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Thüringische Landeszeitung: Fracking ja, aber! - Umweltschutz kontra Versorgungssicherheit / Leitartikel von Bernd Hilder zum Fracking-Gesetzentwurf der Bundesregierung

Geschrieben am 02-04-2015

Weimar (ots) - Fracking in Deutschland komplett zu verbieten, so
wie es manche Umweltverbände fordern, wäre umweltpolitisch überzogen
und könnte die Versorgungssicherheit mit Energie gefährden. Dass der
Umweltschutz beim Pressen von Gasvorkommen aus dem Erdreich
allerdings höchste Priorität haben muss, das zeigen abschreckende
Beispiele aus den USA: Mancherorts können Bürger dort mit Feuerzeugen
den gasverseuchten Strahl ihres Trinkwassers direkt am Hahn zum
Brennen bringen. Das muss in Deutschland verhindert werden.

Deshalb ist der Entwurf von Umweltministerin Hendricks ein
gangbarer Kompromiss: Er macht Fracking nur unter strengen Auflagen
möglich und soll jegliche Gefahren für Trinkwasser ausschließen. Ob
allerdings Fracking in Deutschland je über Probebohrungen
hinauskommen wird, ist eher unwahrscheinlich. Derzeit ist es kaum
gegen den Widerstand der Bevölkerung durchsetzbar.

Dabei lohnt sich eine differenzierte Betrachtungsweise des
ideologisch befrachteten Reizthemas. Die Methoden, Erdgas oder Erdöl
aus dem Boden zu pressen, werden immer umweltverträglicher. Das
Öl-Fracking in den USA hat international zu einem Verfall der
Ölpreise geführt, was zwar Förderländern wie Saudi-Arabien oder
Venezuela schadet, insgesamt aber der Weltwirtschaft nutzt.
Erdgas-Fracking wiederum kann Europas Abhängigkeit von Russland
vermindern, was positive machtstrategische Auswirkungen hätte.

Fracking sollte bei Minimierung seiner Umweltgefahren als
zusätzliche Übergangsenergie betrachtet werden, bis die
Energieversorgung allein aus regenerativen Quellen sichergestellt
werden kann. Und ist die Öl- und Erdgasförderung in Russland wirklich
umweltschonender, als es Fracking hierzulande wäre? Eine
Versachlichung der aufgeheizten Debatte wäre hilfreich!



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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