(Registrieren)

NOZ: NOZ - Interview mit Frank-Walter Steinmeier, Bundesaußenminister

Geschrieben am 04-06-2015

Osnabrück (ots) - Außenminister hofft beim G7-Gipfel auf Impulse
im Kampf gegen Epidemien

"Brauchen Russland dringend" - Staatentreffen "gut und richtig"

Osnabrück.- Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat die
Teilnehmer des G7-Gipfels dazu aufgerufen, im Kampf gegen Krankheiten
in den ärmeren Regionen der Welt eine stärkere Kooperation zu
vereinbaren. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) sagte der SPD-Politiker, die Weltgemeinschaft sei bei
der jüngsten Ebola-Epidemie in Westafrika "nicht gut genug
aufgestellt" gewesen, um ihr schnell genug Herr zu werden. Sie könne
"froh sein darüber", dass ihre gemeinsamen Anstrengungen am Ende
gewirkt hätten. "Beim nächsten Mal müssen wir schneller sein",
plädierte der Minister für einen Aktionsplan der Regierungschefs, die
sich am Wochenende im bayrischen Elmau treffen. Steinmeier zeigte
sich skeptisch, was Forderungen der deutschen Wirtschaft nach einem
Memorandum gegen Wirtschaftsspionage betrifft. Auf dem G7-Gipfel
werde kein Staat einem solchen Votum widersprechen. "Ob das
sicherstellt, dass es nun keine Wirtschaftsspionage mehr gibt, ist
eine andere Frage", fügte der Sozialdemokrat hinzu. Der Minister hält
es für wichtig, dass Russland möglichst rasch wieder an den Treffen
der stärksten Industriestaaten teilnimmt. "Wir dürfen kein Interesse
daran haben, dass G8 auf Dauer ein G7-Format bleibt", sagte er. "Im
Gegenteil: Wir brauchen Russland dringend bei der Lösung von
festgefahrenen Konflikten in unserer europäischen Nachbarschaft wie
in Syrien, im Irak, in Libyen und beim iranischen Atomprogramm."
Gleichwohl habe der Westen nicht ignorieren können, dass Russland
Völkerrecht gebrochen habe. Globale Gipfel wie von G7 oder G8 hält
Steinmeier für wichtig. "In einer Welt voller Krisen ist es gut und
richtig, dass sich die großen, wirtschaftsstarken Staaten treffen und
miteinander beraten", sagte er der "NOZ".

Steinmeier: Vereinbarungen von Minsk wirken

Minister erwartet keine Pleite der Ukraine - Gegen weitere
Russland-Sanktionen

Osnabrück.- Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat
sich zuversichtlich gezeigt, dass es in der Ukraine nicht zu einer
Staatspleite kommt. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Donnerstag) sagte er, Deutschland helfe dem Land auf
vielfache Weise. "All diese Maßnahmen, zusammen mit denen anderer
europäischer Partner, der Europäischen Union und auch der USA,
Kanadas und Japans sollen dazu beitragen, die befürchtete
Zahlungsunfähigkeit der Ukraine zu vermeiden", zeigte sich der
Außenminister von einer positiven Entwicklung überzeugt. Ungeachtet
zahlreicher Verletzungen der Waffenruhe verteidigte er den
Friedensplan für die Ostukraine. "Wir sind weit davon entfernt, die
Minsker Vereinbarungen schon umgesetzt zu haben", sagte er. "Aber
zweifellos wirken sie mäßigend auf das Kampfgeschehen." Steinmeier
bescheinigte der ukrainischen Staatsführung, hart für den
Waffenstillstand zu arbeiten: "Präsident Poroschenko bemüht sich
sichtbar, die freiwilligen Bataillone unter das zentrale Kommando der
nationalen Armee zu bekommen." Neben Separatistengruppen sind es
diese Kräfte, die nach Beobachtung der OSZE auch auf ukrainischer
Seite immer wieder Gewalt anwenden. Mit Blick auf Russland sprach
sich der Außenminister gegen weitere Strafmaßnahmen aus. Zusätzliche
Sanktionen seien gegenwärtig "ebenso wenig hilfreich wie die jetzt
bekannt gewordene russische Liste für Einreiseverbote westlicher
Politiker".



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

568565

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: Bildung Lehrermangel in Sachsen-Anhalt verschärft sich Halle (ots) - In Sachsen-Anhalt droht eine dramatische Zuspitzung des Lehrermangels. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Schon jetzt kann jede zehnte Stunde Fachunterricht nicht gegeben werden. Je nach Schulform fehlen vor allem Lehrer für Englisch, Wirtschaft und Technik. 2017 werden bei steigenden Schülerzahlen nach einer Prognose des Kultusministeriums an allgemeinbildenden Schulen 948 Lehrer vor allem aus Altersgründen den Dienst verlassen, nach den bisherigen Plänen sollen dann mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Kommunen in der Schuld Düsseldorf (ots) - Bund und Länder bürden den Kommunen immer mehr Lasten auf. Das ist die Ursache für einen großen Teil der kommunalen Finanzmisere. Aber eben nur für einen großen Teil. Die Kommunen müssen trotzdem ausreichende Anstrengungen unternehmen, um ihre Schulden in den Griff zu bekommen. Die neuen Zahlen des Statistischen Lan- desamtes belegen: Viele tun das nicht. Ein Beispiel: Die Stadt Düsseldorf hat sich von ihren RWE-Aktien getrennt. Schon vor Jahren, als die Papiere noch etwas wert waren. Mit dem Geld hat Düsseldorf mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Russland und Katar sind nicht WM-würdig Düsseldorf (ots) - Südafrika war ein guter Gastgeber der Weltmeisterschaft 2010. Trotzdem spricht vieles dafür, dass hochrangige Fifa-Funktionäre bei der Vergabe kräftig abkassiert haben. Die WM hat der afrikanische Staat höchstwahrscheinlich dank der Bestechungsgelder bekommen. Das gilt nicht so eindeutig bei den Vergaben an Russland und Katar. Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt zwar kräftig wegen Korruption, aber hat noch nicht einmal Beschuldigte genannt, geschweige denn ihre Verhaftung betrieben. Insofern würde einem mehr...

  • Rheinische Post: Ramelow ruft Linke zu neuer Positionierung gegenüber der Bundeswehr auf Düsseldorf (ots) - Vor dem Bundesparteitag der Linken an diesem Wochenende in Bielefeld hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow seine Genossen zu einer neuen Positionierung gegenüber dem Militär aufgerufen. "Wir sollten unser Verhältnis zur Bundeswehr klären", sagte der Linken-Politiker der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Die Bundeswehr sei als Verteidigungsarmee nötig, und für ihn seien auch die Standorte der Bundeswehr in Thüringen wichtig. Es sei "nicht in Ordnung, dass die Bundeswehr mehr...

  • Rheinische Post: Vesper für unverzügliche Fifa-Reformen Düsseldorf (ots) - Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), Michael Vesper, mahnt nach der Rücktrittsankündigung von Fifa-Präsident Joseph Blatter zu einer zügigen Erneuerung des Fußball-Weltverbands. "Bislang ist Sepp Blatter noch nicht wirklich zurückgetreten. Er hat seinen Rücktritt lediglich angekündigt. Es wäre fatal, wenn man ihn nun den Prozess zur Suche seines Nachfolgers steuern ließe", sagte er der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Der notwendige Neuanfang mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht