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Allg. Zeitung Mainz: Wettlauf mit der Zeit / Kommentar von Stefanie Widmann zu multiresistenten Keimen

Geschrieben am 02-06-2015

Mainz (ots) - Es gibt Probleme, die sind hausgemacht. Dazu gehören
eindeutig die multiresistenten Keime (MRSA), die eine stetig
wachsende Gefahr in Kliniken darstellen - vor allem für Patienten,
die bereits geschwächt sind und ihre ganze Kraft brauchen, gegen ihre
eigentliche Erkrankung zu kämpfen. Die Prognosen, dass bis 2050
multiresistente Keime mehr Menschen dahinraffen könnten als Krebs,
klingen erschreckend, unrealistisch allerdings nicht. Bei allen
Lebewesen steht die Erhaltung der Art als wichtigste Aufgabe ganz
oben, Anpassung ist die Basis der Überlebensstrategie. Dass sich
daher irgendwann jene Bakterien rasant vermehrten, die sich so
verändert hatten, dass ihnen die "Superwaffe" Antibiotikum nichts
mehr anhaben konnte, war absehbar. Das lernt jeder Schüler im
Biologieunterricht. Die Euphorie über die "Errungenschaft"
Antibiotikum, die zweifellos die Lebenserwartung der Menschen
deutlich verlängerte, führte seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts
zum massenhaften und teils völlig sinnlosen Einsatz, etwa bei viralen
Infekten. Genau hier hat die Resistenzbildung ihren perfekten
Nährboden. Wie aber will man solcher Bakterien Herr werden? Anfang
des Jahres ging eine Meldung durch die Medien, dass Bonner
Wissenschaftler eine Substanz gefunden hätten, die MRSA tötet.
Tierversuche verliefen erfolgreich. Bleibt zu hoffen, dass ein
solches Mittel gegebenenfalls mit so viel Vernunft und Verstand
eingesetzt wird, dass es einige Jahrzehnte dauert, bis die Bakterien
erneut dagegen resistent geworden sind. Verhindern lässt sich das
letztlich nicht. Deshalb wird es nicht reichen, bei einer neuen Waffe
gegen MRSA die alten Fehler zu vermeiden. Parallel wird sofort die
Entwicklung weiterer Gegenmittel anlaufen müssen. Es bleibt ein
Wettlauf mit der Zeit.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de


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