(Registrieren)

Weser-Kurier: Kommentar von Katrin Pribyl zum amnesty-Bericht

Geschrieben am 31-03-2015

Bremen (ots) - Die Welt war entsetzt und fassungslos, als im
vorigen Jahr die brutalen Hinrichtungsvideos der Terrormiliz
Islamischer Staat als Propagandawaffe durchs Internet schossen. Der
aktuelle Bericht von amnesty international zu Todesstrafen sollte
ebenfalls Entsetzen auslösen. Denn obwohl sich die internationale
Gemeinschaft dem Kampf gegen den Terrorismus verschrieben hat, sieht
das Rechtssystem in einigen Ländern ebenfalls düster aus. Politische
Gegner werden nach einer Gerichtsbarkeit, die den Namen nicht
verdient, exekutiert. Innerstaatliche Konflikte werden durch den Mord
an Kritikern auf barbarische Weise "gelöst". Meistens dient die
Strafe weniger der Sühne eines Verbrechens als dem Machterhalt
skrupelloser Regimes. Trotzdem ist die Kritik demokratischer
Regierungen daran allzu oft nur ein Flüstern. Die guten
Wirtschaftsbeziehungen zu China will keiner aufs Spiel setzen, auch
wenn Menschenrechtler von tausenden Hinrichtungen pro Jahr ausgehen.
Die islamischen Despoten des Königreichs Saudi-Arabien lassen auf
öffentlichen Plätzen Frauen wegen Ehebruchs köpfen. Als
Handelspartner - sogar in fragwürdigen Rüstungsgeschäften - will
Deutschland die arabische Regionalmacht aber nicht zu hart vor den
Kopf stoßen. Dabei sollten die Werte unserer Gesellschaft über
solchen Interessen stehen. Es gilt, sie stets zu verteidigen. Ebenso
schrecklich wie hilflos ist es, wenn nun vermehrt Länder wie Pakistan
Terroristen mit ihren eigenen grausamen Waffen zu schlagen versuchen.
Den Kampf gegen die Taliban, al-Qaida oder den Islamischen Staat
gewinnt man so nicht. Exekutionen schrecken Terroristen nicht ab, im
Gegenteil. Damit zeigen Regierungen vor allem, was sie von
Menschenrechten halten: wenig bis nichts. Diesem Verdacht setzen sich
auch die USA aus. Hier sorgen immer wieder grausame Tötungspannen für
Schlagzeilen und die anschließenden absurden Debatten für
Kopfschütteln. Ein demokratischer Rechtsstaat sollte sich nie auf
dieselbe Stufe stellen wie jene, die er bestrafen will. Es wird Zeit,
dass sich die Führungsmacht der westlichen Welt ihren eigenen Irrsinn
endlich eingesteht.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

564032

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Richtige Entscheidung Zu Kampfdrohnen für Europa Cottbus (ots) - Dem Krieg ist mit moralischen Maßstäben nicht beizukommen, er markiert das Ende jeglicher Moral. Insofern sind die moralischen Argumente gegen bewaffnete Drohnen verfehlt. Von jeher war die Entwicklung von Waffen darauf ausgerichtet, einerseits ihre Wirksamkeit zu erhöhen, entweder im Sinne möglichst großer Zerstörung oder möglichst großer Zielgenauigkeit, und andererseits das eigene Risiko zu minimieren, meistens durch Distanz. Der Einsatz von Drohnen auf dem Schlachtfeld bedeutet kein abstrakteres Töten als das Drehen mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Gauweiler Stuttgart (ots) - Gauweilers bittere Bilanz lautet: Es gibt - generell - keinen Respekt mehr vor der anderen Meinung und dem Wettstreit der Argumente. Es wird durchregiert und abgehakt. Parteilinie geht über politische Verantwortung, und sei die Mehrheit in einer Großen Koalition noch so bequem wie zermürbend übermächtig. Erst recht, wenn es um den Euro geht. Wie bei einem wie Seehofer, der schon deshalb nicht zu seinem Wort stehen kann, weil er sich unentwegt dreht und wendet. Richtungslos. Pressekontakt: Stuttgarter Nachrichten mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Gauweilers Ende Bielefeld (ots) - Peter Gauweiler ist ein schillernder Quertreiber. Vor der bayerischen Landtagswahl und der Europawahl war er Parteichef Horst Seehofer als Vize gut genug, um der CSU zumindest ein euroskeptisches Profil zu geben. Gauweilers Kritik am Euro und an Europa sollte die Stimmenverluste der CSU in Richtung AfD in Grenzen halten. Das hat einigermaßen funktioniert. Dumm nur, dass der streitbare wie umstrittene Jurist aus München seine Kritik an der Euro-Rettung ernst meint - und in Zeiten griechischer Tragödien mehr denn mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu 200 Jahre Bismarck Bielefeld (ots) - Unsere Politiker seien farblos und austauschbar, heißt es oft. Otto von Bismarck war das jedenfalls nicht, er war das Gegenteil davon: ein eitler, kühl kalkulierender Macht- und Karrieremensch, ein Frauenheld und gleichzeitig ein Ehemann, der seiner Johanna von Puttkamer 1000 Briefe schrieb, die sich manchmal wie Poesie lesen. Hätte es zu seiner Zeit das Fernsehen, die politischen Magazine und die Boulevardblätter in dem Ausmaß wie heute gegeben, Bismarck hätte die Sendeminuten und Seiten problemlos gefüllt. Er wusste, mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Nordrhein-Westfalen exportiert "Blitzmarathon" Kontrolldruck auf den Straßen FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Die Kritiker des nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger können sich auf den Kopf stellen, der "Blitzmarathon" entwickelt sich zu einem Erfolgsmodell. Längst ahmen andere Bundesländer die Aktion nach. Jetzt exportiert das Innenministerium sein Konzept erstmals ins europäische Ausland: Mitte April wird die Polizei in 22 Ländern zu schnellen Autofahrern mit Laserpistolen und Radaranlagen nachstellen. Damit profiliert sich Nordrhein-Westfalen als kontinentaler Vorreiter im Kampf gegen Geschwindigkeitsunfälle mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht