(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Korpsgeist der Dienste BND-Affäre erschüttert den Berliner Politikbetrieb

Geschrieben am 04-05-2015

Cottbus (ots) - Bekannt sind in der BND-Affäre bisher nur
Puzzle-Teile. Dass sie sich am Ende zum Bild eines
verselbstständigten Geheimdienstes samt einer mit der Kontrolle
überforderten Politik und eines lügenden Kanzleramtes fügen, ist nur
eine Vermutung, wenn auch eine relativ plausible. Es kann aber auch
eine ganz andere Erklärung geben. Schnelle Vorverurteilungen sind
daher völlig deplatziert, ehe nicht alles im Bundestag auf den Tisch
gekommen ist. Völlig deplatziert ist aber genauso der Korpsgeist, mit
dem sich die Spitzen aller deutschen Dienste inklusive des
Innenministers gestern hinter den BND stellten. Und nebenbei auch
noch hinter die amerikanische NSA. Da wurde sogar noch der
Fahndungserfolg von Oberursel hervorgekramt, um die Notwendigkeit der
internationalen Kooperation im Antiterrorkampf hervorzuheben. Mit
Verlaub, aber in Hessen hat eine aufmerksame Baumarktverkäuferin die
Fahnder alarmiert und kein Geheimdienstcomputer. Es ist verständlich,
wenn sich die Sicherheitsdienste angesichts der misstrauischen
Öffentlichkeit verheizt fühlen. Sie leisten gute Arbeit. Bisher ist
in Deutschland kein großer Anschlag gelungen. Dafür bekommen die
Dienste vergleichsweise wenig Anerkennung. Freilich, in der
BND-Affäre geht es gar nicht um Terrorabwehr. Alle Hinweise darauf
sind Nebelkerzen. Es geht um Recht und Gesetz, an das sich jeder zu
halten hat. Es geht um den Verdacht der Wirtschaftsspionage der
amerikanischen NSA gegen europäische Ziele unter Mithilfe des
deutschen Auslandsgeheimdienstes. Nicht mehr, nicht weniger. Dieser
Verdacht muss ausgeräumt oder ein plausibles Motiv für die Handlungen
und Unterlassungen vorgelegt werden. Erst dann, liebe Schlapphüte,
haben euch alle wieder lieb. Nun ja, wenigstens ein wenig.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

566371

weitere Artikel:
  • NOZ: Interview mit Jens Böhrnsen, Bremens Bürgermeister Osnabrück (ots) - Böhrnsen will nach der Wahl in Bremen einen Sparkurs einschlagen SPD-Spitzenkandidat: Schwerpunkte in Bildung und Wissenschaft - Für Fortsetzung der rot-grünen Koalition Osnabrück.- Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) will nach einem möglichen Wahlsieg bei der Bürgerschaftswahl am 10. Mai einen Sparkurs einschlagen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte Böhrnsen: "Wir drehen den Euro nicht nur einmal, sondern mehrfach um, bevor wir ihn ausgeben." Er fügte hinzu, angesichts mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): medien-info: Gauck würdigt Opferrolle der Sowjet-Soldaten Bielefeld (ots) - Bundespräsident Joachim Gauck hat ungeachtet der aktuellen politischen Differenzen Europas mit Russland die besondere Opferrolle der sowjetischen Kriegsgefangenen im zweiten Weltkrieg gewürdigt. "Auch wenn wir uns in den vergangenen Jahrzehnten sehr intensiv mit der NS-Zeit auseinandergesetzt haben, so gab es doch Gruppen von Opfern, deren Schicksal gewissermaßen im Erinnerungsschatten lag - die sowjetischen Kriegsgefangenen sind eine solche Gruppe. Ich möchte am Mittwoch an sie erinnern", sagte Gauck der in Bielefeld mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Arbeitsrechtler Gregor Thüsing regt "obligatorische Schlichtung" ohne verbindliches Ergebnis an - "Wenn nicht jetzt, wann dann?" Berlin / Saarbrücken. (ots) - Um Tarifauseinandersetzungen wie derzeit bei der Bahn künftig zu entschärfen, hat der Bonner Arbeitsrechtler Gregor Thüsing eine "obligatorische Schlichtung" vorgeschlagen. Thüsing sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe), diese könne schon vor einem möglichen Streik greifen, wenn eine der beiden Seiten sie verlange. Allerdings solle das Ergebnis nicht bindend sein. Ein solcher Schlichtungsversuch biete aber einen Anhaltspunkt, was ein neutraler Dritter als angemessene Lösung betrachte und mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Wirtschaft Haseloff weist Kritik an Wirtschaftspolitik Sachsen-Anhalts zurück Halle (ots) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) wehrt sich gegen Kritik an der Wirtschaftspolitik des Landes. "Unser Land hat eine gute Zukunft", schreibt er in einem Exklusivbeitrag für die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). Sachsen-Anhalt habe sich seit 1990 in vielen Bereichen kontinuierlich positiv entwickelt. So gelinge es dem Land, seit 2012 jeden Haushalt ohne neue Schulden zu finanzieren. "Deshalb sind wir auch nicht im Sanierungsverfahren wie Berlin, Bremen, das Saarland mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Innenausschuss-Vorsitzender Bosbach mahnt zur Mäßigung im Koalitionsstreit Köln (ots) - Köln. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), hat im Koalitionsstreit über die BND-Affäre zur Mäßigung aufgerufen. "Die Union sollte auf die Attacken der SPD jetzt nicht hitzig, sondern betont kühl und sachlich reagieren", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Online-Ausgabe). "Sie sollte Sachverhalt und Verantwortlichkeiten komplett aufklären, etwaige Fehler zügig korrigieren und notwendige Konsequenzen ziehen." Mit Blick auf die jüngsten Attacken des SPD-Vorsitzenden und Vizekanzlers mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht