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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Bericht der Gutachterkommission zu Behandlungsfehlern Vergleichsweise bessere Adresse PETER STUCKHARD

Geschrieben am 15-06-2015

Bielefeld (ots) - Ein Krankenhaus ist keine Wellness-Oase. Hier
versuchen Ärztinnen und Ärzte mit scharfen Messern, potenziell
gefährlichen Strahlen und hochwirksamen Arzneimitteln Patienten zu
heilen. Wer glaubt, er gehe kein Risiko ein, wenn er sich einer
Behandlung unterzieht, irrt fundamental. Das gilt auch und
insbesondere für Maßnahmen, die nicht der Wiederherstellung der
Gesundheit, sondern verblasster Schönheit gelten. Erschwert eine
Komplikation den Krankheitsverlauf oder bleibt der erhoffte
Heilungserfolg ganz aus, sind Patienten oft irritiert. Hätte der Arzt
das nicht vorhersehen müssen, hat er womöglich einen Fehler gemacht?
Dabei liegen manche Entwicklungen allein in der Krankheit begründet.
Für eine Hirnhautentzündung als Komplikation der Maserninfektion wird
man nur das Schicksal verantwortlich machen können. Anders ist es,
wenn die Komplikation durch eine fehlerhafte Behandlung eintritt. Ob
sich dann aber ein Ursache-Wirkung-Zusammenhang herstellen lässt,
müssen im Zweifel Richter beurteilen. Die können das natürlich nicht.
Es schlägt die Stunde der medizinischen Gutachter, über deren
Qualifikation, Sorgfalt und vor allem deren Unabhängigkeit derzeit
viel diskutiert wird. Da ist die Ärztekammer die vergleichsweise
bessere Adresse. Für Privatpatienten ohnehin die einzige Möglichkeit,
sich außergerichtlich und unentgeltlich Klarheit zu verschaffen.
Kassenpatienten steht zudem die Möglichkeit offen, sich an ihre
Krankenkasse zu wenden. Welche Option man zieht, liegt im Bereich der
persönlichen Überzeugungen. Das Patientenrechtegesetz hat immerhin,
zum Beispiel im Bereich der Beweislast bei Haftungsfragen, einige
Klarstellungen gebracht. Dennoch: Es ist für Patienten nach wie vor
kein einfacher Weg, bei ärztlichen Behandlungsfehlern ihr Recht zu
suchen. Denn abgesehen von einigen Ausnahmefällen muss der Patient
dem Arzt beweisen, dass der einen Fehler gemacht hat.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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