtlingsthema umgehen sollte.
 SPD-Chef Sigmar Gabriel hat unlängst richtigerweise betont, dass man
 nicht nach dem Aufstand der Anständigen rufen kann, wenn es keinen
 Anstand der Zuständigen gibt. Dass der an einigen Stellen fehlt, und
 zwar nicht nur in Sachsen, dieser Eindruck drängt sich immer mehr
 auf.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Lausitzer Rundschau
 
 Telefon: 0355/481232
 Fax: 0355/481275
 politik@lr-online.de
 
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