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JLL: Transaktionsvolumen auf dem deutschen Wohnungsmarkt bricht alle Rekorde

Geschrieben am 03-07-2015

Frankfurt (ots) - Im ersten Halbjahr 2015 bricht der deutsche
Wohn-Transaktionsmarkt nach Angaben von JLL alle Rekorde. Insgesamt
wurden Immobilien im Wert von ca. 17,5 Mrd. Euro gehandelt (H1 2014:
6,9 Mrd. Euro). Damit liegt das Investitionsvolumen bereits zum
Halbjahr nur noch wenig unter dem Rekordergebnis des Gesamtjahres
2005 (knapp 20 Mrd. Euro). Alle Gesamtjahresvolumina seit 2006 wurden
bereits in den ersten sechs Monaten überschritten. Insgesamt
wechselten im bisherigen Jahresverlauf fast 270.000 Wohnungen die
Eigentümer (H1 2014: 120.000 Wohnungen).

Der Anteil direkter Investments durch ausländische Investoren in
den deutschen Wohnungsmarkt ist in den ersten sechs Monaten deutlich
auf 15 % gesunken (H1 2014: 25 %). Zu großen Teilen sind sie
demgegenüber engagiert in deutschen Wohn-AGs sowie Fondsvehikel.

Nach der Übernahme der Gagfah durch die Deutsche Annington Anfang
des Jahres zu einem Preis von ca. 8 Mrd. Euro, wurde im Juni die
Südewo, ehemals LBBW-Wohnen, für 1,9 Mrd. Euro von einem
Investorenkonsortium unter der Führung der Patrizia AG erworben. Die
Haltedauer dieses Portfolios war mit gerade einmal zwei Jahren dabei
relativ kurz. Die Patrizia AG war auch an der dritten
Groß-Transaktion beteiligt, bei der anteilig etwa 13.500 Wohnungen in
Deutschland für ca. 880 Mio. Euro von skandinavischen Investoren
erworben wurden. In ähnlicher Größenordnung bewegte sich die
Übernahme der Westgrund AG durch die Adler Real Estate (ca. 800 Mio.
Euro). Die Konsolidierung geht damit weiter: Bei den großen
Bestandshaltern, und zwar sowohl den börsennotierten
Wohnungsunternehmen wie auch den Asset Managern, beobachten wir eine
voranschreitende Konzentration. Die regionalen Schwerpunkte bei
Wohnportfolien liegen mit mehr als 2,2 Mrd. Euro traditionell in
Berlin vor der Region Hamburg (730 Mio. Euro). An dritter Stelle
steht Stuttgart (460 Mio. Euro mit einem großen Teil des
Südewo-Portfolios gefolgt von Frankfurt (440 Mio. Euro).

Auch ohne Fusionen und Großdeals (> 500 Mio. Euro) würde das
Volumen mit ca. 6,0 Mrd. Euro (H1 2014: 3,6 Mrd. Euro) auf einem
Rekordkurs liegen. Dazu trugen insgesamt mehr als 220 Transaktionen
mit einer durchschnittlichen Portfoliogröße von 1.200 Wohnungen bei.
Weiterverkäufe und Portfoliobereinigungen analog zur Strategie der
Bestandshalter in einem sehr günstigen Zinsumfeld und guten
makroökonomischen Parametern sind dafür verantwortlich.

Auch Projektentwicklungen von neu errichteten Wohnungen in den
großen Metropolen bleiben ein Thema. So wurden im ersten Halbjahr
fast 1 Mrd. Euro in Wohnbauprojekte investiert, die noch im Bau
sind. Vor einem Jahr lag die Investitionssumme lediglich halb so
hoch. Weitere Trends wie verstärkte Suche und Erwerb von
Apartmentblöcken mit Klein- und Kleinstwohnungen (<40 m²), bekannt
unter dem Label Mikroapartments, als auch Studentenwohnungen werden
von Spezialfonds ins Visier genommen. Sie versprechen höhere Renditen
im Vergleich zu Neubauwohnungen in einem ebenfalls wachsenden Markt.
Allerdings verbunden mit größeren Herausforderungen im operativen
Management.

Die Fusionswelle bei den Wohnungsunternehmen wird vermutlich noch
eine Weile andauern. Insbesondere die direkten Konkurrenten der
Deutschen Annington, namentlich die Deutsche Wohnen, aber auch die
LEG NRW, Adler Real Estate und andere sehen sich bei der momentanen
Marktlage und möglicher Effizienzgewinne mit der Erwartung der
Investoren konfrontiert, die Möglichkeiten geringer
Kapitalmarktkosten und Skaleneffekte für anorganisches Wachstum zu
nutzen. Gleichzeitig würden die Bestände an die spezifischen
Strategien der Unternehmen angepasst. Damit differenzieren sich
Wohnungsbestandshalter geografisch und qualitativ, u.a. durch den
Verkauf von kleineren, nicht zur Strategie und in das Stammportfolio
passende Bestände. Insgesamt könnten diese Trends 2015 für ein
Transaktionsvolumen weit über 25 Mrd. Euro sorgen. Im best case
könnten es auch bis zu 30 Mrd. Euro werden - dann maßgeblich geprägt
durch einige weitere große Portfolien und Unternehmen wie ADO und das
BGP-Portfolio, die derzeit als Kandidaten für einen Börsengang bzw.
einen Verkauf gehandelt werden.



Pressekontakt:
Dorothea Koch, Tel. +49 (0) 69 2003 1007, dorothea.koch@eu.jll.com


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