(Registrieren)

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Gauck/Türkei/Völkermord

Geschrieben am 23-04-2015

Stuttgart (ots) - Die Aufforderung, sich den Grausamkeiten der
Vergangenheit zu stellen, darf nicht nur in Richtung Türkei gelten.
Sie muss - gerade in diesem Fall - auch für die Kirchen, auch für die
Deutschen gelten. Denn auch sie haben Schuld auf sich geladen. Zum
ökumenischen Gedenkgottesdienst im Berliner Dom hat der
EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm beispielhaft daran
erinnert, dass die evangelische Kirche damals über den
Armenier-Genozid genau Bescheid wusste, aber wegschaute und untätig
blieb.

Bundespräsident Joachim Gauck schilderte, dass deutsche Militärs
an der Planung und einige sogar an der Durchführung von Deportationen
beteiligt waren. Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg hatte
1915 von Berlin aus dekretiert: "Unser einziges Ziel ist, die Türkei
bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob
darüber Armenier zu Grunde gehen oder nicht." Es ist notwendig, auch
über diese Wahrheiten zu sprechen. Nur wer eigenes Versagen
anerkennt, kann andere glaubwürdig ermuntern, die düsteren Seiten
seiner Geschichte nicht zu verdrängen.



Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

565582

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu EU-Sondergipfel/Flüchtlinge Stuttgart (ots) - Keine Frage, das klingt beeindruckend. Beim EU-Gipfel kündigten die Staats- und Regierungschefs einer nach dem anderen an, Schiffe, Flugzeuge und Helikopter zur Rettung von Bootsflüchtlingen ins Mittelmeer zu schicken. Deutschland wird mit zwei Schiffen Gutes tun. Mit ihrer Ausweitung kann die Operation "Triton" der EU-Grenzschutzagentur Frontex, die dafür das Dreifache der bisherigen Finanzmittel erhält, mehr Leben retten. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte lautet, dass die Nothilfe nicht ausreicht. mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu BND/NSA Stuttgart (ots) - Es scheint so, als hätte sich der deutsche Auslandsgeheimdienst von den US-Kollegen zunächst übertölpeln und als Helfershelfer ausnutzen lassen. Als ihm klar wurde, welche Handlangerdienste er da betreibt, um Personen und Institutionen auszuspähen, die dem Schutz des Grundgesetzes unterliegen, wurde die Aktion vertuscht. Die Öffentlichkeit und selbst die vom Parlament bestellten Kontrolleure haben eher zufällig davon erfahren. Welches Ausmaß die auf diesem Wege betriebene Spionage hatte, ist noch unklar. Sie war mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Auschwitz-Prozess/Gröning Stuttgart (ots) - Dieser Prozess wird nicht nur der Verantwortung gerecht, die die deutsche Gesellschaft für die Nazizeit trägt. Er tut auch weh. Das ist gut so. Wenn es möglich wäre, müsste der Angeklagte Oskar Gröning dazu verurteilt werden, Zeugnis abzulegen in Schulen. Viele Opfer tun es, aber kein einziger Täter. In ihre Köpfe zu blicken ist wichtig. Kein Film und kein Text können die unmittelbare Schilderung ersetzen. Der Horror der NS-Zeit ist lebendig und muss die Schüler heute erfassen, damit sie daraus lernen. Doch dies mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Anfang vom Ende der AfD - Kommentar Ravensburg (ots) - Man kann es sich schönreden: Der frühere BDI-Chef Henkel ist Führung gewohnt. Ein Alphatier, das sich nur schwer in Gremien anderen Alphatieren unterordnen kann. Das mit ihm und der AfD konnte ja nichts werden, werden nun einige sagen. Tatsächlich ist der Abgang des wirtschaftsliberalen Aushängeschilds der Partei nach nur wenig mehr als einem Jahr eine Katastrophe für die AfD. Es ist das Fanal, dass der Richtungsstreit zwischen mit Pegida flirtenden Rechtsnationalen einerseits und enttäuschten CDU- und FDP-Wählern mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: zu: Henkel (AfD) Kommentar von Gerhard Windscheid Karlsruhe (ots) - Die Köpfe, die in CDU und CSU für eine wertkonservative Politik stehen, sind in der Vergangenheit immer weniger geworden. Lucke wollte die Lücke füllen, aber der parteiinterne Zwist belastet die Zukunftschancen der AfD. Im Juni soll es einen Parteitag geben. Dann wird sich entscheiden, welche Richtung die Oberhand gewinnt. Hans-Olaf Henkel wird wohl mit von der Partie sein, denn der Partei als solcher will er bis auf Weiteres treu bleiben. Rückendeckung für Lucke kann er dann aber nur noch vom Plenum aus geben. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht