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Lausitzer Rundschau: Alternative am Abgrund Zum Zustand der AfD

Geschrieben am 24-04-2015

Cottbus (ots) - Der Abgang von Hans-Olaf Henkel aus der Führung
der Alternative für Deutschland markiert vielleicht nicht das Ende
der AfD. Aber das mindestens vorläufige Ende ihres Versuches, eine
für bürgerliche Menschen wählbare Alternative zur FDP zu sein. Denn
genau dafür war Henkel, Ex-FDP-Mann, Ex-BDI-Präsident, geholt worden.
Dieses Zugpferd ist nun weg. Gegen den Euro, für konservative
Familienwerte, mehr innere Sicherheit, all das geht noch für ehemals
liberale Wähler. Aber mit Le Pen gegen Europa und mit Pegida gegen
Ausländer und Flüchtlinge, das geht nicht. Da befindet sich der
Rubikon. Einige in der AfD spielen damit, ihn zu überschreiten oder
lassen die Grenze bewusst im Unklaren, um rechte Wähler anzulocken.
Die Sache ist nicht geklärt, es geht offen gegeneinander. Der
Vorsitzende und Parteigründer Bernd Lucke strebt nun einen
Mitgliederentscheid an, einen finalen Showdown. Aber er wird so die
Geister nicht loswerden, die seine Stellvertreter Frauke Petry und
Alexander Gauland vor allem im Osten gerufen haben. Er wird Petry und
Gauland selbst nicht loswerden. Das ist nicht das Einzige. Die AfD
zieht, wie Henkel bei seinem Abgang ungeschminkt beschrieben hat,
viele zwielichtige Personen an. "Spinner, Pleitiers, Karrieristen".
Das ist normal bei einer Parteineugründung. Aber bei der AfD bekommt
die Führung dieses Phänomen nicht in den Griff. Weil es sich
vermischt mit dem ungelösten, fundamentalen Richtungsstreit. Es gibt
in fast allen Landesverbänden persönliche Skandale, Rücktritte,
Querelen, Unregelmäßigkeiten. Eitelkeiten und Hass bestimmen das
Klima. Auch in den Gremien ganz oben. Fast alles ist erlaubt. Gegen
den letzten Parteitag in Bremen mit all seinen Tricks und versuchten
Fouls waren Versammlungen früherer Studentenparlamente gesittete
Kirchentagsveranstaltungen. Und der nächste Parteitag im Juni, der
Entscheidungen bringen soll, wird noch schlimmer werden. Das findet
jetzt jedoch alles nicht mehr in Hinterzimmern statt, sondern unter
den Augen einer aufmerksamen Öffentlichkeit. Links von der SPD hat es
zwei erfolgreiche Neugründungen gegeben, die jeweils einer klaren
Linie folgten. Die Grünen als ökologische Partei, die Linke als
strikt pazifistisch-sozialistische Partei. Beide hatten es zunächst
innerparteilich auch nicht einfach. Was soll da entsprechend auf der
rechten Seite sein, was die Union nicht abdeckt? Nein zum Euro allein
reicht wohl nicht. Und was soll da Wähler binden, wenn es so unseriös
daherkommt. Die AfD steht gegenwärtig weit näher am Abgrund, als sie
selbst vielleicht weiß.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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